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Wenn du denkst, du hast mich schon

Wenn du denkst, du hast mich schon

Titel: Wenn du denkst, du hast mich schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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umzusehen. „Er sagte, er wollte wegen irgend etwas mit mir reden. Ich kann mir nicht vorstellen, weswegen.”
    „Vielleicht hat er von den Schwierigkeiten gehört, die du hast. Glaubst du, es könnte sein, dass er dir die Ranch abkaufen will?”
    Sie schüttete etwas Hafer in den Futtertrog der Box. „So dumm ist er nicht. Warum sollte er die Ranch wollen? Er ist nie zu Hause. Außerdem gehört den Kanes doch schon ein großes Stück Land.”
    „Weil sein Vater noch jung und gesund genug ist, seine Ranch selbst zu bewirtschaften.
    Travis wollte nie jemandem Rechenschaft schuldig sein, nicht mal seinem Vater.” Butch amüsierte sich darüber. „Am allerwenigsten seinem Vater, wenn du es genau wissen willst.”
    Er trat aus der Box und hielt ihr die Tür auf.
    Sie deutete auf den fast aufgebrauchten Futtervorrat, als sie zum Scheunentor zurückkehrten. „Hast du heute den Hafer bei der Genossenschaft abgeholt?” fragte sie und ignorierte die Tatsache, dass Travis sich gegen die Motorhaube seines Wagens gelehnt hatte und wartete. Er machte sich nicht die Mühe, zu ihnen zu kommen.
    Butch ließ sich Zeit, seine Zigarette anzuzünden. Dann zog er den Hut ab und strich sich sorgsam die lichten Strähnen glatt, ehe er ihn wieder aufsetzte. „Ja, das Futter habe ich abgeholt. Es liegt noch auf der Ladefläche meines Wagens. Der alte Brogan hat gesagt, wenn du jetzt nicht etwas von deinen Schulden bezahlst, kann er dir danach nichts mehr auf Kredit geben.”
    „Und was gibt es sonst noch Neues?”
    „Du bist nicht die einzige, die nicht mehr weiter weiß. Die Dürre hat alle in der Gemeinde hart getroffen. Jeder muss seine Futterreserven auffüllen, um die Viehherden durchzufüttern.”
    „Ich weiß.”
    „Als Rancher kann man nicht reich werden, Missy. Das ist ein hartes Leben.”
    „Es ist nicht so, als wüsste ich das nicht, Butch.” Megan massierte sich den Nacken.
    „Trotzdem ist die Ranch mein Leben. Ich kenne kein anderes. Außerdem ist es Mollies und Maribeths Zuhause.”
    Er klopfte ihr umständlich auf die Schulter. „Du hast deine Sache gut gemacht. Wirklich.
    Du hast viel zuviel Verantwortung auf dich geladen, um die Mädchen großzuziehen und das hier alles allein in Schuss zu halten, aber du hast allen gezeigt, dass du das kannst. Du brauchst dich nicht zu grämen, wenn du jetzt aufgeben musst.”
    Sie straffte sich innerlich, als er ihre Schwestern erwähnte. „Bis jetzt sind wir allein gut zurechtgekommen. Du hast gerade selbst gesagt, dass niemand an der Dürre schuld ist. Nun, ich kann auch nichts dafür, dass sämtliche Geräte gleichzeitig kaputtgehen oder dass der verdammte Brunnen fürs Haus vergangenen Monat versiegt ist und wir einen neuen bohren lassen mussten.”
    „Ich habe doch gar nicht gesagt, dass jemand schuld daran ist. Sei nicht so empfindlich. Ich finde ja auch nur, dass eine junge Frau wie du nicht so eine schwere Last zu tragen haben sollte. Du müsstest auch mal mit Freunden ausgehen.”
    Sie schnaubte wenig damenhaft. „Die meisten meiner Freunde sind verheiratet und mit ihren eigenen Familien beschäftigt. Wenigstens sind Mollie und Maribeth alt genug, um auf sich selbst aufzupassen.”
    Er deutete zu Travis hinüber. „Wann gehst du zu ihm und hörst mal, was er hier will? Es sieht nicht so aus, als hätte er vor, so bald wieder abzufahren. Ignorieren allein hilft wohl nichts.”
    Sie schaute nach Westen, ehe sie etwas darauf erwiderte. „Ich nehme an, der heutige Tag kann nicht mehr schlimmer werden, als er schon war. Ich werde mal hören, was ich machen muss, damit Travis wieder geht.”
    „Ich wünschte, ich hätte das Geld, das du brauchst. Ich würde es dir auf jeden Fall geben”, bemerkte Butch rau.
    Sie tätschelte ihm den Arm und lächelte. „Ich weiß, Butch.”
    „Ich habe miterlebt, wie ihr aufgewachsen seid. Ich habe euch alle drei in Windeln gesehen, wie ihr euren Eltern überallhin gefolgt seid und miteinander gespielt habt. Rory und June waren immer so stolz auf ihre Mädchen. Sie wollten immer nur das Beste für euch.”
    „Ich weiß. Manchmal läuft es im Leben anders, als man plant… und als ma n es sich wünscht.” Entschlossen straffte Megan ihre Schultern, wandte sich ab und marschierte zum Haus hinüber, wo Travis abwartend stand.
    Megan spürte deutlich, wie er sie beobachtete, als sie den Hof zwischen Scheune und Haus überquerte. Sie war sich im klaren, was er sah - eine dünne Blondine mit kurzhaarigem Wuschelkopf, einem

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