Wenn es plötzlich Liebe ist
abgeschlachtet hat? Denn das ist nicht der Fall. Nach dieser Eskapade wärst du vielleicht nie wieder nach Hause gekommen.«
»Bin ich aber.«
Smith fluchte. »Du solltest clever genug sein, dich nicht nur auf dein Glück zu verlassen.«
Grace versuchte, sich ihm zu nähern, doch er wich zurück. »Du hast mich engagiert, damit du lebend aus dieser Sache herauskommst. Bring mich nie wieder in die Lage, dass ich das nicht schaffen kann.«
Damit ging er zur Tür und riss sie auf.
»Gräfin…?«,murmelte er und bedeutete ihr, zu gehen.
Sie wartete, bis er sie anblickte. Das geschah nicht.
Da ging sie dicht an ihm vorbei hinaus und sagte leise: »Bitte nimm das nicht als Vorwand, mich wieder zurückzuweisen.«
Auf seine Antwort wartete sie nicht.
Sobald Eddie hinter dem Haus vorgefahren war, bestiegen die drei den Explorer. Callie nannte ihnen ihre Adresse in Chelsea. Grace bemerkte, dass die luxuriöse Wolkenkratzergegend in Einzelgebäude überging, dann in gewöhnliche Häuserblocks. Sie hielten vor einem Haus, das nicht
ganz so vernachlässigt aussah wie die anderen. Callie öffnete die Wagentür.
»Danke«, sagte sie. »Ich schicke die Kleider wieder zurück.«
»Keine Sorge«, erwiderte Grace.
Doch die Frau schüttelte den Kopf. »Danke, aber das kann ich nicht annehmen.«
Dann winkte sie noch einmal zum Abschied und verschwand in dem heruntergekommenen Haus.
Grace wandte sich Smith zu. Der starrte missmutig aus dem Fenster.
»John?« Er zog die Brauen hoch, sah sie aber nicht an. »Könntest du mir einen Gefallen tun und sie überprüfen?«
»Das habe ich schon in die Wege geleitet.«
Sie starrte sein Profil an und erkannte erschrocken, dass sich zwischen ihnen etwas verändert hatte.Vielleicht unwiderruflich.
Zehn Minuten später betraten sie die Eingangshalle der Hall- Stiftung. Wegen des Feiertags waren nur wenige Angestellte anwesend, aber dafür besuchten zahlreiche Touristen das Museum. Sie meldeten sich kurz beim Wachdienst am Empfang und gingen zum Lift.
Überrascht entdeckte Grace, dass Kat an ihrem Schreibtisch saß.Vor ihr stand ein Mann. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und wirkte herausfordernd und frech.
»Ich wusste nicht, dass Sie heute kommen«, sagte Grace mit neutraler Stimme zu Kat. Sie überflog den Mann kurz mit einem Blick. Er trug einen geschniegelten Anzug, hatte gepflegte Haare und eine fürchterliche Krawatte.
Sicher ein Anwalt, dachte sie und fragte sich, wie er durch die Sicherheitssperre gekommen war.
Kat sah sie mit einem verkniffenen Lächeln an. »Mr. Lamont rief an und meinte, ich müsse heute kommen. Vermutlich hat seine Assistentin wieder mal gekündigt. Dieser Herr … äh … will einfach nicht gehen.«
Der Mann strahlte Grace mit einem künstlichen Lächeln an und streckte ihr die Hand entgegen. »Fritz Canton. Sie wissen vermutlich, wer ich bin.«
»O ja, natürlich, Ranulfs Anwalt. Haben Sie denn einen Termin?«, fragte Grace, wohl wissend, dass dies nicht der Fall war.
»Nein, aber ich muss Sie kurz sprechen.« Der Mann warf Smith einen Blick zu. »Alleine bitte. Es wird nicht lange dauern.«
Als John zustimmte, solange die Tür einen Spalt offen blieb, sagte Grace: »Ja, gut.«
Grace ging ihm voran in ihr Büro und setzte sich an den Schreibtisch ihres Vaters.
Canton blickte sich lächelnd um. »Sehr schöne Kunstwerke.«
»Danke.« Grace beugte sich vor. »Ich will Sie nicht drängen, aber könnten Sie mir bitte den Grund Ihres Hierseins verraten?«
Canton nahm ihr gegenüber Platz, legte die Fingerspitzen gegeneinander und stützte das Kinn darauf. »Mein Klient ist nicht einverstanden mit der Abfindung, die Sie ihm vorschlagen.«
Grace runzelte die Stirn. »Wenn man bedenkt, wie viel von meinem Geld er bereits durchgebracht hat, halte ich jeden weiteren Cent für unangemessen. Außerdem sehe ich nicht ein, warum ich ihm die für ihn vorteilhafte Scheidung auch noch honorieren soll.«
»Er möchte nur seinen gerechten Anteil.«
»Dann soll er genau das haben, was er zu Beginn unserer Ehe besaß. Ich gebe ihm sogar den Ring zurück.«
Cantons Augen blitzten auf. Grace erkannte, dass er den Saphir und den Brillanten abschätzte. »Sie und ich wissen beide, dass es so einfach nicht ist.«
»Mr. Canton, wenn Sie hergekommen sind, um mit mir zu verhandeln, sollten Sie besser meinen Anwalt anrufen.« Sie erhob sich. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen …«
Der Anwalt lächelte. »Ich denke, Sie wollen mich zu
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