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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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Ende anhören.«
    »Warum?«
    »Ich hörte, dass Sie gestern mit einem Mann fotografiert wurden.Vor Ihrem Wohngebäude. Mein Klient hat einen Abzug dieses Fotos erhalten.« Canton stand ebenfalls auf. »Es wäre ziemlich schädlich für Sie, wenn es an die Presse gelangte, ohne dass Ihre Mutter eine Chance hätte, es zu unterbinden. Ehebruch wirkt niemals gut, besonders nicht bei einer Frau. Ich kann mir gut denken, wie sehr Ihnen daran liegt, gerade jetzt als anständige Frau betrachtet zu werden. Sie haben nach dem Tod Ihres Vaters die Leitung dieses ehrwürdigen Unternehmens übernommen. Ein Skandal würde Ihrem Ruf schaden. Sehr sogar.«
    Damit schlenderte er zum Fenster. »Wollen Sie mich erpressen?«,fragte sie.
    »Nein, ganz und gar nicht.« Er wandte sich um. »Und mein Klient natürlich auch nicht.«
    Als Grace stumm blieb, zog er die Brauen hoch.
    »Na, was sagen Sie, Gräfin? Wenn wir uns jetzt auf eine Summe einigen, haben wir diese schmutzige Sache aus der Welt geschafft. Sie können beide eine Presseerklärung abgeben, dass die Scheidung einvernehmlich und in aller
Freundschaft vollzogen wird. Niemand wird dieses Foto zu sehen bekommen, das beweist, dass Sie Ihren Mann betrogen haben. Ranulf und ich finden, dass eine achtstellige Summe ausreichen wird.«
    Grace’ erster Gedanke war, dass Canton und sein Klient sie mal kräftig …
    Stattdessen lächelte sie gelassen. »Danke, dass Sie vorbeigeschaut haben.«
    »Sie haben nichts weiter zu sagen?«
    »Sie haben Ihre Position deutlich gemacht, und ich verhandle nicht, ohne mich mit meinem Anwalt beraten zu haben.«
    Damit ging Grace zur Tür und wartete darauf, dass der Mann verschwand.
    Beim Hinausgehen meinte er: »Nehmen Sie das bitte ernst.«
    »Danke für den Ratschlag«, erwiderte sie.

21
    S päter am Abend, es war schon fast elf, rief Smith Eddie an.
    »Ja?«, ertönte seine schläfrige Stimme.
    »Ich brauche dich morgen sehr früh.«
    Daraufhin erfolgte ein Stöhnen. »Was meinst du mit früh, Boss?«
    »Sechs Uhr.«
    Wieder ein Stöhnen. »Man würde meinen, eine Topfrau wie sie legt Wert auf ihren Schönheitsschlaf. Liegt irgendwas Besonderes an?«
    »Sie hat eine Verabredung zum Frühstück in Connecticut, gleich hinter der Grenze.«
    »Klar, ich werde geschniegelt und gebügelt zur Stelle sein. Vielleicht aber auch noch im Schlafanzug.«
    »Eddie?«
    »Ja, Boss?«
    »Sag Tiny, er soll mich morgen früh gleich anrufen.«
    »Warum?«
    Smith fuhr sich durch die Haare. Seitdem er für Grace arbeitete, waren sie ziemlich gewachsen. Er brauchte dringend einen Schnitt.
    »Ich denke darüber nach, diesen Job aufzugeben.«
    »Warum das denn?« Als Smith keine Antwort gab, fragte Eddie: »Was läuft hier ab?«
    Smith hatte immer noch den Schrecken vor Augen, als er
feststellen musste, dass Grace verschwunden war. Ein Grund dafür war auch sein eigenes Versagen. Als er an dem Morgen aus dem Bad kam, war er abgelenkt gewesen, hatte mit den Ringen gespielt, sogar ans Heiraten gedacht. Und weil er nicht vollständig auf seine Aufgabe konzentriert war, hatte es länger gedauert, dass er ihr Verschwinden bemerkt hatte. Diese Verzögerng war ein klarer Beweis dafür, dass er sämtliche Sachlichkeit und kühle Objektivität verloren hatte.
    Die oberste Regel für einen Leibwächter war recht einfach: Man muss stets wissen, wo sich der Klient befindet. Grace hatte ihr Leben riskiert, indem sie einfach ohne ihn losgegangen war. Aber er hatte die Gefahr durch seine Nachlässigkeit noch vergrößert. Genau das hatte er befürchtet - dass sie beide einfach nicht mehr zu klarem Denken imstande waren.
    »Boss? Bist du noch da?«
    »Yeah«, antwortete Smith. Er hatte sich auf die Bettkante gesetzt.
    »Braucht sie dich nicht mehr?«
    Smith wich der Frage aus. »Es hat sich herausgestellt, dass sie von ihrer Halbschwester verfolgt wurde.«
    »Sie hat eine Halbschwester?«
    »Ja, seit Neuestem. Ich überprüfe die Frau gerade, aber bisher stimmt alles haargenau.«
    »Aber warum willst du kündigen? Haben sie den Killer gefunden?«
    »Nein.«
    »Boss, würdest du mir bitte verraten, was wirklich Sache ist?«
    Als Smith keine Antwort gab, fragte Eddie: »Machst du dir Sorgen, weil du dich mit ihr eingelassen hast?«
    Smith öffnete den Mund zu einer Lüge, aber die geriet
daneben und erstarb sozusagen auf seiner Zunge. »Ist das so offensichtlich?«
    »Nein, aber ich kenne dich schon zu lange. Hey, falls dir an meiner Meinung etwas liegt, sie ist eine gute Frau. Und sie

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