Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
Vom Netzwerk:
…«

    »Du hast ja keine Ahnung, wie es für mich war, als du einfach so verschwunden bist.«
    Sie warf die Hände in die Höhe.
    »Es tut mir leid. Ich habe mich doch entschuldigt.« Sie ballte die Hände zu Fäusten. »… und ich bin zurückgekommen.«
    Er unterbrach sie: »Ich habe schon etliche Begegnungen mit dem Tod erlebt, Grace. Die Vorstellung, dass dir etwas zugestoßen wäre, hat mich nach dreißig Jahren fast zum Heulen gebracht.«
    Benommen schloss sie den Mund.
    »Ich weiß nicht, was ich tun würde«, sagte er nachdrücklich. »… falls dir jemals etwas zustößt. Und das Ausmaß meiner Angst zeigt mir an, dass ich dich von jemand anderem schützen lassen muss. Und dass ich dich nie wiedersehen kann.«
    Impulsiv griff sie nach seinen Händen. »Nein, das stimmt nicht. Wenn dir so viel an mir liegt, dann solltest du nicht gehen.«
    »Grace, mach dir nichts vor. Die drei Frauen, die umgebracht wurden, waren nicht vorsichtig genug. Du musst deine Sicherheit an oberste Stelle setzen und dabei genauso gnadenlos sein wie der Mann, der deine Freundinnen ermordet hat. Du willst nicht, dass ich dich beschütze, und du willst auch nicht, dass ich weiter in deinem Leben herumhänge. Glaub mir.«
    »Dann lass also Tiny oder wen auch immer kommen. Das heißt aber nicht, dass du gehen musst. Wir können zusammen eine Zukunft planen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Eine saubere Tennung ist das einzig Richtige.«
    Sie ließ seine Hände fallen und wandte sich ab, weil sie
spürte, dass er zu keinem Kompromiss bereit war. Er würde gehen, und sie konnte nichts dagegen tun. Wie eine Wolke senkte sich Benommenheit auf sie, die den Schmerz vorübergehend betäubte.
    »Ich will Tiny nicht«, sagte sie. »Ich will ihn nicht.«
    Weil er mich bloß an dich erinnert, dachte sie.
    »Grace, sei nicht unvorsichtig, nur weil du wütend auf mich bist. Du weißt, dass es ohne Schutz momentan nicht sicher ist.«
    Sie dachte an ihre drei Freundinnen.
    So wütend sie auch auf John war, sie würde kein Risiko mit dem eigenen Leben eingehen. Kein Mann war es wert, dass man ermordet wurde, auch er nicht.
    Aber mit diesem Schmerz in ihrer Brust fühlte sie sich ohnehin schon halb tot.
    Grace richtete sich auf. »Wann wird Tiny hier sein?«
    »In vierundzwanzig Stunden, sofern alles nach Plan läuft.«
    »Und der Jahresball? Du weißt, dass er an diesem Wochenende stattfindet? Ich bin immer noch fest entschlossen, hinzugehen.«
    »Ich setze ein paar Männer ein, die Tiny unterstützen. Du erlaubst Marks, den ganzen Tag und beim Ball selbst seine Männer einzusetzen. Dann ist das Risiko geringer. Der Killer scheint seine Opfer gerne zu Hause zu erwischen. Aber das ist Tinys Angelegenheit. Ich selbst würde kein Risiko eingehen.«
    Zum Teufel mit Tiny, dachte sie.
    Sie war bereit zuzugeben, dass John Recht hatte. Sie brauchte weiterhin einen Leibwächter. Aber niemanden von Blackwatch . Sie hatte vierundzwanzig Stunden Zeit, eine neue Firma zu beauftragen.

    Und einen Tag, bis sie sich auf immer von ihm verabschieden musste.
    Sie reckte das Kinn vor.
    »Ich möchte eines klarstellen«, sagte sie. »Ich finde, du begehst einen schrecklichen Fehler, indem du einfach aus meinem Leben verschwindest, und ich bezweifle, dass dir wirklich so viel an mir liegt, wie du behauptest. Ich glaube, falls dir wirklich an mir läge, dann würdest du Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um in meiner Nähe zu sein.«
    »Grace, ich…«
    »Hör auf, mir Vorhaltungen zu machen. Und sei nicht so felsenfest überzeugt, dass du immer Recht hast und alle Antworten wüsstest. Hör mir zu: Ich glaube, dass du mich liebst, John, und für einen Mann, der sein Leben lang allein gelebt hat, ist das vermutlich fürchterlich erschreckend. Ich wünsche mir trotz allem, dass du die Kraft findest, bei mir zu bleiben, aber ich werde dich um nichts mehr bitten. Wenn du mich jetzt verlässt, dann sollst du wissen: Ich werde nicht auf dich warten. Ich werde mein Leben weiterleben. Und ich werde dir vielleicht niemals wieder mein Herz schenken können.«
    Damit wandte sie sich ab und schüttelte traurig den Kopf.

22
    A ls Grace sich am nächsten Morgen um fünf Uhr zum ersten Mal umdrehte, stieg ihr der Duft von frisch gebrühtem Kaffee in die Nase. Da wusste sie, dass Smith aufgestanden war.
    Sie musste sich innerlich darauf vorbereiten, ihm gegenüberzutreten, daher duschte sie erst einmal eiskalt und zog eins ihrer Power-Kostümchen an. Es war eng anliegend geschnitten und

Weitere Kostenlose Bücher