Wenn es plötzlich Liebe ist - An unforgettable Lady
waren die besten Momente mit ihm gewesen. Doch jetzt schob Grace die Erinnerungen beiseite, weil es sie sehr traurig stimmte.
Als sie wieder zu Smith hinübersah, versteifte sie sich. Sie spürte, dass sein verschleierter Blick sie völlig erkannte und er ihr aufgesetztes Lächeln und die feinen Manieren durchschaute. Er wusste vermutlich, dass sie erschöpft war, angespannt und einsam. Wusste er auch, dass sie das Essen, das ihre Mutter für sie bestellt hatte, abgrundtief hasste?
»Grace«, sagte die Mutter wieder mit scharfer Stimme.
Grace wandte den Kopf. »Entschuldige. Was sagtest du gerade?«
»Ich habe nach Ranulf gefragt.«
Grace’ Hand umklammerte die Gabel fester. »Oh, es geht ihm sehr gut.«
»Dein Mann ist wirklich wunderbar. Wusstest du, dass er mir geschrieben hat?«
»Wann war das?« Grace versuchte, unbeteiligt zu wirken. Freundlich. Glatt.
Aber innerlich fragte sie sich, warum in aller Welt sich Ranulf wohl an ihre Mutter wandte. Sie waren doch getrennt, daher sollte er sich an seine eigene Familie halten. Sie beschloss, sich mit ihrem Anwalt darüber zu beraten.
»Sein Brief kam letzte Woche. Er sagte, er sei in der Stadt und dass wir uns zu dritt treffen sollten.« Bei ihrem missbilligende Tonfall zog Grace die Schultern hoch, als hätte jemand sie in eine Zwangsjacke gesteckt. »Ich hatte damit gerechnet, dass wir uns heute Abend hier treffen.«
»Er hatte zu tun.«
»Nun, ja, es war ziemlich kurzfristig.Würdest du ihm bitte meine Grüße ausrichten?«
»Selbstverständlich.«
»Und jetzt sag mir, wann ihr endlich Kinder haben werdet?«
Grace verschluckte sich. Hustend suchte sie nach der Serviette.
Ihre Mutter ließ sich keine Sekunde unterbrechen. »Ihr habt jetzt bald euren ersten Hochzeitstag. Daher wird es langsam Zeit, findest du nicht? Dein Vater hat seine Enkel nicht mehr kennen gelernt, und ich will nicht, dass mir das Gleiche widerfährt.«
Grace trank einen Schluck Wasser. Und noch einen. »Ich habe momentan mit der Stiftung sehr viel zu tun. Ich kann nicht …«
Mit ungeduldiger Gebärde unterbrach ihre Mutter sie. »Lass doch Lamont die Sache übernehmen. Das wollte dein Vater sowieso.«
Grace fuhr hoch. Dann setzte sie langsam ihr Glas ab. »Was hast du gerade gesagt?«
»Du kannst doch nicht ernsthaft die ganze Zeit in dem langweiligen Büro sitzen wollen. Daher hat er sich Lamont herangezogen. Außerdem hast du ja wirklich keine Ahnung, wie man eine solche Stiftung führt. Ich habe mich neulich mit Charles Bainbridge unterhalten und ihm gesagt, dass du viel zu viel Stress um dich hast. Du solltest dich besser um Ranulf kümmern und dir nicht ständig Sorgen um die Stiftung machen. Charles war mit mir einer Meinung.«
Grace spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. Bainbridge war der Aufsichtsratvorsitzende und führte die Gruppe an, die gegen sie arbeitete.
Ihre Mutter sah sie besorgt an. »Liebling, du isst ja gar
nichts. Schmeckt dir der Fisch nicht? Ich rufe sofort Edward.«
Ihr Mutter wollte schon die Hand heben, doch Grace unterbrach sie. »Nein, nein, der Lachs ist in Ordnung.«
In dem darauffolgenden Schweigen gewann sie ihre Beherrschung wieder.
»Mummy, wie konntest du das tun?«, fragte sie leise.
Ihre Mutter sah sie überrascht an. »Wie konntest du mich derart hintergehen?«
»Gütiger Gott! Meinst du das Gespräch mit Bainbridge? Ich habe dir doch einen Gefallen getan. Du kannst doch mit einer solchen Verantwortung gar nicht umgehen …«
»Ja, aber darüber befinde ich selbst.«
Carolina Hall erstarrte. Ihr Gesichtsausdruck wurde eisig, und Grace musste sich Mühe geben, sich von der Strenge der Mutter nicht überwältigen zu lassen.
»Ich finde deine Bemerkung und deine Haltung dazu höchst undankbar.«
Grace holte tief Luft.
»Tut mir leid, Mummy. Aber ich weiß, dass ich leisten kann, was die Stiftung braucht, und ich will die Chance haben, mich da zu beweisen.Wenn du hinter meinem Rücken mit Bainbridge konspirierst, hilft mir das überhaupt nicht, mein Ziel zu erreichen.« Ihre Mutter starrte sie wortlos an. Dann spielte Grace ihre stärkste Karte aus. »Möchtest du außerdem, dass jemand die Stiftung leitet, der kein Hall ist?«
Das saß. Langsam taute Carolina auf.
»Du und dein Vater, ihr seid euch so ähnlich.Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann konnte nichts ihn umstimmen. Ich finde allerdings immer noch, dass du dich um Ranulf und eure künftige Familie kümmern solltest.
So habe ich es mit
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