Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
Vom Netzwerk:
Ich glaube, wir müssen miteinander reden.«
    Sie trug ihre Arbeitskleidung, und mit den langen, streng nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haaren sah sie angespannt und seltsam blass aus, ihre dunklen Augen wie zwei schwarze Flecken im Gesicht. Irgendetwas stimmte nicht.
    »Ich wollte gerade ins Bett gehen«, erwiderte Donovan, die ihre Überraschung nicht verbergen konnte. »Was willst du?«
    »Ich muss mit dir über Simon reden.«
    »Simon?« Sie musterte die strengen, harten Falten in Ninas Gesicht und fragte sich, was los war. »Können wir das nicht ein andermal machen? Ich bin wirklich müde.«
    »Nein, Sam. Es kann nicht warten. Bitte, darf ich reinkommen?«
    Jetzt war Donovan neugierig darauf geworden, was Nina wohl so dringend mit ihr besprechen wollte. Sie trat beiseite, um sie vorbeizulassen, und folgte ihr ins Wohnzimmer.
    »Seine Lieblingsmarke, wie ich sehe«, sagte Nina scharf, als sie ihre Handtasche auf den Couchtisch neben Turners Whiskyflasche stellte.
    Donovan verschränkte die Arme und hoffte, dass das hier nicht lange dauern würde. »Worüber willst du reden?«
    »Wie viel hat er dir erzählt?«

    »Worüber?«
    »Über uns. Über unsere Ehe.«
    »Nicht besonders viel«, sagte sie überrascht und wusste nicht, was sie sagen sollte oder was Nina von ihr für eine Antwort erwartete.
    Nina nickte. »Das ist typisch. Deswegen bin ich hier. Ich dachte mir schon, dass du nicht weißt, was los ist. Hat er dir erzählt, dass ich wieder einziehe?«
    Donovan legte die Hände auf die Hüften und seufzte. »Hör mal, ich verstehe nicht, warum du mit mir darüber reden willst. Das ist eine Sache zwischen dir und ihm, und es geht mich nichts an.«
    Nina wurde rot und holte tief Luft, als koste es sie viel Kraft. »Bitte lüge nicht, Sam. Ich habe euch beide gerade zusammen gesehen. Und neulich Abend war er auch hier. Ich weiß, was hier vorgeht.«
    Donovan schüttelte müde den Kopf. Darum ging es also. Nina war eifersüchtig. Aber woher, um alles in der Welt, wusste sie, wo Turner gewesen war? Sie lebten doch getrennt. Vielleicht hatte er etwas gesagt, ohne zu merken, dass er missverstanden wurde.
    »Hier geht gar nichts vor«, sagte sie ruhig. »Du musst dir wirklich keine Sorgen machen.«
    »Ich dachte mir schon, dass du das sagen würdest. Hast du was dagegen, wenn ich mich setze? Ich war den ganzen Tag auf den Beinen.«
    »Ich glaube, du solltest gar nicht hier sein.«
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Nina, setzte sich auf den Rand des Sofas und strich ihren Rock glatt. »Weißt du, es ist komisch«, fügte sie hinzu und zeigte anklagend mit dem Finger auf sie. »Dass er hinter dir her ist, hätte ich am allerwenigsten erwartet.«

    »Hör mal, ich sehe, dass du erregt bist, aber er steigt mir nicht hinterher. Er war wegen der Arbeit hier.«
    »Er kam mit einer Flasche Champagner, und ich habe gerade gesehen, wie er dich geküsst hat. Und versuch ja nicht, mir zu erzählen, dass es nur ein nettes Küsschen auf die Wange war, denn ich habe es gesehen, und ich habe den Blick in seinen Augen gesehen.«
    Donovan spürte, wie sie rot wurde. »Du irrst dich, ich verspreche es dir. Es hat überhaupt nichts zu bedeuten.«
    »Vielleicht nicht für dich, aber was glaubst du, wie ich mich fühle? Ich bin mit ihm verheiratet.« Ninas Stimme war schrill und klagend, und Donovan sah Bitterkeit in ihren Augen.
    »Was hast du hier gemacht? Hast du ihm nachspioniert?«
    »Ich muss wissen, was er vorhat. Ich will zu ihm zurückkommen und es noch einmal versuchen, aber wenn er weiter mit dir rummacht, hat es überhaupt keinen Sinn.« Sie betrachtete einen Augenblick ihre langen roten Nägel, dann sah sie wieder Donovan an. »Du bist ein anständiger Mensch, Sam, ich habe dich immer gemocht. Ich bin hergekommen, um dich zu bitten, ihn aufzugeben.«
    Tränen standen in ihren Augen, und Donovan hatte Mitleid mit ihr. Es musste sie sehr viel Mut gekostet haben, ihren Stolz herunterzuschlucken und herzukommen. »Ich muss nicht aufgeben, was mir nicht gehört. Aber wenn du so für ihn fühlst, warum hast du ihn dann überhaupt verlassen? Ich habe gehört, du hast einen anderen.«
    Nina schaute sie erstaunt an. »Ich? Nein. Hat Simon das behauptet?« Ungläubig schüttelte sie den Kopf. »Weißt du, er würde alles sagen, um zu bekommen, was er will. Ich glaube, manchmal weiß er gar nicht mehr, was die Wahrheit ist. Er ist derjenige, der mich verlassen hat.«
    »Aber du bist gegangen.«

    »Ja, aber frag dich

Weitere Kostenlose Bücher