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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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Sie suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. »Ich bin sicher, du wolltest sie nicht umbringen …«
    »Umbringen? Ich?« Mit offenem Mund runzelte er die Stirn. »Du glaubst, ich habe Rachel umgebracht?« Er streckte die Hand aus.
    »Fass mich nicht an.« Sie wich vor ihm zurück und stieß gegen den Tisch.
    »Himmel, du meinst es ernst, oder? Du denkst, ich war das! Du denkst, ich habe sie umgebracht, verdammte Scheiße! Sam, du machst Witze.«
    Ungläubig den Kopf schüttelnd, griff er nach seinem Glas und schüttete den Rest Champagner in sich hinein. Er knallte das Glas auf den Tisch. »Wie kannst du so etwas überhaupt nur denken ?«
    »Aber es passt alles zusammen.«
    Er rieb sich das Gesicht mit den Händen. »Blödsinn. Nichts passt zusammen, Sam. Glaub mir.«
    »Hör auf zu lügen.«

    Er kam mit ausgestreckten Händen näher. »Hör mal«, sagte er, und sein Gesicht wurde für einen Augenblick ganz weich. »Ich würde dich nicht belügen. Ich habe sie nicht umgebracht. Wie sehr ich sie auch dafür gehasst habe, wie sie mich behandelt hat, ich habe sie trotzdem geliebt.«
    Sein sanfter Tonfall verunsicherte sie und ließ sie an sich selbst zweifeln. »Wenn du sie nicht umgebracht hast, warum hast du dann alles für dich behalten? Warum hast du niemandem erzählt, dass du ihr Liebhaber warst?«
    »Wegen Nina. Nach allem, was sie durchgemacht hat, wollte ich nicht, dass sie es erfährt. Ich dachte, das erträgt sie nicht. Und ich dachte, wir hätten eine Chance, alles wieder in Ordnung zu bringen, noch mal von vorne anzufangen.«
    »Das ist Schwachsinn.«
    »Ich bin vielleicht ein verdammter Idiot, aber es ist die Wahrheit.«
    »Du musst ja überglücklich gewesen sein, als Steele dich dazugeholt hat, oder hast du da irgendwas gedreht?«
    »Niemals! Wie kannst du so etwas sagen? In irgendwas, das mit dem Mord an Rachel zu tun hatte, hineingezogen zu werden, war das Letzte, was ich wollte. Es war wie Folter zu hören, was geschehen war, die Akten zu lesen, die Fotos von ihr anzusehen. Stell dir das einfach mal vor.«
    »Das kann ich nicht.«
    Er kam näher. »Herr im Himmel, Sam. Wie kannst du glauben, dass ich Rachel umgebracht habe?« Seine Augen durchbohrten sie.
    Sie antwortete nicht. Sie wusste nicht, was sie tun, was sie sagen sollte. Er würde ihr doch nichts tun?
    »Denk nach, Sam. Du kennst mich. Warum sollte ich sie umbringen? Welchen Sinn sollte das haben?«
    »Du warst eifersüchtig, besessen«, sagte sie und wich ihm
seitlich aus. »Du wolltest nicht, dass ein anderer sie bekommt.« Ein Fluchtversuch war sinnlos; sie hätte keine Chance. Ihre einzige Hoffnung war, dass Claire nach Hause kam.
    »Nein. So war es nicht.«
    Ohne Warnung packte er sie an den Handgelenken, riss sie an sich und drückte sie mit seinem Gewicht gegen den Tisch. Das Handy fiel klappernd zu Boden.
    »Sieh mich an, ja? Ich schwöre bei Gott, Sam. Du musst mir trauen. Bitte.« Er hob sie praktisch in die Luft, während er redete.
    »Du tust mir weh«, schrie sie. »Lass los.«
    Sein Gesicht war mit einem Schweißfilm bedeckt, und er war ihr so nahe, dass sie den säuerlichen Geruch nach Champagner und Zigaretten in seinem Atem wahrnahm. Roch er ihre Angst? Würde er sie schlagen? Würde er versuchen, sie umzubringen, um sie am Reden zu hindern? Sie versuchte, sich zu befreien, doch er war viel zu stark.
    »Du musst mir glauben«, sagte er, sie immer noch festhaltend. »Ich hatte nichts damit zu tun.«
    Sie dachte an das Gedicht. Ein Liebesgedicht hatte Professor Spicer es genannt. Er hatte es zuerst in Catherine Watsons Wohnung gesehen. Vielleicht hatten die Sexspielchen mit Rachel Tenison ihn daran erinnert. Vielleicht hatte es ihm gefallen. Vielleicht war er deshalb auf die Idee gekommen, den Mord so aussehen zu lassen, als gäbe es eine Verbindung mit dem ungelösten Fall Catherine Watson.
    »Erzähl mir von dem Gedicht«, sagte sie, in der Hoffnung, Zeit zu gewinnen. »Hat es dich berührt? Hat es dir irgendetwas bedeutet?«
    »Herrgott noch mal, ich glaube nicht, was ich höre«, schrie er sie an, sein Gesicht nur ein paar Zentimeter von ihrem entfernt. »Ich habe dir gesagt, dass ich mich an das verdammte Teil
in Catherine Watsons Wohnung nicht mal erinnern kann. Das war nicht gelogen. Verflucht noch mal, hör mir zu. Ich - habe - Rachel - Tenison - nicht - ermordet.« Bei jedem Wort schüttelte er sie.
    Sie machte ganz fest die Augen zu und wartete auf den Schlag.
    »Hörst du mir jetzt einfach mal zu, du verdammte

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