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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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erlebt. Eigentlich hatte sie sie bereits vergessen. Bis jetzt.
    Mit einer blitzartigen Bewegung bewies Garrett die Gültigkeit der Theorie an dem Erstbesten, der hirnlos genug war, ihn mit einem Messer anzugreifen. Sie begann zu keuchen, als ein massiger, öliger Biker mit einem gemeingefährlich aussehenden Messer ausholte und auf Garretts Rippen zielte. Der duckte sich, wirbelte herum, und nach einem gut platzierten Tritt fiel sein Angreifer um wie ein Stein.
    Sie hatte diesen brutalen Angriff kaum verdaut, als Garrett schon den Nächsten mit einer kleinen »Na, komm schon«-Fingerbewegung aufforderte, Bekanntschaft mit der vollen Wucht des stumpfen Queueendes zu machen. Garretts präzisem Stoß ins Zwerchfell folgte ein harter, schneller Schlag ans Kinn. Mit einem dumpfen Ächzen klappte der Hulk-Hogan-Verschnitt zusammen.
    Danach war die Luft raus, und die, die es noch nicht erwischt hatte, stießen nur noch leere Drohungen aus – wobei ihre geschundenen Biker-Egos noch eine Menge Lärm machten. Aber im Wesentlichen war es bis auf die Obszönitäten, die sie um sich herum verbreiteten, vorbei.
    Alles vollkommen unter Kontrolle, packte Garrett den Hooah-Jungen am Schlafittchen und zog ihn hoch. Nur mit dem Queue zur Abschreckung ging er rückwärts zur Tür und hielt sich damit jeden, der dumm genug wäre, ihn anzugreifen, vom Leib. Angesichts der Tatsache, dass der IQ aller anwesenden Biker zusammengenommen höchstwahrscheinlich hundert nicht überschritt, war sie verblüfft, dass keiner es tat.
    »Kommen Sie da raus, und gehen Sie zum Wagen«, befahl Garrett ihr leise.
    Jillian war fasziniert, wie geschickt er mit dieser gewalttätigen Situation fertig geworden war, und erleichtert, hier herauszukommen, ohne nähere Bekanntschaft mit ihrem kettengeschmückten Bewunderer gemacht zu haben. So dachte sie nicht einmal daran, Garrett anzumeckern, dass er ihr Befehle erteilte und auch noch ihren Gehorsam erwartete – als ob sie irgendein Grünschnabel beim Militär wäre oder eine Biker-Schnepfe, die ihm die Stiefel lecken … oder an die Wäsche wollte.
    »Nicht so schnell, Süße.« Char streckte die Hand aus.
    Als Jillian sie verständnislos anblinzelte, fischte die Bardame die andere Hälfte des Hunderters aus ihren Shorts.
    »So leicht verdientes Geld nehme ich jederzeit gern, Mann.« Char grinste Garrett frech an, als sie die Bar aufklappte und hochhob. Das Scharnier hatte Jillian übersehen. »Geh«, sagte sie und schob sie hinaus in den Raum.
    »Gehen Sie«, wiederholte Garrett, und diesmal stritt Jillian sich nicht mit ihm. Sie rannte zur Tür.
    »Und einmal, in Panama, da hat er …«
    »Jase«, unterbrach Garrett den jungen Ranger, und man spürte, dass er langsam die Geduld verlor. »Hör auf, okay?«
    Jillian hatte Jasons Kampfgeschichten nur mit halbem Ohr zugehört, während sie Garrett musterte. Sie war sich nicht sicher, wann es passiert war, aber er hatte eine kleine Prellung auf dem rechten Wangenknochen. Die Handknöchel, die das Steuerrad fest packten, waren aufgeschürft und blutig. Er presste den Mund zusammen. Und offensichtlich genügte die Autorität in seiner Stimme, um den jungen Ranger verstummen zu lassen.
    Während sie durch die Stadt brausten, verrenkte sie sich den Kopf nach Jason »Plowboy« Wilson auf dem Rücksitz von Garretts Mustang, wo er, die Beine gespreizt, zusammengesunken war. Er war blutig und zerschlagen und ganz offensichtlich betrunken genug, um keine richtigen Schmerzen zu spüren. Knapp einen Meter achtzig groß, personifizierte der hellhäutige Blonde mit den braunen Augen und dem militärischen Haarschnitt das sprichwörtliche gebaut wie ein Bulle.
    »Hab jede Menge Heuballen geschleppt und mit Rindern gerungen zu Hause auf der Farm, Ma’am«, sagte er bescheiden, als er mitbekam, wie fasziniert sie auf seine enormen Bizepse starrte.
    Er hatte pausenlos geredet, seit Garrett ihn aus diesem Knäuel fliegender Fäuste gezerrt und zur Tür geschoben hatte.
    Sie war immer noch verblüfft, dass Garrett kein einziges Mal seine Pistole oder sein Messer gezogen hatte. Gott sei Dank. Genau genommen war er nicht mal in Schweiß geraten. Sobald er sich den Queue geschnappt hatte, war die Sache so ziemlich gelaufen, bis auf die Obszönitäten.
    Sie fuhren bereits seit ungefähr fünf Minuten, als Garrett ihr vorsichtig die 22er aus der Hand wand – sie hatte vergessen, dass sie sie immer noch hielt sich über sie beugte und die Waffe wortlos im Handschuhfach verstaute. Nicht

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