»Wer lacht, hat noch Reserven«
die besonders gut darin sind, so zu tun, als seien sie er. Genauer gesagt: Menschen, die so tun, als seien sie so, wie er zu sein glaubt. Und der Chef selbst wurde einst vermutlich ebenfalls befördert, weil er seinem eigenen Vorgesetzten nacheiferte.
Kanter nennt dieses Phänomen »homosoziale Fortpflanzung«. »Stromberg-Erfinder« Husmann findet einfachere Worte: »Es ist der Grund, warum immer die Arschlöcher befördert werden.«
Sie wollen auch Karriere machen? Das geht ganz leicht! Befolgen Sie einfach die folgenden fünf goldenen Regeln. Schon bald wird Ihnen Ihr Chef auf die Schulter klopfen und sagen: »Gut gemacht, du Sack! Zeig diesen Versagern ruhig mal, wo’s langgeht.«
1. Zeige niemals Schwäche!
»Nett sitzt auf der Ersatzbank.«
Karrieretipp von einem, der sich durchgefoult hat
»Nur Schwächlinge müssen schlafen.«
Traumhaftes Killerargument
»Nur die Harten kommen in den Garten.«
Klassisches Arbeitsethos
»Stress ist was für Leistungsschwache.«
Der Arbeitnehmer hat einfach die falsche Einstellung. Statt die 100-Stunden-Woche als Trainingseinheit auf dem Weg zur vollendeten mentalen Stärke zu begreifen, spricht er undankbar von Ausbeutung.
2. Lerne, den Schmerz zu genießen!
»Schmerz ist nur die Schwäche, die aus dem Körper entweicht.«
Karrieretipp von einem, der gar nichts mehr spürt
»Druck, der entweicht, ist verschenkte Leistung.«
Leitspruch auf der Web-Seite eines Callcenter-Chefs
»Wir arbeiten hier, bis wir fertig sind. Und damit meine ich: physisch fertig.«
Trainingsplan für olympiareife Mitarbeiter
»Wer Burn-out bekommt, arbeitet nicht genug, sonst hätte er gar keine Zeit dafür.«
Der Geist besiegt den Körper.
Schmerzbewältigung in der Werbung
Der Chef einer Werbeagentur war ein großer Freund der 70-Stunden-Woche – und ein noch größerer Freund klarer Ansagen. Also bestellte er bei einem Sportausstatter 100 Luftmatratzen. Jeder Praktikant, der in dem Laden neu anfing, bekam eine davon in die Hand gedrückt. »Herzlich willkommen«, pflegte der Chef zu sagen. »Wir wollen, dass du dich bei uns wohlfühlst. Deshalb haben wir dir ein kleines Care-Paket gemacht.«
3. Vermeide Karriere-No-Gos!
»Meiden Sie die B-Wörter: Betriebsrat, Bildungsurlaub, Bonus.«
Karrieretipp am ersten Arbeitstag
»Alles, meine Herren, was Sie nicht ins Gefängnis bringt, ist gut für das Unternehmen.«
Der Finanzvorstand definiert klar und deutlich die Geschäftsgrenzen.
»Team steht nicht für: ›Toll, ein anderer macht’s.‹«
… es sei denn, der Chef müsste es selbst machen. Dann schon.
»Setzt du ein Schwein an den Tisch, legt es bald auch seine Füße drauf.«
Achtung! Der Boss riecht den Braten.
»Bewache die Nase bei starkem Frost.«
Warnung vor eisiger Kälte
»Sie müssen sich irgendwann im Leben entscheiden. Wollen Sie Freizeitgrafiker sein? Oder reichen Ihnen zehn Prozent Freundeskreis?«
Ratschlag für eine ausgewogene Work-life-balance
4. Respektiere die Hierarchie!
»Ich Bäcker, du Semmel.«
Kulinarische Variante von »Ich Chef, du nix«.
»Bei einem Zug entscheidet die Schiene die Richtung.«
Warnung vor hierarchischen Entgleisungen
»Der Hund wackelt immer noch mit dem Schwanz und nicht der Schwanz mit dem Hund.«
Ein Chef mag es nicht, wenn man ihm ins Revier pinkelt.
»Wenn der Kuchen spricht, dann schweigen die Krümel.«
Warnung an Karrierehungrige
»Unter einer großen Eiche wachsen nur kleine Schwammerl.«
Wenn die Karriere blockiert ist, kann man immer noch in den schönen Künsten Erfüllung suchen. Schwammerl war immerhin der Spitzname des Komponisten Franz Schubert.
»In einer Höhle ist kein Platz für zwei Bären.«
… vor allem wenn Brillen- und Kragenbären um ihr Revier kämpfen.
»Ihr könnt hier alle tun und lassen, was ich will.«
Großzügige Geste
Chef: »Sehen Sie dort das mit Cola gefüllte Glas?«
Angestellter: »Ja.«
Chef: »Ich sage: Da ist Milch drin. Verstanden?«
Management à la George Orwell (»1984«)
5. Wille ist Macht!
»Sie sind noch nie bei einem Kunden rausgeflogen? Dann haben Sie nicht alles gegeben.«
Vertriebsleiter zum Außendienstler
»Gewinnen ist nicht alles. Es ist das Einzige.«
Grundsatz der Leistungsgesellschaft
»Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.«
Maxime des felsenfesten Willens
Führungsphilosophie
Wer die fünf goldenen Regeln
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