Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps
Zeitung neulich sollten wir vielleicht allem nachgehen, was seltsam ist, denn â¦Â«
»ScheiÃe, ja, Mann!« Daisler schnaubte.
»Ich dachte, du kennst vielleicht einen Biologen, der uns sagen kann, wie wir feststellen können, ob â¦Â«
»Schon verstanden. Ich rufe wieder an.«
*
»Nun, in der Sache Barracudas.«
Sie saÃen zu dritt im abgedunkelten Besprechungsraum des Zweckverbandes in Pleinfeld. Eine angenehme Kühle hielt sich im Raum, die Segnungen der Kältetechnik, und auf einem kleinen Beistelltisch blubberte eine Kaffeemaschine. Auf dem Konferenztisch standen nebeneinander ein Laptop und ein Beamer. Ein Drucker spuckte bunte Blätter aus. Daisler lieà eine Leinwand herunter. AnschlieÃend fuhr er den Laptop hoch und setzte den Beamer in Betrieb. Das Logo eines weltumspannenden IT-Konzerns flimmerte über die Leinwand.
Die Frau namens Sina Tegeler, die gerade den offiziellen Teil ihrer Besprechung eingeleitet hatte, war ihnen als renommierte Zoologin empfohlen worden. Sie hatte ihre Doktorarbeit über die Perciformes, die Barschartigen, geschrieben, und zu denen gehörten die Barracudas. Behauptete Daisler.
»Gut, also, wie gesagt, Barracudas sind Raubfische, leben aber üblicherweise in tropischen oder subtropischen Gewässern, und zwar im Meer. Atlantik, Pazifik, Indischer Ozean. Nur Jungfische wagen sich auch mal in Flussmündungen und damit in SüÃwasser.« Sie betätigte eine Taste auf ihrem Laptop. Binnen Sekunden flimmerte ein Foto auf der Leinwand. Türkisblaues Wasser. Eine blässliche Koralle kroch über den Boden, darüber hielt sich ein Schwarm Fische. Lange, dünne, dunkelblaue Striche.
Sigbert Lufft betrachtete Sina Tegeler, die feinen SchweiÃtropfen an ihrem Hals, die in ihre Bluse rannen, das schmale Silberkettchen mit einem Anhänger, der sich zwischen ihren Brüsten verlor. Zoologin also. Expertin für Barschartige.
»Man nennt die Barracudas auch Pfeilhechte.« Klick. Ein neues Bild. Ein Barracuda-Porträtfoto. Silbern mit schwarzen Flecken der Fischleib, ein gelbes Auge, eine gegabelte Schwanzflosse. »Sehen Sie den langen, schmalen Körper und die weit auseinanderstehenden Rückenflossen? Den langen Kopf mit dem groÃen Maul? Daran erkennâ ich meine Pappenheimer.«
Klick. Ein Barracudagesicht grinste von der Leinwand.
»Vielleicht hat dein Informant einen Hecht gesehen«, sagte Daisler zu Lufft.
»Könnte sein.« Die Tegeler nickte. »Schauen Sie, hier, der Unterkiefer ist länger als der Oberkiefer. Das gibt ihnen ein bösartiges Aussehen. Wenn man menschliche Betrachtungsweisen zugrunde legt.«
Lufft zuckte die Achseln. »Sieht schon ein bisschen aus wie ein Hecht.«
»Aber Tiere sind natürlich nicht bösartig per se, sie leben eben ihr genetisches Programm aus, um ihre Art zu erhalten«, dozierte die Tegeler weiter. »Naja, es wäre wirklich möglich, dass ein Laie einen Hecht gesehen, im Internet recherchiert und dann Barracuda-Alarm geschlagen hat.«
»Mein Informant war ein Angler. Ein ziemlich erfahrener.«
»Wie groà ist so ein Fisch?«, erkundigte sich Daisler.
Klick. Ein Barracuda-Skelett erschien.
»Sie können je nach Art 23 Zentimeter bis zwei Meter lang werden. 24 Wirbel. Und schauen Sie sich die Fangzähne an.« Sie zückte einen Laserpointer. Der rote Lichtpunkt tänzelte über das Barracuda-Maul.
»Diese Zähne gefallen mir nicht.«
»Sie ernähren sich von kleineren Fischen oder jungen Barracudas. GröÃere Arten vertilgen schon mal einen Tintenfisch.«
»Lecker«, murmelte Daisler.
»Also Fleischfresser?«, fragte Lufft.
»Exakt. Aber es ist nichts darüber bekannt, dass sie Menschenfleisch fressen. Allerdings sind sie in einigen Gegenden der Welt sehr gefürchtet. Mehr als Haie. Die gröÃeren Arten können Menschen angreifen.« Das Laserpointerlicht zappelte um die Fangzähne herum. »Mit diesen Unterkieferzähnen kann ein groÃer Barracuda schon eine ansehnliche Wunde reiÃen. Am gefährlichsten für das Opfer ist der Blutverlust. Barracudas beiÃen gewöhnlich nur einmal zu, dann schwimmen sie weg. Sie fressen keine Menschen.«
Daisler und Lufft sahen einander an.
»Es ist also unwahrscheinlich, dass wir Barracudas im Brombachsee haben?«, fragte Daisler schlieÃlich.
»Wie gesagt, sie brauchen warme
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