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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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sei vielleicht zurück«, erwiderte meine Mutter völlig ohne Vorwarnung. Ein verschmitztes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    »Oh … Mutter!«, protestierte ich und wurde knallrot.
    »Caspar?« Rosie zog eine Augenbraue hoch.
    »Sashas imaginärer Freund«, klärte Mum sie auf. »Sie hat ihn sogar sprechen lassen und so.«
    Rosies Kopf schoss zu mir herum. »Du hast mir nie erzählt, dass du einen imaginären Freund hattest, Sash.«
    »Warum sollte ich?«, sagte ich und kickte meine Schuhe genervt quer durch den Raum. »Ich war damals noch ein Kind. Er hat mir Witze erzählt, wenn ich krank war, das ist alles.«
    »Wie lustig, das ist ja großartig.« Ich wusste, dass sie es jetzt abspeicherte, um es bei der erstbesten Gelegenheit wieder hervorzukramen.
    »Und sobald sie irgendeinen Kummer hatte, war er immer zur Stelle«, verriet Mum und lehnte sich zufrieden in den Türrahmen. »Während der Abschlussprüfung an der Highschool hatte er besonders viel zu tun.«
    »Mum, um Himmels willen, das ist doch alles längst vorbei.« Ich fuchtelte mit dem Telefon in ihre Richtung. »Jetzt geh.«
    Sie zog sich zurück und zwinkerte dabei Rosie noch einmal zu. »Ich habe ihn nie besonders gemocht«, flüsterte sie hinter vorgehaltener Hand.
    »Wer ist Caspar?«, fragte Pete, und mir fiel fast der Hörer aus der Hand.
    »Du hast alles mit angehört?«
    »Klar habe ich das, mein Schatz. Ich bin doch hier, bei dir.«
    »Wir … wir haben Blödsinn geredet«, sagte ich, immer noch völlig verwirrt. Mum hatte Elliot in meinem Schlafzimmer gehört, und Rosie hatte ihn gesehen. Da gab es nicht mehr viel zu zweifeln. »Ein blöder Scherz, das ist alles. Nicht wirklich lustig. Wieso rufst du an? Ist irgendetwas passiert?«
    »Ähm, ich habe mir nur den Rücken verrenkt, ansonsten gibt es nichts Bestimmtes«, sagte er und klang fast entschuldigend. »Ich hatte nicht an die Aufwärmübungen gedacht, bevor ich diese verdammten Gewichte gestemmt habe.«
    Trotz allem musste ich lächeln. Pete war wild entschlossen, seinen Körper für die Hochzeit in Form zu bringen, daher hatte er sich kürzlich im Sportstudio angemeldet.
    »Pass bloß gut auf dich auf und mach immer schön langsam«, bat ich ihn. »Nicht, dass du an unserem großen Tag flachliegst.«
    Vom anderen Ende des Raums drängte Rosie mich wild gestikulierend, dass ich es ihm sage. Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte doch nicht erzählen, was passiert war, ohne mich vollkommen zu blamieren. Pete war Anwalt. Bei ihm ging es immer nur um Fakten, nicht um Fiktionen.
    »Ist es sehr schlimm?«
    »Nichts, was eine Woche Schonung nicht in Ordnung bringen könnte«, sagte er düster. »Mum reibt mich schon fleißig mit ›Deep Heat‹ ein.«
    »Ach ja?« Sofort hatte ich das schräge Bild vor Augen, wie Mrs. Treadwell – beziehungsweise Vivienne, worauf sie hartnäckig bestand – in einem ihrer strengen Kostüme rittlings auf seinem Rücken saß und die Tube mit der Sportlersalbe schwang. Mich schauderte. Pete einzusalben, schien eines ihrer größten Vergnügen zu sein. Ständig schmierte sie ihm Vaseline auf den Mund, als wäre er noch immer fünf Jahre alt – und dazu ein Mädchen.
    Pete räusperte sich, um mich daran zu erinnern, dass er noch in der Leitung war. »Es wird sicher schnell besser, wenn die Salbe erst einmal wirkt«, sagte er tapfer. »Eigentlich habe ich auch nur angerufen, um dir gute Nacht zu sagen, Nutkin.« Wieder musste ich lächeln. Rosie ärgerte mich stets wegen der eigentümlichen Tiernamen, die er sich für mich ausdachte, aber ich fand sie lustig.
    »Danke, mein Schatz«, sagte ich und wünschte mir mit einem Mal sehnlich, ich hätte unseren gemeinsamen Abend nicht abgesagt. Die Anprobe war in erster Linie Rosies Idee gewesen, die einen Grund gesucht hatte, das Haus zu verlassen, solange Glen mit seinen Rugbykumpels auf Sauftour war. Sie war nicht gerne allein. Obwohl … Plötzlich wurde mir ganz anders. Was, wenn Elliot gekommen wäre, während ich mit Pete zusammen war? Ein Horrorszenario.
    »Dann hoffe ich, dass du heute Nacht gut schläfst, Kürbis«, sagte ich schnell, um mir nicht auch noch mögliche Folgen auszumalen.
    Als ich aufgelegt hatte, wunderte ich mich, warum Rosie mit in die Höhe gestrecktem Hinterteil auf allen vieren durch den Raum kroch.
    »Da ist ja endlich die Visitenkarte, die er hat fallen lassen!«, rief sie.
    Gegen meinen Willen lief mir ein freudiger Schauer über den Rücken.
    »Siehst du sie?«
    Und tatsächlich, auf den

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