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Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition)

Titel: Wer nicht küsst, der nicht gewinnt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Clarke
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was passiert.«
    Irgendetwas in mir gab nach. Er war so verdammt überzeugend.
    »Was soll das heißen?«
    Er schaute auf sein Handgelenk, an dem er eine Art Taucheruhr trug. »Ich habe nicht die Zeit, das näher zu erklären, aber lassen Sie mich klarstellen, dass es schlimmer sein wird als in Ihren schlimmsten Alpträumen.« Sein Ton war finster.
    Jetzt jagte er mir wieder Angst ein. Ich fragte mich, wo Rosie blieb. Mein Atem ging schwer, und Panik packte mich. Seit Jahren hatte ich keinen Asthmaanfall mehr bekommen.
    »Hier.« Der Mann zog eine Visitenkarte heraus und warf sie mir hin. »Und geben Sie mir das Ding da.« Er zeigte auf mein kleines Geheimnis – ein Strumpfband aus feinster Spitze, das ich bei seinem Erscheinen gerade hatte anlegen wollen. Sein Tonfall war derart bestimmend, dass ich es ihm hinwarf, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken. »Wenn ich zurückkehre, brauche ich einen Beweis dafür, dass ich tatsächlich hier war.«
    Im selben Moment, als er zu reden aufhörte, verflüssigte sich scheinbar die Luft im Raum und hüllte mich in einen orangefarbenen Dunst. Der Mann stand in einem bunten Feuerwerk, immer heller werdende Funken schienen ihn zu verschlucken, bis ich schließlich die Augen schließen musste.
    Auf meinen Ohren spürte ich einen heftigen Druck, ich schluckte. Es war schlimmer, als es im Flugzeug sein musste.
    »Ich werde versuchen wiederzukommen«, war das Letzte, was ich von ihm hörte, bevor ich schwer zu Boden fiel und alles um mich herum schwarz wurde.

3. Kapitel
    »O mein Gott, ist alles okay?« Rosie schaute auf mich herab und klang merkwürdig aufgeregt. Ihre Wangen waren gerötet, und ihr kurzes, blondes Haar schien ihr regelrecht zu Berge zu stehen.
    »O Ro, es ist etwas total Verrücktes passiert.« Ich ergriff ihre ausgestreckte Hand, und sie zog mich hoch. »Du musst mir helfen. Ich scheine zu halluzinieren.« Schnell griff ich nach dem Asthmaspray auf dem Nachttischchen und nahm ein paar Hübe.
    »Wenn du halluzinierst – ich tue es auch«, verkündete sie vielsagend, führte mich zum Bett und zwang mich, dort Platz zu nehmen. Ihre blauen Augen funkelten. »Ich habe ihn gesehen.«
    »Wirklich?« Ich schaute sie erstaunt an. Das Engegefühl in der Brust ließ nach. »Was glaubst du, wie er hereingekommen ist?«
    »Keine Ahnung, ehrlich gesagt.« Sie wirkte eher aufgekratzt als besorgt.
    »Waren unten irgendwelche Fensterscheiben eingeschlagen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, aber ich habe auch nicht darauf geachtet. Aber hättest du dann nicht das Glas splittern hören?«
    »Vielleicht hatte er sich schon vorher irgendwie Zutritt verschafft.« Ich schloss schnell die Augen. »Hast du gehört, was er gesagt hat?«
    »Dass du Pete nicht heiraten sollst, weil sonst etwas Schreckliches passiert? Ja, allerdings habe ich das gehört.« Jetzt schaute sie mich aufmerksam an. »Und auch den Teil, von wegen er käme aus der Zukunft.«
    Ich stand auf und ging ziellos im Zimmer auf und ab. »Du glaubst das aber nicht ernsthaft, oder?«
    »Nein, natürlich nicht. Obwohl …« Sie knabberte an ihrer Lippe. »Wie soll man sich diese Nummer sonst erklären?«
    »War vielleicht irgendetwas in unseren Nudeln?« Die hatten wir uns vorher beim Takeaway geholt.
    »Glaub ich nicht.«
    »Oder wir … wir sind eingeschlafen und haben dasselbe geträumt?«
    Ihr Blick sprach Bände. »Hier, nimm etwas Süßes.« Sie riss hektisch die Kekspackung auf, die sie in den Händen hielt. »Das hilft sicher gegen den Schock.«
    »Ich kann jetzt nichts essen«, sagte ich und schob sie beiseite. »Könnte es eine … eine …« Es fiel mir schwer, die Ereignisse der letzten zwanzig Minuten auf einen Punkt zu bringen. Der gesunde Menschenverstand sagte mir, dass das, was passiert war, nicht passiert sein konnte. Meine Sinne beharrten aber vehement darauf, dass es doch so gewesen war. »… Vision gewesen sein?«, beendete ich meinen Satz zaghaft.
    Rosie glaubte an übernatürliche Phänomene. Irgendwann hatte sie mal behauptet, ihr Großvater habe sich mitten in der Nacht am Fußende ihres Bettes materialisiert, um ihr Ratschläge für die Zukunft zu erteilen. Damals war er schon fünfzehn Jahre tot gewesen. »Es wäre unwahrscheinlich, dass wir sie beide gesehen hätten«, sagte sie nachdenklich, die Arme über ihrem E-80-Busen verschränkt. Sie war eigentlich kein nachdenklicher Typ. Die Lage war also ernst.
    »Der Wein«, sagte ich, trat zu ihr und packte sie an den Oberarmen.

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