Wer stirbt Palmen ... 2: Der Sohn
Wellen zu. Er spürte Rainus Gegenwart erst, als sie von hinten den Arm um seine Brust legte und sich an ihn drückte.
»Denkst du an mich?« fragte sie.
»Ja –«
»An unser Kind?«
»Ob es in zwanzig Jahren auch hier am Strand stehen wird …«
Das Meer rauschte heran, die Wellen trugen kleine weiße Schaumkronen, und das Abendrot färbte sie langsam purpurn. Die Flut kam, das goldschimmernde Wasser umspülte Rainus und Pauls Füße, der Wind wurde stärker und zerrte und sang in ihren Haaren.
»Wie wird die Welt in zwanzig Jahren aussehen …?« fragte sie leise.
»Schöner, Rainu«, antwortete er, und es klang so, als glaubte er wirklich daran. »Vielleicht wird sie noch viel schöner sein.«
Er legte den Arm um Rainus Schulter, und so blieb er im Meer stehen, in den anrollenden Wellen der Flut, bis der glutrote Sonnenball versank und der Himmel zum flammenden Gewölbe wurde.
Er war auf dieser Erde der glücklichste Mensch …
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