Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
Blick zu. „Du hast versucht, mir zu entwischen.“
„Ja.“
„Wir haben Regeln.“
„Nein, haben wir nicht.“
In ihren braunen Augen blitzte Ärger auf, und ihre Wangen röteten sich. Sie sah aus wie eine Frau, die bereit war, es mit ihm aufzunehmen. Normalerweise würde er die Herausforderung annehmen, aber an diesem Morgen hatte er zu viel im Kopf.
„Dann haben wir sie jetzt“, gab sie zurück. „Du wirst nirgendwo mehr hingehen, ohne mir vorher Bescheid zu sagen.“
Er unterdrückte ein Lachen. „Weil du mich dazu zwingen wirst?“
„Ich werde tun, was immer nötig ist.“
Er tolerierte sie in seiner Nähe, weil sie eine Verbindung zu seinen Schwestern war. Informationen flossen in beide Richtungen, ob Dana sich dessen nun bewusst war oder nicht. Wenn er ihnen eine Falle stellen musste, wäre sie seine Waffe der Wahl. Auch wenn das immer unwahrscheinlicher erschien. Außerdem erlaubte er Dana, an ihm dranzubleiben, weil er ihre Nähe genoss.
Sie war zäh und stark, aber immer noch relativ naiv.
Er schätzte, dass sie trotz ihres draufgängerischen Gehabes niemand war, der zu unfairen Mitteln greifen würde. Seine Gefangenschaft im südamerikanischen Dschungel hatte seine Instinkte geschärft. Er würde töten, um zu überleben. Sie war bisher noch nie auf die Probe gestellt worden. Keiner von ihnen konnte wissen, wie sie reagieren würde.
Komischerweise wollte ein Teil von ihm, dass das so blieb. Er wollte sicherstellen, dass sie niemals so verängstigt, so in die Ecke gedrängt werden würde. Er wollte für ihre Sicherheit sorgen.
Reise mit leichtem Gepäck, erinnerte er sich. Sich um andere zu kümmern brachte einem nur Ärger ein. Nick war ein einfacher Freund gewesen. Nick hatte verstanden und war in der Lage gewesen, sich um sich selbst zu kümmern. Aber Dana würde Sachen einfordern, die er nicht geben konnte.
„Dana, ich kooperiere mit dir, weil es mir im Moment gut in den Plan passt, das ist alles. An dem Tag, an dem du mir auf die Nerven gehst, ist das Experiment sofort beendet.“
„Du machst mir keine Angst.“
„Das war auch nicht meine Absicht. Ich stelle nur etwas klar. Ich schulde dir oder meinen Schwestern rein gar nichts.“
Um ihren Mund zuckte es. „Da liegst du falsch. Du schuldest ihnen sehr wohl etwas, und das weißt du auch. Du hast ihnen wegen etwas wehgetan, was auf Jeds Konto ging. Nun musst du es wiedergutmachen.“
Sie klang ernst. Glaubte sie tatsächlich, was sie da sagte?
Er sah sie an. „Sind wir einander schon vorgestellt worden? Ich bin Garth Duncan, rücksichtsloser Schweinehund.“
Sie widmete sich ihrem Frühstück. „Das bist du nicht.“
„Natürlich bin ich das.“
Ihre Mundwinkel verzogen sich zu dem Ansatz eines Lächelns. „Oh bitte, das beeindruckt mich so was von überhaupt nicht.“
Das war gelogen, aber damit konnte er leben.
Wieder einmal hatte sie ihre Kleidung nach Bequemlichkeit und nicht nach Stil ausgesucht. Jeans, ein Strickhemd, das formlos genug war, um ihre Kurven zu verbergen. Ihre Stiefel sahen getragen aus, und sie trug kein Make-up.
Er war Frauen gewohnt, die die Macht eines gut sitzenden Rockes und eines unvermutet aufblitzenden Dekolletés kannten. Frauen, die wie exotische Blumen rochen und mit teuren Juwelen funkelten. Er schätzte, dass Dana den Reiz dessen nicht verstand, und falls doch, dass es ihr egal war. Er sollte in der Lage sein, sie aus seinen Gedanken zu streichen.
Doch das konnte er nicht. Vielleicht hätte er es vor ihrem Kuss gekonnt, aber nicht danach. Da war eine sofortige Verbindung zwischen ihnen gewesen, eine unwiderstehliche Hitze. Er mochte Sex und gönnte sich das Vergnügen, ohne viel darüber nachzudenken. Aber hier ging es nicht darum, flachgelegt zu werden. Es ging darum, was er fühlte, wenn er sie im Arm hatte. Hungrig. Verzweifelt.
Unbequeme Gefühle für einen Mann, der es gewohnt war, die Kontrolle zu haben. Was bedeutete, dass er in ihrer Gegenwart vorsichtig sein musste. Er würde Dana haben, aber zu seinen Bedingungen.
Der Rest des Frühstücks verlief in Schweigen. Dana war als Erste fertig und ging noch einmal in die Kombüse, um sich ein Stück Gebäck zu holen.
„Kein Kalorienzählen?“, fragte er.
Sie leckte den Guss von den Fingern. „Sehe ich so aus, als wenn ich das nötig hätte?“
„Nein, aber das ist selten der Grund, warum Frauen das tun.“
„Ich bin halt keine typische Frau.“
„Aber meine Schwestern sind es. Wie seid ihr Freunde
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