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Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten

Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten

Titel: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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etwas stärkeren Ausdruck dafür gewählt.
    „Irgendwas stimmt nicht mit dir“, sagte sie.
    „Du bist nicht die Erste, die das sagt. Und nun sei still. Ich werde das Reden übernehmen.“
    Ausnahmsweise widersprach sie nicht. Sie hatte keine Ahnung, was sie erwartete, und wollte ihre Energie lieber darauf verwenden, am Leben zu bleiben. Garth konnte so viel reden, wie er wollte.
    Sie betraten das kleine Gebäude.
    Es war dunkel, und zu Anfang konnte sie nichts sehen. Nach ein paar Sekunden erkannte sie einen abgenutzten Tisch und mehrere Stühle. Ansonsten war der Raum leer.
    Sie schaute sich kurz nach der besten Verteidigungsposition um und stellte sich dorthin. Von hier aus konnte sie aus der Vordertür und aus zwei der drei Fenster sehen. Was nur eine blinde Seite übrig ließ. Garth stellte sich so hin, dass er diese Seite im Blick hatte, und nickte ihr dann zu.
    „Jetzt warten wir“, sagte er.
    Das war etwas ganz anderes als die üblichen Observationen, die sie gewohnt war. Kein Sprechfunk, keine entspannte Zeit, um ihren Gedanken nachzuhängen. Adrenalin rauschte durch ihre Adern, und über ihren Rücken liefen prickelnde kleine Schweißperlen. Das Gebäude roch muffig und unbenutzt. Irgendetwas raschelte in den Blättern am Boden, aber sie weigerte sich, darauf zu reagieren, bis sie wusste, was es war. Sekunden später huschte eine kleine Eidechse zur Vordertür hinaus.
    „Zwei Männer“, sagte Garth leise. „Sie sind bewaffnet. Bleib entspannt. Wir sind geschäftlich hier.“
    Das ist so überhaupt nicht meine Welt, dachte sie, als ihr Herzschlag sich beschleunigte. Sie blieb, wo sie war, die Pistole in der Hand, nicht darauf vorbereitet, irgendetwas anzufangen, aber mehr als bereit, es wenn nötig zu beenden.
    Zwei Männer betraten das Gebäude. Sie schauten sich um, sahen sie, machten aber keine Anstalten, sie zu begrüßen. Sie stellte sich zwischen sie und die Tür. Die Bedeutung war klar: Wenn irgendetwas schiefging, würden sie erst an ihr vorbeimüssen, um rauszukommen.
    „Duncan“, sagte der eine Mann. Er war mittelgroß, muskulös und gebräunt.
    Eher kubanisch als mexikanisch, dachte Dana und erinnerte sich an den Bericht, den Garth ihr gezeigt hatte. Seine Quelle der vernichtenden Beweise.
    Hier war also der Schweinehund, der die Explosion ausgelöst hatte, durch die Izzy beinahe gestorben wäre. Er war für den Job bezahlt worden und wurde nun wieder bezahlt, um die Einzelheiten mitzuteilen. Arschloch, dachte sie wütend und wünschte, sie könnte ihn erschießen.
    Irgendetwas an ihrem Gesichtsausdruck oder ihrer Körperhaltung musste sie verraten haben, denn Garth schenkte ihr einen warnenden Blick. Was nur dazu führte, dass sie ihn am liebsten gleich mit erschossen hätte.
    „Ramon.“ Garth nickte.
    Sie sprachen spanisch. Dana schnappte ein paar Wörter auf. Soweit sie es sagen konnte, fragten sie einander nach ihren Familien und wie die Geschäfte so liefen.
    Garth legte sein Päckchen auf den wackligen Tisch. Ramon stellte einen Karton, der anscheinend Geschäftspapiere enthielt, daneben.
    „Immer schön, Geschäfte mit Ihnen zu machen“, sagte der Mann und nahm das Päckchen auf. „Ich wünsche einen angenehmen Rückflug.“
    Garth nickte wieder.
    Die Männer wandten sich zum Gehen. Dana behielt ihre Waffe auf sie gerichtet. Ramon ging an ihr vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, aber der andere Mann zögerte kurz, bevor er eilig hinausging.
    Dana blieb, wo sie war, bis Garth sagte: „Sie verschwinden gerade hinter den Bäumen. Los, lass uns gehen.“
    Er nahm den Karton und machte sich auf den Weg zum Flugzeug.
    Keine zwei Minuten später saß sie wieder in ihrem Ledersitz. Noch während Garth die Tür schloss, warf der Pilot den Motor an. Sie rollten zum Anfang der Startbahn, beschleunigten und hoben ab.
    „Alles okay?“, fragte Garth. Er knöpfte sein Hemd auf und warf es über die Sitzlehne.
    Eine Sekunde lang dachte sie, dass er sich vor ihr ausziehen würde, aber bevor sie eine Bemerkung in die Richtung machen konnte, öffnete er seine kugelsichere Weste.
    Richtig. Die brauchten sie jetzt ja nicht mehr. Sie waren fertig.
    Schnell huschte sie ins Badezimmer im hinteren Bereich des Flugzeugs und lehnte sich gegen die geschlossene Tür. Sie schloss die Augen und zwang sich, tief und langsam durchzuatmen. Es war vorbei. Sie waren wieder sicher im Flugzeug. Sie konnte sich entspannen. Einatmen, ausatmen.
    Nach ein paar Minuten beruhigte sich ihr Herzschlag.

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