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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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weit doch nicht. Irgendwo in ihr existierte immer noch ein prüdes, katholisches Mädchen.
    »Es ist immer noch schwer zu glauben, dass es vorbei ist«, sagte Jack.
    »Was für ein Chaos«, sagte Bill und blickte über die Stadt.
    Carol folgte seinem Blick. Es schien in der ganzen Stadt nicht ein heiles Fenster mehr zu geben. Überall waren zerstörte Gebäude, einige von Gravitationslöchern auseinandergerissen, andere unter Trümmerstücken begraben, die von anderen Gravitationslöchern herabgestürzt waren. Über ihnen stiegen Rauchsäulen von den Feuern auf, die noch hier und da in der Stadt wüteten.
    Unten bahnte sich eines der wenigen Autos seinen Weg durch die verstopften Straßen. Betäubt wirkende Menschen taumelten über die Bürgersteige oder standen um die große Senke herum, die noch vor einigen Stunden das Loch in der Sheep Meadow gewesen war.
    »Es ist ja nicht alles schlecht«, sagte Jack. »Wann hat die Luft hier in der Stadt das letzte Mal so sauber gerochen?«
    Er schien ein neuer Mann mit frischer Kraft. Sie wusste warum: Das CB-Funkgerät war zum Leben erwacht. Er hatte seine Lieben erreicht.
    Bill nickte. »Da ist was dran. Ich frage mich nur, wie wir das alles wieder aufbauen sollen.«
    »Wer hat gesagt, dass wir das müssen?«
    »Dazu sind wir verpflichtet«, sagte Carol. »Jetzt haben wir die Chance, ganz von vorne anzufangen und es diesmal besser zu machen.«
    Bill nickte. »Oder zumindest den Versuch dazu zu machen.«
    »Oh, wow!«, lachte Jack »Was seid ihr doch für hoffnungslose Romantiker!«
    Carol wandte sich ihm zu. »Was ist daran falsch?«
    »Das sind doch alles nur leere Versprechungen. Sicher, da wird viel geredet über eine neue Welt und eine neue Weltordnung, aber glaubt mir, es wird nicht lange dauern, bis wir alle wieder mitten in dem gleichen alten Scheiß stecken: Die wirklich fähigen Leute, die, die man mit Stolz als seine Führer anerkennen würde, widmen all ihre Zeit dem wirklichen Wiederaufbau, während die üblichen Blutsauger und Abzocker, die nicht einen Stein auf den anderen setzen können, so tun, als würden sie alles managen und sich in eine Position bringen, um alles zu übernehmen, sobald die Dinge wieder laufen.«
    »Ich glaube das nicht«, sagte Carol. »Ich glaube, wir können und wir werden es besser machen. Und was die Führer angeht …« Sie deutete nach unten. »Glaubst du, dass irgendwer da unten weiß, was ihr beide getan habt?«
    »Nein«, sagte Jack schroff. Er wirkte plötzlich unruhig. Er zog sich sein Hemd wieder an. »Dabei sollten wir es belassen.«
    »Willst du kein Held sein?«, fragte Bill mit einem Lächeln.
    »Ich will nicht mal, dass man von mir Notiz nimmt.« Er drehte sich um und wollte fortgehen.
    »Du verlässt uns?«, fragte Carol.
    »Ja. Sobald ich einen Wagen finde, in dem noch genug Benzin ist, bin ich auf dem Weg nach Pennsylvania.« In seinen Augen stand ein Leuchten. »Abe bringt Gia und Vicky zurück. Ich werde für den Begleitschutz sorgen.«
    »Viel Glück«, meinte Bill.
    Carol sah Jack hinterher. Als er das Treppenhaus erreichte, kam ein kleines Mädchen von vielleicht sieben oder acht Jahren mit lockigem blondem Haar durch die Tür. Sie hatte ein kleines Hündchen im Arm. Jack blieb wie erstarrt vor ihr stehen. Sie starrten sich gegenseitig an. Jack sagte etwas, das Kind nickte. Dann tat Jack etwas vollkommen Merkwürdiges. Er ging vor ihr in die Knie, umschlang sie mit beiden Armen und drückte sie an sich.
    »Hast du das gesehen?«
    Bill nickte irritiert. »Habe ich das richtig gesehen, hat er wirklich Tränen in den Augen?«
    Carol war sich ziemlich sicher, dass dem so war. »Wer sie wohl ist?«
    Noch während sie zusah, wie Jack sich die Augen abwischte, rauschte etwas durch die Luft und landete auf dem Kopf des kleinen Mädchens: ein hellblauer Papagei.
    Carol hörte Jacks »Parabellum?«, dann lachte er auf. »Ich glaub es nicht!«
    Er nahm das Kind an der Hand und führte sie, den Hund und den Papagei nach unten.
    »Was war das denn?«
    Carol schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass das das kleine Mädchen war, von dem er geredet hat.«
    »Nein«, meinte Bill. »Irgendwas war komisch an diesem Kind. Sie war so gar nicht kindlich.«
    »Wer sie auch ist, er scheint ihr gegenüber sehr fürsorglich. Gott helfe demjenigen, der versucht, ihr etwas anzutun.«
    Bill schlang seinen Arm um ihre Taille und drehte sie zu dem zerstörten Stadtbild vor ihnen.
    »Ich glaube nicht, dass Gott irgendjemandem

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