Wie angelt man sich einen Vampir
auf und ab. „Mit der Explosion letzte Nacht haben die Malcontents uns den Krieg erklärt. Meine Highlander sind zum Angriff bereit, und ich sage, wir tun es heute Nacht."
„Ich bin anderer Ansicht", mischte sich Jean-Luc ein. „Petrovsky ist zweifellos auf so einen Rückschlag vorbereitet. Wir würden sein Haus in Brooklyn angreifen und uns ihnen ausliefern, während sie in Deckung gehen können. Warum sollen wir den Bastarden einen Vorteil verschaffen?"
„Meine Männer haben keine Angst", knurrte Angus.
„Ich auch nicht." Jean-Lucs blaue Augen blitzten auf. „Es geht nicht um Angst. Es geht um die praktische Durchführung. Wenn du und deine Highlander nicht immer so hitzköpfig wären, hättet ihr in der Vergangenheit nicht so viele Schlachten verloren."
„Ich bin nicht hitzköpfig!", brüllte Angus ihn an.
Roman hob beschwichtigend die Hände. „Können wir uns etwas beruhigen? Bei der Explosion letzte Nacht wurde niemand verletzt. Und selbst wenn ich ebenfalls der Meinung bin, dass wir uns um Petrovsky kümmern müssen, habe ich doch meine Bedenken, was einen brutalen Krieg vor den Augen der Sterblichen angeht."
„ Exactement. " Jean-Luc drehte sich in seinem Sessel um. „Ich schlage vor, wir überwachen Petrovsky und seine Männer, und wenn wir einen oder zwei von ihnen allein erwischen, bringen wir sie um." Angus schnaubte. „Das ist kein ehrenhaftes Verhalten für einen Krieger." Jean-Luc stand langsam auf. „Wenn du andeuten willst, dass ich keine Ehre habe, dann fordere ich dich zum Duell."
Roman stöhnte auf. Den beiden fünfhundert Jahre lang beim Streiten zuhören zu müssen, war eine große Belastung für ihre Freundschaft. „Können wir erst Petrovsky erledigen, ehe ihr euch gegenseitig umbringt?"
Angus und Jean-Luc lachten. „Da wir nicht übereinstimmen, wie üblich", sagte Jean-Luc und setzte sich wieder, „hast du die entscheidende Stimme." Roman nickte. „Ich bin in diesem Fall auf Jean-Lucs Seite. Ein frontaler Angriff auf das Haus in Brooklyn lenkt zu viel Aufmerksamkeit auf sich. Und wir würden zu viele Highlander riskieren."
„Das macht uns nichts aus", murmelte Angus, als er zu seinem Stuhl zurückging. „Mir aber", sagte Roman, „ich kenne euch alle schon eine lange Zeit." „Wir sind außerdem zahlenmäßig begrenzt", fügte Jean-Luc hinzu. „Ich habe seit der Französischen Revolution niemanden mehr zum Vampir gemacht. Und du?"
„Nicht seit Culloden", antwortete Angus. „Aber Vampire wie Petrovsky verwandeln immer noch Menschen, die von Grund auf böse sind." „Und so machen sie mehr böse Vampire." Jean-Luc seufzte. „Dieses eine Mal, mon ami, sind wir d'accord. Sie werden immer mehr, wir hingegen nicht."
Angus nickte. „Wir müssen mehr Vampire erschaffen." „Keinesfalls!" Roman beunruhigte die Wendung, die die Unterhaltung nahm. „Ich werde nicht noch mehr Seelen der Verdammnis aussetzen."
„Ich mach's." Angus strich eine Strähne seines kastanienbraunen Haares zur Seite. „Ich bin mir sicher, es gibt ehrenhafte Soldaten, die irgendwo auf dieser Welt im Sterben liegen und sich danach verzehren, weiter gegen das Böse kämpfen zu dürfen."
Roman beugte sich vor. „Es ist nicht mehr so wie vor dreihundert Jahren. Moderne Armeen wissen, wo sich ihre Soldaten befinden. Sogar die Toten. Sie würden es merken, wenn welche fehlen." „Vermisste gibt es immer." Jean-Luc zuckte mit den Schultern. „Ich sehe das wie Angus."
Roman rieb sich die Stirn, verzweifelt bei dem Gedanken daran, noch eine Vampirarmee aufstellen zu müssen. „Können wir die Diskussion hier erst mal vertagen? Wir sollten uns erst um Petrovsky kümmern." Jean-Luc nickte. „Einverstanden."
„In Ordnung." Angus runzelte die Stirn. „Und wir müssen uns über das Problem mit der CIA und ihrem Stake-Out-Team unterhalten. Es sind nur fünf, also sollten wir keine Probleme haben, uns um sie zu kümmern."
Roman zuckte zusammen. „Ich will nicht, dass sie umgebracht werden." Angus schnaubte. „Das meine ich auch nicht. Wir wissen alle, dass du etwas mit der Tochter ihres Anführers hast." Jean-Luc lächelte. „Besonders nach letzter Nacht."
Roman war überrascht, als er merkte, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg. Shannas Reaktion schien auf ihn abzufärben.
Angus räusperte sich. „Ich denke, der beste Weg, mit dem Stake-Out-Team umzugehen, ist es, ihre Erinnerung an uns zu löschen. Timing ist hier wichtig. Wir müssen alle fünf in derselben Nacht erwischen, in der wir in
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