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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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setzte sich an seinen Schreibtisch, dann schlug er die Akte auf und schob sie Trey hin. “Da ist alles drin, was wir wissen.”
    Aufmerksam blätterte Trey die Unterlagen durch, bis er auf den Autopsiebericht stieß. Nur mit Mühe konnte er seine Fassung bewahren, als er die Zeichnungen sah, die der Gerichtsmediziner von den winzigen Knochen angefertigt hatte, ausführlich versehen mit Anmerkungen zum Alter und zur Art der Verletzungen, die dem Mädchen zugefügt worden waren. Obwohl Trey seit Jahren als Polizist arbeitete, konnte er sich nicht an Fälle gewöhnen, bei denen Kinder betroffen waren.
    “Wie sicher ist das Datum des Todes?” wollte er wissen.
    “So sicher, wie es nur geht.”
    Dann war dieses Kind also tatsächlich in etwa zu der Zeit umgekommen, als Olivia entführt worden war. Dass zwei kleine Mädchen mit einem zusätzlichen Daumen an der linken Hand zur gleichen Zeit im Großraum Dallas verschwinden sollten, ohne dass zwischen ihnen ein Zusammenhang bestand, war so gut wie unmöglich.
    “Was haben Sie bislang herausgefunden?” fragte Trey.
    “Wir suchen nach den Vorbesitzern des Hauses. Leider war das in den letzten fünfundzwanzig Jahren eine ganze Reihe.”
    Trey überlegte, was er machen sollte, doch Lieutenant Warrens Anweisungen ließen eigentlich keinen Entscheidungsspielraum. “Mein Chef will Gewissheit haben, dass alle Aspekte dieses Falls abgedeckt werden. Deshalb würde ich mir gern die Stelle ansehen, an der der Leichnam gefunden wurde.”
    “Kein Problem”, erwiderte Jenner. “Waren Sie schon mal in Texoma?”
    “Ja, allerdings ist das schon ein paar Jahre her.”
    Blue nahm ein Blatt und einen Stift. “Ich zeichne Ihnen den Weg auf.”
    “Das wäre nett, danke.”
    Nachdem er ihm einige markante Punkte auf der Zeichnung erklärt hatte, brachte Jenner seinen Besucher zur Tür. “Hören Sie, Bonney. Wenn das wirklich mit dem Sealy-Fall zu tun haben sollte, dann macht es mir nichts aus, wenn Ihre Abteilung die Untersuchung übernimmt. Halten Sie mich dann nur auf dem Laufenden.”
    “Wenn es einen Zusammenhang gibt”, erwiderte Trey mit einem Schulterzucken, “dann werden wir wohl alle den Fall dem FBI überlassen müssen. Das hat schon beim ersten Mal die Leitung gehabt. Die Jungs vom FBI waren auch diejenigen, die den Kerl schnappten, der das Lösegeld abholte. Fisher Lawrence hieß er, glaube ich. Nein, Foster. Foster Lawrence.”
    Nachdenklich sah Blue ihn an. “Ich glaube nicht, dass ich jemals etwas von einer Lösegeldzahlung gehört habe. Das ist alles lange vor meiner Zeit passiert.”
    “Mir geht es nicht anders”, pflichtete Trey ihm bei. “Allerdings bin ich mit Olivia Sealy zur Schule gegangen.”
    “Ehrlich? Wie war sie denn so?”
    “Reich”, gab er knapp zurück.
    Blue grinste, wechselte dann aber das Thema: “Hat dieser Lawrence eigentlich die Namen der anderen Entführer verraten?”
    “Ich habe gestern die alten Berichte durchgelesen, aber so wie es aussieht, hat er dem FBI gar nichts gesagt.”
    “Wie konnte man ihn denn dann mit dem Verbrechen in Verbindung bringen?”
    “Er wurde beobachtet, als er das Lösegeld abholte. Als man ihn kurz aus den Augen verlor, versteckte er das Geld irgendwo. Er beteuerte, nichts davon zu wissen, dass irgendjemand getötet werden sollte.”
    “Oh ja, sie sind immer völlig ahnungslos, nicht wahr?”
    Trey nickte zustimmend, dann reichte er Jenner die Hand: “Danke für die Informationen. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie eine Übersicht über alle ehemaligen Eigentümer des Hauses haben?”
    “Auf jeden Fall.”
    Die Wegbeschreibung, die Jenner ihm aufgezeichnet hatte, war sehr präzise, so dass Trey keine Mühe hatte, das Haus zu finden. Letzte Zweifel wurden ausgeräumt, als er die Einfahrt erreichte, die zu besagtem Anwesen führte. Er fuhr vor und erkannte, dass er nicht allein war. Ein großer grauhaariger Mann war damit beschäftigt, einen Karton zu einem Umzugswagen zu tragen. Als er Trey sah, wurde er misstrauisch.
    “Tut mir Leid, Mister, aber Sie befinden sich auf Privatbesitz”, rief der Mann. “Ich muss Sie bitten, das Grundstück zu verlassen.”
    Trey hielt ihm seine Dienstmarke entgegen. “Detective Bonney, Dallas Police Department”, sagte er.
    Der Mann stellte den Karton in den Wagen. “Marshall Baldwin”, erwiderte er dann. “Ich bin der Eigentümer. Was hat denn die Polizei von Dallas mit dem Fall zu tun?”
    “Möglicherweise gar nichts, Sir. Aber ich muss mich trotzdem

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