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Wie ein stummer Schrei

Wie ein stummer Schrei

Titel: Wie ein stummer Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah McCall
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die auf dem Boden lag. “Und was machen wir damit?”
    “Es hat nichts mit uns zu tun, also unternehmen wir auch nichts, okay?”
    “Okay”, stimmte sie ihm zu, dann schlang sie noch einmal die Arme um den älteren Mann. “Ich habe dich lieb, Grampy.”
    Während er die Umarmung erwiderte, kniff er die Augen zu. “Und ich habe dich lieb, meine Kleine.” Dann ließ er Olivia los und drückte ihr einen Stapel Telefonnotizen in die Hand. “Ich glaube, die sind alle für dich. Verabrede dich nicht zu viel. Auf meine alten Tage werde ich nämlich egoistisch und möchte auch etwas Zeit mit dir verbringen.”
    “Versprochen”, gab sie zurück und ging mit den Notizzetteln in der Hand aus dem Zimmer.
    Marcus und Olivia Sealy waren an diesem Morgen nicht die Einzigen, die beim Anblick der Zeitung stutzten. Dennis Rawlins – ein Mann mit düsteren Geheimnissen – las die gleiche Schlagzeile, reagierte auf sie aber aus anderen Gründen.
    Ohne sich den Details zu widmen, kam er rasch zu einem Urteil und befand, dass die Sealys sich einer tödlichen Indiskretion schuldig gemacht hatten. Er beschloss, sie dafür bezahlen zu lassen.
    Es würde umfangreiche Planungen erforderlich machen, doch er war entschlossen, etwas zu bewegen.
    Trey parkte seinen Wagen vor der Wache von Grayson County und stellte sich der sommerlichen Hitze von Texas, die nach der Fahrt in einem klimatisierten Fahrzeug umso schlimmer wirkte. Auf dem Weg zum Eingang kam ihm eine ältere Frau entgegen, die ihre Haare rosa gefärbt hatte, die damit genau auf das Fell des kleinen Hundes auf ihrem Arm abgestimmt waren.
    Nur mit Mühe gelang es ihm, die Frau nicht anzustarren, als er an ihr vorbeiging. Er wurde aber sofort wieder ernst, als er daran dachte, wie unbehaglich er sich fühlte, dass er an einem Fall arbeitete, der mit Olivia Sealy zu tun hatte. Es kam ihm so vor, als würde er sie hintergehen. Dabei war es lächerlich, Schuldgefühle zu empfinden, schließlich hatte er sie seit elf Jahren nicht mehr gesehen. Und nach ihrer letzten Begegnung waren sie zudem im Streit auseinandergegangen. Er schuldete ihr nichts, erst recht keine Loyalität.
    Und doch regte sich unablässig sein Gewissen, als er zum Empfang ging. Dort stand eine Frau, die ihm den Rücken zugewandt hatte und Akten sortierte. Da sie ihn nicht zu bemerken schien, räusperte sich Trey und sagte dann: “Entschuldigung.”
    Die Frau zuckte zusammen und fuhr herum.
    “Liebe Güte, da bleibt einem ja das Herz stehen! Ich habe die Türglocke gehört, aber ich dachte, das wären Mama und Cujo. Die sind gerade eben nach draußen gegangen.”
    “Die Dame mit den rosa Haaren ist Ihre Mutter?”
    Grinsend antwortete die Frau: “Ja, und die kleine Ratte auf ihrem Arm ist ihr Hund Cujo.”
    “Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht …”
    “Ist schon in Ordnung”, wurde er unterbrochen. “Sie ist stolz darauf, so … individuell aufzutreten, wie sie es nennt. Aber Cujo ist wie ausgewechselt, seit Mama sein Fell rosa färben ließ.”
    “Das kann ich mir gut vorstellen.”
    Die Frau musste lachen. “Und wie kann ich Ihnen behilflich sein?”
    “Detective Trey Bonney, ich möchte zu Sheriff Jenner. Ich glaube, er erwartet mich bereits.”
    Nach einem kurzen Blick auf den Terminplaner sah die Frau wieder hoch. “Ja, Detective Bonney, der Sheriff ist auch da. Aber im Moment telefoniert er. Sobald er aufgelegt hat, lasse ich ihn wissen, dass Sie hier sind.”
    Trey nickte und wollte sich eben auf einen der Stühle setzen, da ging die Tür zum Büro des Sheriffs auf, ein Mann kam heraus.
    “Sheriff Jenner … Detective Bonney ist hier.”
    Blue Jenner hielt inne und sah zu ihm, dann streckte er ihm die Hand entgegen. “Detective, ich habe gehört, dass Sie hergeschickt wurden.”
    “Nach dem Fund am Lake Texoma ließ sich der Lieutenant nicht davon abbringen”, gab Trey zurück.
    “Ich bin froh über jede Hilfe, die ich bekommen kann”, sagte Jenner und fuhr sich durchs Haar. “Ich habe ein Verbrechen, das lange zurückliegt, und nicht die kleinste Spur. Wer weiß, ob die Täter überhaupt noch leben. Falls nicht, kann ich nur hoffen, dass sie in der Hölle schmoren. Es ist schon lange her, dass mir ein Fall so zu schaffen gemacht hat.”
    “Dann steht also fest, dass das Skelett bereits seit fünfundzwanzig Jahren in dem Koffer liegt?” fragte Trey.
    Sein Gegenüber nickte. “Reden wir doch in meinem Büro weiter”, sagte Jenner dann und führte den Besucher in sein Zimmer. Er

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