Wie man die richtige Arbeit für sich findet
sollten wir uns vornehmen, eine Antwort zu geben, bei der wir das gute Gefühl haben, dass wir etwas Lohnendes mit unserem Leben anfangen und unsere Jahre nicht mit einer Tätigkeit vergeuden, von der uns der bittere Nachgeschmack der Reue bleibt.
Es ist möglich, eine Arbeit zu finden, die unser Leben bereichert und unseren Horizont erweitert.
(Aerial silk artist © Thomas Barwick / Getty Images)
Das Elend lächelnd ertragen? Vergessen Sie’s! Dies ist ein Buch für all jene, die nach einer Aufgabe suchen, die sie wirklich fordert und auslastet, nach etwas, das mehr ist als ein »Job für tagsüber«, der hauptsächlich dazu dient, die Rechnungen zu bezahlen. Es ist ein Ratgeber, der Ihnen helfen soll, Ihrem Arbeitsleben eine neue Richtung zu geben und Ihren Beruf und das, was Sie sind, besser in Übereinstimmung zu bringen.
Zu diesem Zweck werde ich zwei entscheidende Fragen betrachten. Erstens: Was ist unverzichtbar für eine erfüllende Tätigkeit? Wir müssen wissen, wonach genau wir eigentlich suchen, und wie sich zeigt, sind das drei wesentliche Grundbausteine: Sinn, Flow und Freiheit. Keines davon ist leicht zu haben, und die Suche danach wird nicht ohne Reibungen ablaufen. Sollen wir zum Beispiel einen Beruf, der ein hohes Einkommen und einen hohen gesellschaftlichen Status bietet, der Arbeit für eine Sache vorziehen, von der wir innerlich überzeugt sind und die uns die Aussicht bietet, etwas zu bewegen? Sollen wir unseren Ehrgeiz daransetzen, eine »Spitzenkraft« auf einem Spezialgebiet zu werden, oder wollen wir lieber »in der Breite« tätig sein und auf mehreren Feldern etwas leisten? Und wie können wir unsere beruflichen Vorhaben mit den Anforderungen von Familie oder mit dem Wunsch nach einem Leben mit mehr Freizeit vereinbaren?
Die zweite Frage wird das ganze Buch durchziehen: Wie packen wir den Berufswechsel an und stellen sicher, dass wir bei der Neuorientierung die bestmöglichen Entscheidungen treffen?
Ich habe zwar keinen Plan und keine Strategie anzubieten, die bei jedem funktioniert, aber es gibt drei Schritte, die wir unternehmen sollten. Zunächst einmal müssen wir uns Klarheit darüber verschaffen, wo die Verwirrung und Angst herkommen, wenn wir ausgetretene Pfade verlassen und eine neue Karriere in Angriff nehmen. Der nächste Schritt ist die Abkehr von dem Mythos, da draußen gäbe es den einen perfekten Job, der nur darauf wartet, dass wir ihn finden. Stattdessen plädiere ich dafür, dass wir unser Selbst als »multipel« anerkennen und den verschiedenen Facetten unseres Charakters nachspüren, die uns Möglichkeiten für eine Vielzahl von Berufen eröffnen. Zu guter Letzt müssen wir das gängige Modell des Berufswechsels auf den Kopf stellen: Statt zunächst akribisch zu planen und dann zu handeln, sollten wir erst handeln und dann nachdenken, mit Projekten experimentieren und unsere verschiedenen Ichs in der Wirklichkeit austesten. Schon einmal daran gedacht, sich selbst ein »radikales Sabbatical« zu gönnen?
Für die Beantwortung dieser Fragen werden wir uns vom Leben berühmter historischer Gestalten inspirieren lassen, darunter Leonardo da Vinci, Marie Curie und Anita Roddick. Wir werden Hinweise aus den Schriften von Philosophen, Psychologen, Soziologen und Historikern aufnehmen und auf praktische – und dennoch phantasievolle – Maßnahmen stoßen, mit deren Hilfe wir klarer sehen und Karriereoptionen eingrenzen können, etwa das Verfassen eines persönlichen Stellenangebots. Wir werden die überraschenden Geschichten einfacher Arbeiter kennenlernen, darunter die einer Belgierin, die sich zu ihrem dreißigsten Geburtstag selbst ein Jahr Zeit schenkte, in dem sie dreißig verschiedene Jobs ausprobierte. Ich werde auch von Erfahrungen und Experimenten berichten, die ich selbst als Journalist und Gärtner, Akademiker und Sozialarbeiter gemacht habe, den Haupttätigkeiten, die ich, unterbrochen von kürzeren Episoden als Telefonverkäufer, Tenniscoach und Vater eines Zwillingspaars, bisher ausgeübt habe.
Wir werden gleich zu unserer Reise aufbrechen. Aber bevor wir das tun, nehmen Sie sich bitte ein paar Minuten Zeit für die folgende Frage – oder, noch besser, besprechen Sie sie mit einem Freund:
– Welche Auswirkungen hat Ihre derzeitige Arbeit auf Sie als Mensch – auf Ihr Denken, Ihren Charakter und Ihre Beziehungen?
1 Thomas Keith, The Ends of Life: Roads to Fulfilment in Early Modern England. Oxford: Oxford University Press 2009, S. 8.
2 Lars
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