Wie man geniale Hochzeitsreden hält-Sprueche Zitate Frechheit

sich auch Frau Berlusconi gedacht haben, als sie ihren Silvio ehelichte. Nach zwanzig Jahren Ehe, berichtete sie, wurde er allerdings nur noch ungern an diesen Trauspruch erinnert. Macht nichts. Der Konsequenz des Spruches entgeht niemand, auch nicht der trickreichste Schlawiner. Die Wahrheit setzt sich letzten Endes durch. Nur eine Liebe, die klar ist, hat Dauer und wird immer stärker. Alles andere verweht. Große Philosophen wie Platon haben festgestellt, dass Wahrheit und Liebe letzten Endes ein und dasselbe sind. Wahrscheinlich stimmt das. Die meisten Paare sind schon dankbar, wenn Wahrheit und Liebe in der Ehe zu spüren sind.
     
    Wissen Sie, was tragisch ist? Einen Mann aus Liebe
    heiraten und dann herausfinden, dass er kein Geld hat.
    Mena Suvari
     
    Wenn eine Frau hinterher die Dumme ist,
    kann man sicher sein, dass sie es schon vorher war.
    Georg Christoph Lichtenberg
     
    Mit Anstand alt werden? Lieber unanständig
    jung bleiben.     Erica Jong
     
    Viele Frauen sind auf ihren guten Ruf bedacht,
    aber glücklich werden nur die anderen.     John Goodman

Ich bleibe stets bei dir
     
    Ich bleibe stets bei dir; denn du hältst mich
    bei meiner rechten Hand.     Psalm 73, Vers 23
     
    Eigenartig – es sind häufig unruhige Paare, die sich dieses Leitwort aussuchen. Es handelt vom Bleiben. Doch häufig geht einer von den Partnern auf Reisen. In den Zeiten der christlichen Seefahrt war dieser Trauspruch der Klassiker bei der Heirat von Matrosen, deren Schatz winkend am Strand stehen blieb. Der Psalmvers enthält das Versprechen der Treue. Und wenn sich die Treue auf die Liebe bezieht, trifft er auf jeden Fall zu. Die Liebe bleibt, und sie bleibt tragfähig. Sie ist vielleicht das einzig Tragfähige, selbst wenn der Partner sich als Zausel erweist. Der Bankier Paul Gauguin wählte diesen Spruch für die Heirat mit der Dänin Mette-Sophie. Kurz nach der Ehe entdeckte der Fünfundzwanzigjährige sein Talent als Maler. Die Treue reichte noch für fünf Kinder, dann reiste er in die Südsee, offiziellwegen der Farben und des Lichtes. Die beiden Eheleute blieben bis zu seinem Tod in engem Briefkontakt. Mette lebte, wie sie schrieb, »glücklich und in Liebe«. Na bitte. Eine vergleichbare Ehe führten Antoine de Saint-Exupéry und die Salvadorianerin Consuelo. Abwesenheiten, Zerwürfnisse, Versöhnungen, Turbulenzen. Aber die Sache hielt. »Selbst wenn er nicht hier ist, fühle ich mich voller Liebe«, notierte sie. Der ablenkbare Ehemann setzte der feurigen Blüte ein Denkmal: Er machte seine Frau zum Rosen hütenden Kleinen Prinzen. Es geht aber auch ruhig und gleichmäßig: Margaret Rutherford, die klassische Miss Marple, heiratete ihren Schauspielpartner Stringer Davis. Den Trauspruch wählten sie als Inbegriff zärtlicher Zuneigung. Beide waren schon jenseits der fünfzig. Es folgte eine dreißigjährige Ehe in liebevoller Beständigkeit. Die Schwächen eines Partners seien nur Kehrseiten seiner Stärken, fand Marple-Margaret heraus, und Akzeptanz, Humor, Geduld seien die Nahrung der Zweisamkeit. »Verliebtheit ist ein Rausch«, erklärte sie. »Erst wenn der Rausch abklingt, beginnt die Liebe.« Na, schauen wir mal.
     
    Zweifele nie am guten Urteil deiner Frau.
    Immerhin hat sie ein Genie geheiratet.     Federico Fellini
     
    Männer sind wie Zähne: wollen nicht kommen,
    bereiten Schmerzen, werden faul und fallen aus.
    Ingrid van Bergen
     
    Der Anblick einer heraneilenden Frau macht froh,
    der Anblick einer fortgehenden Frau macht selig.
    W. C. Fields
     
    Witwenschaft ist oft die einzige Entschädigung,
    die eine Frau für die Ehe bekommt.     Bertha von Suttner

Von allen Seiten umgibst du mich
     
    Von allen Seiten umgibst du mich und hältst
    deine Hand über mir.     Psalm 139, Vers 5
     
    Dieser Vers hat die Qualität eines Zauberspruches. Seit den Tagen des Königs David verleiht er, so scheint es, magischen Schutz. Häufig wählen ihn Paare, die sich behaupten wollen: gegenüber skeptischen Verwandten, tuschelnden Freunden oder gar einem ganzen argwöhnischen Königreich. Und siehe da, sie können sich behaupten! Sie wachsen gemeinsam. Sie werden sich jetzt erst ihrer Stärke bewusst. Eines der berühmtesten Paare des vergangenen Jahrhunderts, dem es so ging und das unter diesem Motto heiratete, waren Edward VIII. und Wallis Simpson. Er war der König von England, sie eine geschiedene bürgerliche Amerikanerin. Völlig unmöglich! Er gab sein Königtum auf für sie. Und