Wie man geniale Hochzeitsreden hält-Sprueche Zitate Frechheit

demselben Grund, aus dem ähnlich kampflustige Paare ihn wählen: nicht weil sie friedlich sind, sondern weil sie sich nach Frieden sehnen. Die Sehnsucht nach Frieden finden sie sogar noch schöner als den Frieden selbst. Den halten sie insgeheim für langweilig. »Kaum etwas spornt so sehr zum Schöpfertum an wie derStreit«, behauptete der russische Schriftsteller Lew Tolstoj. Mit dem friedfertigen Trauspruch des Paulus hatte Tolstoj seine vierzehn Jahre jüngere Frau Sofja geheiratet. Die Ehe wurde ein lebenslanges Liebesgefecht, und zwar ein schöpferisches. Stets kritisiert von seiner kratzbürstigen Frau, schrieb Tolstoj Wälzer, unter denen Bibliothekare und Leser heute noch ächzen. Tolstojs Bemerkung, Krieg breche immer wieder aus, weil Frieden als zu gleichförmig empfunden werde, traf auf seine Ehe auf jeden Fall zu. Ein bisschen vielleicht auf jede Ehe. Es gibt keine zwei Menschen, die letzten Endes einer Meinung sind. Daraus erwächst die kreative Auseinandersetzung. Sie mündet in Frieden – und erhebt sich dann von neuem. Dieses Spiel endet nie. Dass es von Liebe getragen wird, ja, dass sogar das schärfste Gefecht immer vor dem Hintergrund der Liebe stattfindet: Das wissen oder ahnen die Paare, die mit diesem Trauspruch heiraten.
     
    Wer sich nicht vor seiner Frau fürchtet, hat keine.
    Goldie Hawn
     
    Eine Frau hat immer das letzte Wort in einem Streit.
    Wenn ein Mann dann noch etwas sagt, ist das der
    Beginn eines neuen Streits.     Jean Paul Belmondo
     
    Es hat keinen Zweck, sich mit Männern zu streiten.
    Sie haben ja doch immer unrecht.     Kate Winslet
     
    Selbst wenn eine Frau nicht redet,
    macht sie doch Geräusche.     Charles Bukowski

Lasset uns einander lieb haben,
denn die Liebe ist von Gott
     
    Lasset uns einander lieb haben, denn die Liebe ist
    von Gott; und wer liebt, ist von Gott geboren
    und kennt Gott.     1. Brief des Johannes, Kapitel 4, Vers 7
     
    Für eines der berühmtesten Paare der Weltliteratur war genau dieser Trauspruch vorgesehen: für Lizzie Bennet und Mr. Darcy. Die beiden sind die romantischen Helden von Jane Austens ewigem Bestseller »Stolz und Vorurteil«. Jane, Tochter eines Geistlichen, ließ das Paar in der Erstfassung unter diesem frommen Vers in die Ehe treten. Der Verleger strich ihr den Spruch. Er sei »zu edelmütig für ein junges Paar«. Hoffen wir, dass Lizzie und Mr. Darcy trotzdem glücklich wurden. Tatsächlich ist der Spruch nicht der leidenschaftlichste von allen. Er hat etwas Gutherziges, Sanftmütiges und verspricht eher einen ruhigen Lebensabend als turbulente Flitterwochen. Es ist kein Zufall, dass der irische Einsamkeitsdichter Samuel Beckettdiesen Vers auswählte, als er seine Gefährtin Suzanne Deschevaux heiratete – nachdem sie bereits fünfundzwanzig Jahre zusammengelebt hatten. Die wilden Zeiten lagen hinter ihnen, nun ging es um Aufmerksamkeit, Hinwendung, Güte. Daraus besteht die Liebe jenseits des Begehrens. Man achtet aufeinander. Man kümmert sich. Eines der sonderbarsten Paare jedoch trennte sich mit diesem Spruch: Kaiser Karl V. und die schöne Bürgerstochter Barbara Blomberg. Die beiden hatten ein Kind zusammen, durften aber wegen des Standesunterschiedes keine Ehe eingehen. Stattdessen heiratete Barbara einen kaiserlichen Beamten und hatte mit ihm noch drei weitere Kinder. Der fromme Spruch, den die beiden sich aussuchten, zeugt von Respekt, Wertschätzung und liebevoller Zuneigung. Und tatsächlich sollen sie überaus glücklich gewesen sein. Paare, die sich dieses Motto aussuchen, haben gute Chancen. Denn es zeugt von Überlegung und bedachtsamem Handeln. Und von der Entschlossenheit, das Wir über das Ich zu stellen. Edel und nobelpreisverdächtig.
     
    Die Männer sind alle verschieden,
    aber die Ehemänner sind alle gleich.     Shirley Bassey
     
    Der Frau seines Lebens begegnet man nur einmal,
    aber das kann schon einmal zu viel sein.
    G. K. Chesterton
     
    Es gibt nur zwei Zeiten im Leben, in welchen uns die
    Männer nicht verstehen: Vor der Heirat. Und nach
    der Heirat.     Anna Amalie
     
    Erst wenn man sieht, wen manche Frauen heiraten, kann
    man ermessen, wie sehr sie das Geldverdienen hassen.
    Jeff Goldblum

Wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott
     
    Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt
    in Gott und Gott in ihm.     1. Brief des Johannes, Kapitel 4, Vers 16
     
    Don Camillo ist einer der Berühmtesten, die unter dieser Maxime heirateten. Nicht der Priester