Wie man geniale Hochzeitsreden hält-Sprueche Zitate Frechheit
schaffte es, seinen flunkernden Einfallsreichtum in produktive Bahnen zu lenken. Dank ihrer stabilisierenden Wirkung wurde er zum Erfolgsschriftsteller. »She helped me settle down«,notierte auch George Bush jr., ehemals Alkoholiker, über seine Frau. »Sie half mir zur Ruhe zu kommen.« Auch diese beiden heirateten unter der Maxime des gefestigten Herzens. Dass die Ehe ein Anker ist, dass das Herz gegründet wird: Das erwarten Paare, wenn sie dieses Wort als Trauspruch nehmen. Und sie erwarten es zu Recht. Sie wissen, dass Widerstände, Reibung und Kämpfe dazugehören. Immerhin wollen zwei Egos ihre Claims abstecken. Aber beide lernen sich selbst dabei besser kennen, den anderen natürlich auch. Und selbst wenn die Ehe irgendwann geschieden wird, sind beide unter Küssen und Konflikten zu gereiften Persönlichkeiten geworden. In dem Vers kommt das Wort »Gnade« vor: Die Festigung des Herzens, heißt das, ist ein Geschenk. Angeboten wird es jedem. Nicht jeder will es gleich annehmen, denn die Unruhe des Herzens kann ja aufregend sein und Spaß machen. Doch Paare, die diesen Trauspruch wählen, haben das Geschenk verdient. Sie erlangen, was er verspricht: Frieden.
Die Männer, die am besten mit Frauen auskommen,
sind dieselben, die glänzend ohne sie auskommen.
Charles Baudelaire
Vermutlich stimmt es, dass Töchter einen Mann
heiraten, der ihrem Vater ähnelt. Warum sonst
weinen so viele Mütter in der Kirche? Birgit Nilsson
Es ist immer wieder bedrückend, wie intelligent
Frauen sein können. Gregor von Rezzori
Seid fröhlich, geduldig
und beharrlich
Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig
in Bedrängnis, beharrlich im Gebet.
Paulus an die Römer, Kapitel 12, Vers 12
Dieser Trauspruch wird von bescheidenen Paaren bevorzugt. Oder wenigstens von solchen, die Bescheidenheit zur Schau tragen. Johnny Cash und June Carter sind so ein Beispiel. Oder Heinrich und Kunigunde – das anmutigste Kaiserpaar, das Deutschland je regierte. Die beiden heirateten um das Jahr 1000 und wurden etwas später zu Kaiserin und Kaiser gekrönt. Die Zeugnisse, die es von ihnen gibt, belegen zweierlei: Sie führten eine harmonische Ehe und regierten das Land gemeinsam. Kunigunde war die erste bedeutende Mitregentin; sie führte eine Art Gleichstellung ein. Sie war klug und diplomatisch geschickt. Und die beiden blieben, sonderbar genug für ein Herrscherpaar, einfach und bescheiden. Von Johnny Cashund June Carter lässt sich Ähnliches sagen. Dass ihre Ehe immer harmonisch verlief, wird sich nicht behaupten lassen. Dass sie nach allerlei Kriselei wieder zusammenfanden, ist allerdings sicher. Und dass die heitere June Struktur und Klarheit in das Leben ihres umwölkten Mannes brachte, ist ebenso sicher. So wurden die beiden in Musik und Alltag ein sehenswertes und hörenswertes harmonisches Duo. Paare, die sich dieses Paulus-Wort aussuchen, legen häufig eine sympathische Lässigkeit an den Tag. Sie wollen nicht nur fröhlich, geduldig, beharrlich sein – sie sind es schon. Sie hegen keine wolkigen Illusionen und sind deshalb gegen Abstürze gefeit. Sie wissen, worauf sie sich verlassen könne. Sie verfügen über jene Mischung aus Romantik und Realismus, aus der haltbare Ehen geschmiedet sind. Man sieht sie gern. Hört sie gern. Man ist gern mit ihnen zusammen.
Die meisten Ehemänner sind der beste Beweis dafür,
dass Frauen Humor haben. Donna Leon
Ein Mann ist so gut, wie er sein muss. Eine Frau
so böse, wie sie sich traut. Sándor Márai
Gäbe es keine Ehen, würden die Männer durchs Leben
gehen und denken, sie hätten überhaupt keine Fehler.
Queen Mum
Im ersten Ehejahr strebt ein Mann die Vorherrschaft an.
Im zweiten kämpft er um die Gleichberechtigung.
Ab dem dritten ringt er um die nackte Existenz.
George Bernard Shaw
Tragt einander in Liebe
und seid einig im Frieden
Tragt einander in Liebe und bemüht euch,
die Einigkeit im Geist zu wahren durch das Band
des Friedens. Paulus an die Epheser, Kapitel 4, Vers 2–3
Es sind nicht immer die friedfertigsten Paare, die sich diesen Spruch aussuchen. Manchmal sind es sogar Paare, die ausgesprochen gern streiten. John F. Kennedy und Jacqueline zum Beispiel. Sie fanden Streit belebend. Nach außen trugen sie goldene Harmonie zur Schau, intern war ihr Leben reich an leidenschaftlichen Auseinandersetzungen. Sie wählten diesen Trauspruch, vermutete Biograph Edward Klein, aus
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