Wie man geniale Hochzeitsreden hält-Sprueche Zitate Frechheit
Vielmehr sind sie in der Lage, dann und wann ihre eigenen Bedürfnisse hintanzustellen. Sie sind bereit, für den anderen zuweilen mehr zu tun als für sich selbst. Und noch eine andere seltene Eigenschaft ist ihnen gemeinsam: Dankbarkeit. Diese Begabung reicht eigentlich schon aus. Denn das Glück, sagt eine Erkenntnis des Dichters Fontane, wohnt bei den Dankbaren.
Männer heiraten, weil sie müde sind; Frauen,
weil sie neugierig sind. Beide werden enttäuscht.
Rahel Varnhagen
Mit der Heirat erhofft man sich Ruhe an der Privatfront,
und dann ist plötzlich eine Frau im Haus.
Raymond Chandler
Eine Frau, die glücklich ist, braucht nicht auch noch
ihren Mann glücklich machen. Eleonore von Aquitanien
Eine Frau macht sich Sorgen um ihre Zukunft.
Bis sie heiratet. Ein Mann macht sich keine Sorgen
um seine Zukunft. Bis er heiratet. Yves Montand
Ertragt euch gegenseitig
und vergebt einander
Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander,
wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat.
Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr.
Paulus an die Kolosser, Kapitel 3, Vers 13
Der Spruch war besonders beliebt bei Fürstenhochzeiten im Mittelalter. Ehen wurden damals nicht aus Liebe geschlossen, sondern um die Herrschaft zu sichern und den Besitz auszubauen. Die Liebe konnte sich dann später entwickeln oder auch nicht. Doch überraschend häufig tat sie das. Zum Beispiel bei Friedrich Barbarossa und Beatrix von Burgund, die im zwölften Jahrhundert mit diesem Spruch heirateten. Barbarossa war achtunddreißig, sie höchstens fünfzehn. Man galt damals mit vierzehn als erwachsen. Mit zwanzig gebar sie das erste von zehn Kindern; immerhin von dreien soll er der Vater gewesen sein. Dankbar war er für jedes. »Ertragt euch gegenseitig undvergebt einander« lautete auch der Trauspruch von Maria Luise, der Königin von Spanien um 1765, und ihres Gatten Karl, der sich in eigentümliche Hobbys vergrub, während sie die besten Liebhaber des Hofes ausprobierte. Paare, die diesen Spruch wählen, sind zu Großzügigkeit und Toleranz entschlossen. Sie sind frei von der Vorstellung, der andere müsse jede Sehnsucht stillen und alle Träume erfüllen. Sie sind bereit, einander Freiheit zu lassen – und wachsen mit der Zeit zu erstaunlicher Zweisamkeit zusammen. Sie bleiben Individuen und gehören in späten Jahren zu den faszinierendsten Paaren – selbst wenn sie sich nur noch gelegentlich sehen wie Picasso und Olga, die unter diesem Motto eine abenteuerliche vierzigjährige Ehe erlebten. Wer lange genug lebt, stellte Olga Picasso fest, gelangt zwangsläufig zu dem milden Seelenfrieden dieses Spruches. Wer ihn von Anfang an als Überschrift nimmt, ist der Weisheit schon eindrucksvoll nahe.
In einigen urtümlichen Stammeskulturen lernt
ein Mann seine Frau erst kennen, wenn er sie heiratet.
Sonderbar. Aber eigentlich genau wie bei uns.
Arnold Schwarzenegger
Optimist ist ein Ehemann so lange, wie er nicht
informiert ist. Verona Pooth
Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit Problemen
fertig zu werden, die man alleine nie gehabt hätte.
Woody Allen
Was bedeutet es, wenn du nach Hause kommst zu
einem Mann, der dir Liebe, Zuwendung
und Zärtlichkeit gibt? Es bedeutet, dass du dich
in der Tür geirrt hast. Bette Midler
Ich bin bei euch alle Tage,
bis an das Ende der Welt
Ich bin bei euch alle Tage, bis an das Ende der Welt.
Matthäus, Kapitel 28, Vers 20
In dem Spruch verbirgt sich die Hoffnung auf Zuverlässigkeit. Und manchmal auch eine handfeste Zusage. Es kommt darauf an, wer ihn aussucht. Als Maximiliane La Roche und Peter Brentano heirateten, im Zeitalter des Rokoko, wusste die achtzehnjährige Maxi nicht, welchen Bibelvers sie für die Trauung wählen sollte. Ihre Mutter nahm ihr die Mühe ab: »Ich bin bei euch alle Tage.« Und so geschah es denn auch. Maxis Mutter zog zu dem jungen Paar und blieb, gefühlt bis ans Ende der Welt. Wenn Mütter oder Schwiegermütter diesen Vers vorschlagen, ist also eine kurze Bedenkzeit angeraten. Sie können zählebig sein. Bei der Heirat der Prinzessin Luise zu Mecklenburg mit dem schüchternen Preußenprinzen Friedrich Wilhelm III. suchte dessen Mutter den frommen Vers aus.
Fortan schwebte oder spukte sie als sittenstrenger Geist über der Ehe. Allerdings: Dem Glück des Paares schadete es nichts. Staunenswert – und zugleich folgerichtig. Denn der Vers drückt ein unerschütterliches
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