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Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Titel: Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlitt Wendt
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wir dem Pferd kleine Erfolgserlebnisse, schaffen Sicherheit und erhöhen die Motivation für die weitere Arbeit. Jede Übungseinheit sollte mit einem guten Ergebnis beendet werden, da diese letzte Übung dem Pferd immer nachhaltig im Gedächtnis bleibt.
    Je mehr Übung Ihr Pferd im Lernen neuer Aufgaben erlangt, desto schneller und leichter wird es lernen. Es wird eigene Kreativität entwickeln und seine Intelligenz entfalten können.
     

    Eine klare Signalsprache ist wichtig, damit das Pferd unsere Absicht erkennen kann.

    Ein freundschaftliches, entspanntes Miteinander fördert den Lernerfolg.

Intelligenzbestien
    Intelligenzbestien
    D
    ouglas Adams' nicht ganz ernst gemeinte Bemerkung „Pferde haben immer sehr viel mehr kapiert, als sie sich anmerken ließen“ verweist doch sehr treffend auf die Tatsache, dass es uns viel schwerer fällt, die Intelligenz der Pferde einzuschätzen, als dies bei unseren eigenen Artgenossen möglich ist. Schauen wir einmal, was die Pferde uns bisher über ihre Intelligenz preisgegeben haben.
    Der Begriff Intelligenz leitet sich vom griechischen Begriff Intelligentia, die Einsicht, ab. Wir verstehen sowohl beim Pferd als auch beim Menschen unter Intelligenz ein Gesamtbild von Erkenntnisvermögen, der Fähigkeit zum Erkennen von Zusammenhängen und dem Finden optimaler Problemlösungen.
    Ist das Pferd nun ein intelligentes Tier? Dazu müssen wir uns zunächst mit einigen Komponenten beschäftigen, die zusammengefasst ein Bild von der Intelligenz eines Pferdes ergeben.
    Die schnelle Auffassungsgabe
    Die schnelle Auffassungsgabe
    Von Pferd zu Pferd können starke Unterschiede in der Auffassungsgabe, also der Geschwindigkeit, mit der ein Problem durchschaut oder eine Information gespeichert wird, ausgemacht werden. Außerdem variieren diese Fähigkeiten je nach Tagesform, momentaner Konzentrationsfähigkeit oder auch allgemeiner Motivation deutlich. Auch ein „Talent“ für einen bestimmten Aufgabenbereich kann häufig bestimmt werden.
    Manche Pferde sind wahre Meister im Erlernen komplizierter Schrittfolgen, aber fast hoffnungslos damit überfordert, einen bestimmten Gegenstand wiederzuerkennen. Es gibt Pferde, die eine einmal gelernte Dressuraufgabe oder Zirkusnummer auch ohne Reiterhilfen durchspielen, zum Beispiel weil sie sich über die dazugehörige Musik an die Abfolge erinnern. Andere können sehr schnell erkennen, dass es einen Unterschied macht, ob der gelbe Ball mit der Nase gerollt wird, die Tür durch ein Halsschlenkern geöffnet werden kann oder eine Bodenmarkierung nur mit dem linken Fuß berührt werden soll. Auf der anderen Seite gibt es auch echte Grobmotoriker, die zwar leicht in einer großen Bewegung einen Ball rollen können, sich aber sehr schwer damit tun, ihn in eine vorgegebene Richtung zu bewegen.
     

    Manche Pferde sind sehr geschickt, werden aber auch schnell ungeduldig, wenn sie nicht genügend gefordert werden.

    Pferde lernen sehr schnell – seien es Dressurlektionen oder das Auffinden ihres Futterplatzes.
     
    Einige Pferde finden zwar schnell Lösungen für neue Aufgaben, sind allerdings auch ebenso schnell gelangweilt, wenn keine neuen Anforderungen gestellt werden, oder sogar „verärgert“, wenn sie einmal eine Aufgabe nicht sofort verstehen. Eine schnelle Auffassungsgabe kann somit Fluch und Segen zugleich sein. Diese Pferde erzielen bei neuen und unbekannten Aufgaben zwar schnell Fortschritte, aber es ist häufig schwierig, ihr Interesse für diese Übung dann aufrecht zu erhalten. Andererseits macht dies ja gerade auch den Reiz aus, mit Pferden zu arbeiten. Schön, dass jedes Pferd anders ist.
    Die Gedächtniskünstler
    Die Gedächtniskünstler
    Nicht unbedingt sind die Pferde, die am schnellsten eine neue Aufgabe lernen, auch diejenigen mit dem besten Gedächtnis. Beide Fähigkeiten existieren unabhängig voneinander und müssen getrennt als Maß für die Intelligenz angesehen werden. Ein gut funktionierendes Gedächtnis ermöglicht dem Tier, Informationen und Erfahrungen über vergangene Ereignisse zu speichern, zu ordnen und abzurufen, und ist damit die Grundlage des Lernens. Im Gehirn festigen sich die gespeicherten Informationen in zwei verschiedenen Gedächtnisstufen: dem Kurzzeitgedächtnis und dem Langzeitgedächtnis.
    Hierzu ein Beispiel aus dem menschlichen Bereich: Nach der Lektüre eines Kochrezeptes werden die einzelnen Arbeitsschritte im Kurzzeitgedächtnis abgelegt und stehen uns dann während der Arbeit am Herd zur

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