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0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ihn peitschte die Angst
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Es war morgens kurz nach neun Uhr, als der Leiter unserer Fandungsabteilung Phil und mich zu sich rief.
    Samuel Hobboken wirkte auf den ersten Blick wie ein Freistilringer der Schwergewichtsklasse.
    »Die Kollegen aus Florida suchen einen gewissen Edwin Dayton«, sagte Sam, »32 Jahre alt, viermal vorbestraft.«
    »Was hat denn das Herzchen ausgefressen?« fragte ich.
    »Er hat Strandhotels ausgeplündert, wenn die Gelegenheit dazu günstig genug war.«
    »Wenn dort Partys gefeiert wurden?«
    »Genau. Jedesmal dann tauchte er in Kellnermontur auf und kassierte, was ihm wertvoll erschien. Er war so unverschämt, daß er schlafenden Männern die Uhren abband und schlummernden Damen Halsketten, Ohrgehänge und Broschen stahl.«
    »Wer sagt denn, daß dieser Dayton jetzt in New York ist?« fragte Phil.
    »Das soll Dayton selbst gesagt haben.«
    »Wem denn? Doch nicht der Polizei?«
    »Natürlich nicht. Manchmal arbeitete er in Florida mit einem Kerl zusammen, den sie schnappen konnten. Er erzählte, daß Dayton nach New York wollte.«
    »Warum?«
    »Er hat einen Bruder hier. Der Mann heißt Jack Dayton und war lange Fernfahrer. Später soll er sich zur Armee gemeldet haben. Er muß jetzt vierunddreißig Jahre alt sein.«
    »Das ist alles?« fragte ich.
    »Ja, mehr weiß ich nicht.«
    »Jack Dayton«, wiederholte ich. »Komm, Ph’il, wir suchen unter den acht Millionen Einwohnern von New York Jack Dayton, dessen Bruder ein vorbestraftes Früchtchen ist.«
    Wir kehrten in unser Office zurück. Ich rief im Archiv an. »Hier ist Jerry«, sagte ich. »Seht mal nach, ob wir einen gewissen Jack Dayton in unserer Kartei haben.«
    Ich legte den Hörer auf. Phil blätterte in dem dicken Telefonbuch von Manhattan. Ich nahm mir das Adreßbuch vor. Seufzend stellte ich fest, daß es wenigstens sechshundert Daytons gab. Ich griff nach einem Zettel und fing an, mir alle herauszuschreiben, die mit Vornamen Jack hießen. Noch bevor ich damit fertig war, rief das Archiv an.
    »Wir haben vier Mann namens Jack Dayton«, verkündete der Kollege. »Hoffentlich genügt dir das.«
    »Ist einer dabei, der mal Fernfahrer und bei der Armee war?«
    »Augenblick!… Nein, keiner.«
    »Dann laß deine Daytons wieder in der Kartei verschwinden.«
    Ich legte auf.
    Phils Zeigefinger glitt noch immer die Spalten im Telefonbuch entlang. Plötzlich stieß er einen leisen Pfiff aus und fragte: »Was hältst du davon, Jerry? Jack Dayton, Transporte aller Art.« Ich zuckte die Achseln.
    »Schon möglich. Vielleicht hat er sich selbständig gemacht und betreibt jetzt sein eigenes Unternehmen. Ruf doch mal an und frage unter irgendeinem Vorwand, ob er bei der Armee war.«
    Ich stand auf und trat an Phils Schreibtisch, während mein Freund wählte. Unsere Telefone sind mit einer kleinen Mithörmuschel ausgerüstet. Ich zog sie heran und hielt sie ans Ohr.
    »Dayton-Transporte!« ertönte eine weibliche Stimme.
    »Hier ist das Büro der American Legion«, sagte Phil. »Wir führen eine statistische Erhebung durch und möchten Sie um eine Auskunft bitten. Ist unsere Information richtig, daß Mr. Dayton einige Jahre bei der Armee war?«
    »Ja, Sir, das ist richtig. Aber wie lange er bei der Armee war, kann ich Ihnen nicht sagen.«
    ***
    Pembroke Adkinson hängte die Uniform in den Schrank, stülpte seinen Hut auf den Kopf und schloß den Spind ab. Er drehte sich zu seinem Kollegen Bruno Edsmith um. »Gestern abend habe ich etwas geträumt, Bruno, etwas Verrücktes.«
    »Was denn?«
    »Vor unserem Wagen lag auf einmal ein Mann. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen. Eigentlich sah man von ihm nicht viel mehr als den großen dunklen Mantel, den er trug.«
    »Er lag auf der Straße?«
    »Ja, in einer Blutlache. Es sah wirklich gefährlich aus. Und dann war es auch noch in einer schmalen Straße, weißt du? Wir konnten nicht an ihm vorbei. Und da bin ich eben ausgestiegen und…«
    »Ausgestiegen?« unterbrach Edsmith. »Das ist doch verboten!«
    »Natürlich. Aber ich bin trotzdem ausgestiegen und habe mich gebückt, um mir den Burschen anzusehen. Und was glaubst du, was passierte?«
    »Du bist aufgewacht.«
    »Nein. Der Kerl schlug plötzlich den Mantel auseinander und hielt mir eine Maschinenpistole unter die Nase. Mir fuhr der Schreck in alle Glieder. Zum Glück bin ich dann aufgewacht.«
    »Du träumst wirklich nette Sachen«, sagte Bruno Edsmith. »Wir machen seit vierzehn Jahren unsere nächtliche Tour, und noch nie ist etwas passiert. Aber da siehst du, daß

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