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Wie vernascht man einen Millionär?

Wie vernascht man einen Millionär?

Titel: Wie vernascht man einen Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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sagen konnte. Dass dieser sogenannte Freund sein Vertrauen missbraucht hatte – das hatte ihm sehr wehgetan. Natürlich war er immer noch wütend. Und das war sein gutes Recht.
    „Dave hat nicht nur mich, sondern uns alle betrogen“, half Lucas Seans Gedächtnis auf die Sprünge. „Er hat einen unserer Angestellten bestochen, damit der ihm unsere Kalkulationen verrät. Und mit diesem Wissen hat er uns bei den Ausschreibungen für mehrere Großprojekte unterboten. Soll ich das etwa nicht persönlich nehmen?“
    „Wirklich beweisen konnten wir das aber nie.“
    „Ach nein? Du erinnerst dich doch, dass Lane Thomas bei uns gekündigt hat und in Daves Firma gewechselt ist. Genau zu diesem Zeitpunkt hörte das Unterbieten auf. Jetzt erzähl mir nicht, dass du das für einen Zufall hältst.“
    „Na schön“, erwiderte Sean achselzuckend. „Ich meinte ja nur, dass du deinen Ärger auf Dave nicht an Rose auslassen sollst.“
    „Wer sagt denn, dass ich das vorhabe?“
    „Du planst also keinen Rachefeldzug?“
    „Tschüss, Sean. Wir sehen uns morgen auf der Arbeit.“
    „Das geht nicht gut aus“, kommentierte Sean und ging zu seinem Auto.
    „Stimmt, für die Clancys geht es nicht gut aus“, murmelte Lucas vor sich hin, nachdem sein Bruder davongefahren war. „So viel steht schon mal fest.“
    Rose winkte der Frau, die im Türrahmen stand, noch einmal zu. Ihr Lächeln erlosch erst, als die Haustür hinter ihr zufiel. Inzwischen war es dunkel geworden, doch die Straßenlaternen des Ocean Boulevard spendeten genug Licht. Begierig sog sie die kühle Abendluft ein. Erst mal den ekelhaften Geruch von angebrannten Zwiebeln aus der Nase bekommen!
    Kathy Robertson hatte sich in den Kopf gesetzt, eine gute Köchin zu werden, obwohl sie weder Ahnung noch Talent hatte. Es würde schwierig werden. Andererseits war es natürlich gut für Roses Geschäft, denn eine Langzeitkundin versprach stetige Einnahmen. Lächelnd verstaute sie ihre Utensilien im Minivan und schob die Tür zu. Als sie plötzlich hinter sich eine Männerstimme hörte, zuckte sie zusammen.
    „Ist schon eine ganze Weile her, was?“
    Blitzschnell drehte sie sich um und erblickte den Mann, den sie seit zwei Jahren nicht gesehen hatte. Seit er und ihr großer Bruder im Streit auseinandergegangen waren. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. „Lucas …?“
    Schweigend stand er da und sah sie an.
    „Du hast mir einen Riesenschreck eingejagt.“
    „Tut mir leid“, sagte er, aber in seiner Stimme klang kein wirkliches Bedauern mit. „Ich wollte dir keine Angst machen. Aber ich möchte gern mit dir reden, bevor du abfährst.“
    „Wo kommst du denn so plötzlich her?“
    „Ich wohne direkt nebenan“, antwortete er und wies auf sein zweistöckiges Haus.
    „Oh, das wusste ich nicht.“ Hätte sie es gewusst, hätte sie den Auftrag von Kathy Robertson sicher nicht angenommen.
    Vor ein paar Jahren hatte sie oft von diesem Mann geträumt. Zu mehr war es nicht gekommen, weil ihr Bruder Dave ihn so gut wie möglich von ihr ferngehalten hatte. Trotzdem war es ihr nicht gelungen, Lucas zu vergessen. Jetzt stand er vor ihr, und sie hatte das Gefühl, sie würde in Zukunft wieder öfter an ihn denken müssen.
    Dabei hatte er damals offenbar nichts von ihr gewollt. Wenn er wirklich Interesse an ihr gehabt hätte, hätte er das auch gegen den Willen ihres Bruders durchgesetzt – aber das war nicht passiert. Warum sollte sich das heute geändert haben? Außerdem hatte sie in den letzten Jahren genug mitgemacht. Schlechte Erfahrungen. Sie war nicht mehr die naive, schwärmerische junge Frau von damals.
    Aber warum schlägt dann mein Herz so schnell? fragte sie sich. Warum kriege ich feuchte Hände?
    Sie war so in Gedanken versunken, dass sie ihm gar nicht zugehört hatte. „Entschuldigung, was hast du gerade gesagt?“
    Er vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Ich habe gesagt, ich freue mich, dass du Kathy das Kochen beibringen willst. Die Familie hat mich vor einiger Zeit mal zum Essen eingeladen. Ein Hochgenuss war das nicht gerade.“
    „Ja, sie muss noch viel lernen“, kommentierte Rose. „Aber sie ist fest entschlossen. Das ist gut für uns alle.“
    Lucas wies auf die riesige Bratpfanne, die auf dem Minivan thronte. „Interessante Art, Werbung zu machen.“
    Sein Tonfall verriet ihr, dass ihm die Riesenpfanne nicht gefiel. Ihr aber schon. Eine Freundin, die Künstlerin war, hatte sie für sie gefertigt. „Ich finde es originell.“
    „Originell ist das

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