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Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie

Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie

Titel: Wildnis: Thriller - Band 2 der Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentin Zahrnt
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schweigsam, ständig mit Sonnenbrillen und im Ohr einen Sender.“
    „ Das FBI ist auch nichts Anderes als bei uns das BKA. Und wir sind in Alaska, nicht in Washington oder New York oder Los Angeles. Was meinst du, wie fit das BKA in Schleswig-Holstein ist? Wahrscheinlich sind wir mit Ralph vergleichsweise gut bedient.“
    „ Mich beunruhigt einfach, dass das auch nur Menschen sind. Menschen machen Fehler und ein einziger Fehler kann mich das Leben kosten. Und mehr. Ich denke oft an Laura und daran, wie sich Jenny weigerte, von ihr zu erzählen, als sie aus der Höhle zurückkam ... Dieser Verrückte hat doch Laura, und offensichtlich kann er sich andere Frauen beschaffen. Was will er von mir? Was? Er kennt mich doch gar nicht! Er hat mich höchstens im Tal aus der Ferne beobachtet.“
    „ Vielleicht sogar aus der Nähe. Vielleicht, als du unter dem Wasserfall –“
    „ Hör auf! Natürlich kann er mir dabei zugesehen haben. Warum haben wir ihn nicht erschossen, als er dich beim Feueranzünden angesprochen hat?“
    „ Wir wussten nicht, dass der Einsiedler der Mörder war. Wir wissen es immer noch nicht mit letzter Sicherheit.“
    „ Würdest du ihn erschießen, wenn du ihn jetzt sehen würdest – und eine Waffe hättest?“
    „ Wenn er sich dir nähert, sofort.“
    Anna seufzte. „Ich bin nicht gerne von Anderen abhängig.“
    Es verwunderte ihn immer noch, dass sie ihn für diese zweite Reise nach Alaska mitgenommen hatte. Sie hatte ihn angerufen, um sich mit ihm zu beraten. Als er vorgeschlagen hatte, sie zu begleiten, hatte sie sich gesträubt und ihn an sein Studium erinnert, zuletzt aber sein Angebot dankbar akzeptiert. Oder hatte sie insgeheim erwartet, dass er darauf bestehen würde? Hatte sie sich deswegen bei ihm gemeldet?
    „ Warum nimmt er all das auf sich, nur für mich?“ Sie starrte an die Decke.
    Jan war in Gedanken bei ihrem vorangegangenen Wortwechsel: Er hatte ihr zugesichert, er würde den Einsiedler erschießen, falls der sich ihr näherte – und alles, was sie zu sagen hatte, war, dass sie nicht gern von ihm abhing. Da hatte er mit Dank gerechnet.
    „ So viel hat noch kein Mann für dich getan, was?“, rutschte ihm heraus. Am liebsten hätte er gesagt, dass kein Mann je eine Gefahr für sie eingegangen war wie er, indem er sie nach Alaska begleitete.
    „ Nein, ich habe in Paris Blumen und Wein bekommen –“
    „ Aber es hat noch nie jemand für dich gemordet“, vollendete Jan den Satz, um nichts von ihren Verehrern hören zu müssen.
    „ Vielleicht macht es ihm ja Freude. Wie für jemanden kochen und die Wohnung herrichten, um ihn romantisch zu empfangen ... All das beantwortet nicht die Frage: warum ich?“
    „ Fühl dich geschmeichelt.“
    Anna schnaubte verärgert. „Ich hasse ihn.“ Sie zog die Decke bis zum Kinn. „Wir sollten uns zumindest ausruhen, bevor Ralph vorbeikommt.“
    Jan ging in sein Zimmer und döste, bis laute Stimmen ihn weckten. Benommen kleidete er sich an und schlurfte in den Aufenthaltsraum. Anna folgte ihm.
    „ Hopp, hopp, hopp!“ Ralph strahlte. „FBI-Alaska-Prozedur 13-06. Wer tagsüber schläft, muss sich nach dem Aufwachen mit Schnee einreiben. Ich mache mir in der Zwischenzeit einen Kaffee.“
    Anna schaute Jan undurchdringlich an. „Gehst du mit mir durch warm und kalt?“
    Er war nicht erpicht auf die Kälte, aber die Aussicht, sie mit Schnee einzureiben –
    „ Ihr wollt doch nicht wirklich raus?“ Ralph hielt ihn zurück. „Da draußen erwarten euch minus sieben Grad und ein Mörder. Anna darf das Haus nicht ohne Mütze und bewaffnete Begleitung verlassen. Habt ihr sonst noch Ideen, wie ihr den Mörder anlocken wollt, außer mit einer Schneeballschlacht im Garten?“ Sie setzten sich an den beige lackierten Tisch. „Die Sache ist nämlich etwas heikel. Der Mörder weiß, dass Anna nicht zurückgekommen ist, um endlich einmal Weihnachten im Iglu zu feiern. Deswegen haben wir sie ihm heute auf der Pressekonferenz präsentiert, ohne Mätzchen, klare Botschaft: Wir haben verstanden, dass du sie willst, aber wir passen auf sie auf, sie ist hier im Hauptquartier des FBI und du kommst nicht an sie ran! Unsere Psychologen meinen, dass wir seinen Appetit weiter anregen sollten.“ Ralphs Gestik wurde immer expressiver. „Wir wedeln mit einem duftenden Croissant, frisch aus Paris importiert, unter seiner Nase herum, bis er zugreift, und dann hauen wir ihm auf die Finger. Was sagt unser Croissant dazu?“
    „ Er scheint mir hungrig genug

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