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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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massakriert.« Er deutete auf die Treppe, die sich vor ihnen in die Höhe schwang. »Der Mörder ist noch da, sieht Mom - die übrigens verdammt heiß ist -, ein Kampf folgt und, Überraschung, er ist derjenige, der schließlich tot auf dem Boden liegt.«
    Will betrachtete das mächtige Eingangsportal. Es bestand aus zwei Flügeltüren, die eine war geschlossen, die andere offen. Das eingeschlagene Seitenfenster war ein gutes Stück vom Türknauf entfernt. Man brauchte schon einen langen Arm, um da hindurchgreifen und die Tür öffnen zu können.
    Er fragte: »Irgendwelche Haustiere?«
    »Es gibt einen dreihundert Jahre alten gelben Labrador. Er war im Hinterhof. Stocktaub, wie die Mutter sagt. Hat wahrscheinlich die ganze Sache verschlafen.«
    »Wie alt ist das Mädchen?«
    »Siebzehn!«
    Die Zahl hallte durch das geflieste Foyer, wo sich das Aroma von Lavendel-Raumspray und Leos Schweiß- und Nikotingeruch mit dem metallischen Gestank eines gewaltsamen Todes vermischten. Am Fuß der Treppe lag die Quelle des dominantesten aller Gerüche. Der Mann lag auf dem Rücken, die Hände wie in einer Unterwerfungsgeste mit den Innenflächen nach oben neben dem Kopf. Ein mittelgroßes Küchenmesser mit Holzgriff und gezahnter Klinge lag inmitten von Glasscherben einen knappen halben Meter neben seiner rechten Hand. Seine schwarzen Jeans sahen besudelt aus, die Haut an seinem Hals zeigte rote Quetschungen von der Strangulation. Der Anflug eines Schnurrbarts unter seiner Nase ließ seine Oberlippe schmutzig aussehen. Akne sprenkelte seine Koteletten. Die Schnürsenkel seiner Turnschuhe waren steif von getrocknetem Blut. Auf dem T-Shirt des Mörders prangte, völlig unpassend, eine tanzende Kirsche mit neckisch schiefem Stängel. Das Shirt war dunkelrot, und deshalb war es nur schwer festzustellen, ob die dunkleren Stellen Blut, Schweiß, Urin oder eine Mischung aus allen dreien war.
    Will folgte dem Blick des Toten hoch zu dem Lüster, der von der Decke hing. Das Glas klimperte leicht in der künstlichen Brise von der Klimaanlage. Weiße Flecken tanzten durchs Foyer und wetteiferten mit dem Sonnenlicht, das durch das Giebelfenster über der Tür hereinfiel.
    Will fragte: »Habt ihr ihn schon identifiziert?«
    »Sieht so aus, hätte er eine Brieftasche in seiner hinteren Tasche, aber er läuft uns ja nicht mehr davon. Ich will die Leiche nicht bewegen, bevor Pete da ist.« Er meinte Pete Hanson, den Leichenbeschauer der Stadt. »Der Täter sieht ziemlich jung aus, weißt du?«
    »Ja«, stimmte Will ihm zu und dachte dabei, dass der Mörder wahrscheinlich noch nicht einmal alt genug war, um Alkohol zu kaufen. Amanda war aufgeregt gewesen bei der Aussicht auf einen Auftragsmord. Aber wenn Hoyt Bentleys Feinde keine Elitetruppe aus Highschool-Söldnern auf der Gehaltsliste hatten, dann war eine Verbindung in Wills Augen sehr unwahrscheinlich.
    Er fragte: »Fall von häuslicher Gewalt?«
    Leo zuckte noch einmal die Achseln, eine Geste, die eher schon ein Tick war. »Sieht so aus, was? Freund dreht durch, bringt das Mädchen um, gerät in Panik, als Mom nach Hause kommt, stürzt sich auf sie. Das Problem ist, Campano schwört, ihn noch nie zuvor gesehen zu haben.«
    »Campano?«, wiederholte Will und spürte, wie sich bei dem Namen seine Eingeweide zusammenzogen.
    »Abigail Campano. Das ist die Mutter.« Leo schaute ihn an. »Kennst du sie?«
    »Nein.« Will blickte auf die Leiche hinunter und hoffte, dass seine Stimme ihn nicht verraten würde. »Ich dachte, der Familienname wäre Bentley.«
    »Das ist der Vater der Frau. Ihr Mann ist Paul Campano. Besitzt eine ganze Reihe von Autohäusern. Den Werbeslogan hast du doch bestimmt schon gehört, oder? >Bei Campano sagen wir nie nein.<«
    »Wo ist er?«
    Leos Handy klingelte, und er zog es sich vom Gürtel. »Sollte bald hier sein. Er telefonierte mit ihr, als es passierte. Er war derjenige, der 9 -1-1 angerufen hat.«
    Will räusperte sich. »Dürfte interessant sein, zu erfahren, was er gehört hat.«
    »Glaubst du?« Leo betrachtete Will sehr eingehend, während er sein Handy aufklappte und sich meldete: »Donnelly.«
    Leo ging nach draußen, und Will sah sich im Foyer um, betrachtete die Leiche und die Glasscherben. Offensichtlich war es hier zu einem massiven Kampf gekommen. Blut befleckte den Boden, zwei verschiedene Paare Tennisschuhe hatten verschmierte Waffelabdrücke auf den cremig weißen Fliesen hinterlassen. Ein zerbrechlicher, antik aussehender Tisch war umgefallen, eine

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