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Will Trent 03 - Letzte Worte

Will Trent 03 - Letzte Worte

Titel: Will Trent 03 - Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Das ist aber ziemlich schnell passiert. « Sie knallte die Karten auf den Tisch und stand auf. » Schätze, ich sollte deinem Vater sagen, dass er sich eine Hose anziehen soll. «
    Tessa wartete, bis ihre Mutter gegangen war. » Du kannst es ihr ruhig gleich sagen, Sissy. Irgendwie kriegt sie es sowieso aus dir heraus. «
    » Das geht sie nichts an. «
    Tessa lachte in gespielter Entrüstung auf. Alles ging ihre Mutter etwas an.
    Hare nahm die Karten zur Hand. » Also komm, Red. Nimmst du das nicht ein bisschen zu ernst? Das ist wahrscheinlich das Aufregendste, was Brad Stephens in seinem ganzen Leben passiert ist. Der Kerl wohnt noch bei seiner Mutter. «
    » Das ist nicht witzig, Hare. Zwei Menschen sind tot. «
    » Ein Zurückgebliebener und eine Collegestudentin. Die Stadt trauert. «
    Sara biss sich auf die Zunge, damit sie ihn nicht einen Kopf kürzer machte.
    Hare seufzte, während er neu mischte. » Na gut. Die Sache mit dem toten Mädchen war unter der Gürtellinie, aber das mit Tommy ist nur fair. Menschen bringen sich nicht einfach so um, ohne jeden Grund. Er fühlte sich schuldig, weil er das Mädchen getötet hatte. Deshalb hat er auch auf Brad eingestochen. Ende der Geschichte. «
    » Du klingst wie ein Bulle. «
    » Weißt du noch, dass ich mich einmal an Halloween als einer verkleidet habe? « Er wandte sich an Tessa. » Kannst du dich noch an den Tanga erinnern? «
    » Das war an meinem Geburtstag, nicht an Halloween « , korrigierte Tessa ihn. » Warum bist du überhaupt ins Gefängnis gefahren? «, fragte sie Sara.
    » Tommy brauchte … « Sie beendete den Satz nicht. » Ich weiß nicht, warum ich hingefahren bin. « Sie stand vom Tisch auf. » Tut mir leid. Okay? Tut mir leid, dass ich auf dem Revier war. Tut mir leid, dass ich diese Sache mit nach Hause bringe. Tut mir leid, dass Mama sauer auf mich ist. Tut mir leid, dass ich überhaupt gekommen bin. «
    » Sissy … « , hob Tessa an, aber Sara ging, bevor sie den Satz beenden konnte.
    Wie schon so oft an diesem Tag hatte sie Tränen in den Augen, als sie durch die Diele lief und sich an die Haustür stellte. Sie sollte nach oben gehen und mit ihrer Mutter reden. Wenigstens sollte sie sich eine Erklärung überlegen, damit Cathy sich keine unnötigen Sorgen machte. Natürlich würde Cathy jede ihrer Erklärungen sofort durchschauen, denn die Wahrheit kannten sie beide: Sara versuchte, Lena in Schwierigkeiten zu bringen. Es würde ihrer Mutter keine Freude bereiten, Sara zu sagen, dass sie ebenso gut nach draußen gehen und den Regen anheulen könnte. Und sie hätte sogar recht – zumindest teilweise. Lena war eine Meisterin im Lügen, Betrügen und auch darin, alles zu tun, um sich Schwierigkeiten vom Hals zu halten. Sara war kein Gegner für Lena, weil ihr die grundlegende Verschlagenheit fehlte, mit der Lena jede Situation in ihrem Leben meisterte.
    Und was war mit dem toten Mädchen? Sara war so schlimm wie Hare. Sie hatte Allison Spooner völlig ignoriert, hatte ihren Tod als willkommenen Anlass für einen Angriff auf Lena betrachtet. Leute in der Stadt, die Allison gekannt hatten, fingen an zu reden. Tessa hatte fast den ganzen Nachmittag telefoniert, und als Sara aus der Stadt zurückkam, erzählte sie ihr die ganze Geschichte. Allison war zierlich und fröhlich, ein Mädchen mit ländlich guten Manieren und einem Lächeln für jeden Fremden gewesen. Sie hatte während der Mittagszeit und an den Wochenenden im Diner gearbeitet. Irgendwo musste sie eine Familie haben, Vater und Mutter, die eben die schlimmste Nachricht erhalten hatten, die Eltern überhaupt hören konnten. Bestimmt waren sie jetzt schon unterwegs ins Grant County, mit schwerem Herzen, das mit jeder Meile noch schwerer wurde.
    Hinter sich auf der Treppe nahm sie Schritte wahr – Cathy, dem leichten Schritt nach. Sara hörte ihre Mutter auf dem Absatz stehen bleiben und dann zur Küche gehen.
    Sara atmete aus, und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie den Atem angehalten hatte.
    » Herzchen? « , rief Eddie von oben. Er hörte seine alten Schallplatten, was er immer tat, wenn er melancholisch war.
    » Alles in Ordnung, Daddy. « Sie wartete, bis das Knarzen der Diele ihr sagte, dass er wieder in sein Zimmer ging. Es dauerte furchtbar lange.
    Sie schloss die Augen. Ihr Vater legte Bruce Springsteen auf, die Nadel kratzte über das Vinyl, bis er die richtige Stelle gefunden hatte. Sie hörte ihre Mutter in der Küche hantieren. Teller und Töpfe klapperten. Hare sagte

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