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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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zwischen einer klaren und einer vagen Gefahr zu wählen, und Pork entschied sich zu bleiben.
    Als ihn die Reiter erreichten, zogen sie die Zügel an.
    »Bist du aus dem Dorf, Meister?«, fragte der Älteste von ihnen, ein hagerer, hochgewachsener Mann mit scharfkantigem Gesicht und tiefliegenden, klugen Augen. Er sah Pork freundlich an. Und ein wenig spöttisch.
    Nie zuvor war Pork von jemandem
Meister
genannt worden. Die Anrede gefiel ihm. »Ja«, sagte er.
    »Aus Hundsgras?«
    »Ja.«
    »Ist es noch weit bis dahin?«
    »Nö. Nicht sehr, Onkel. Gleich hinter dem Hügel da.«
    »Na endlich! Hätten wir ihn also doch gefunden«, bemerkte ein pockennarbiger Mann. »Ein guter Unterschlupf, oder, Knuth?«
    »Überrascht dich das etwa, Bamuth?«, fragte dieser zurück. Er war es, der Pork Meister genannt hatte. »Schließlich hat Moltz nichts anderes behauptet.«
    Der dritte Reiter, der Jüngste von allen, brummte nur zustimmend. Pork fand ihn auf Anhieb unsympathisch, mürrisch und böse. So einer prügelt ohne jeden Grund los. Und lacht dich aus.
    »Gibt es dort eine Schenke?«
    »In dem Nest?!«, polterte der Mürrische. »Bis zu den Bergen sind es keine zehn League mehr, was erwartest du da für Schenken?!«
    »Wir haben aber eine Schenke«, mischte sich Pork ein. »Gleich an der Straße, die durchs Dorf führt. Es ist das große Haus mit dem roten Schornstein. Da gibt’s leckeren Kuchen. Und Shaf. Den hat mein Vater mich mal kosten lassen. Was wollt ihr eigentlich hier bei uns? Und sind das richtige Schwerter? Darf ich mal eins haben? Eure Pferde sind Rudesser, oder? Die Ritter haben genau die gleichen. Das weiß ich, weil ich später auch Ritter werde. Schnelle Tiere, oder? Ihr seid aber keine Ritter?«
    »Halt, halt, nicht alles auf einmal, Meister!«, erwiderte Knuth. »Erst hätte ich mal ein paar Fragen. Sind das deine Kühe?«
    »Nö, ich pass bloß auf sie auf.«
    »Gefällt dir das?«
    Daraufhin blickte der Hirte Knuth nur schmollend an.
    Machte der sich also auch über ihn lustig. Dabei hatte er ihn doch
Meister
genannt. Da hatte Pork angenommen, sie seien Freunde.
    Knuth lachte auf, während die drei anderen steinerne Mienen wahrten.
    »Wie viele Höfe gibt es in dem Dorf?«
    »Viele.« Pork streckte die Finger beider Hände hoch. »Sechs Mal so viele.«
    »Bist ein kluger Junge«, lobte ihn Knuth. »Dass du sogar zählen kannst.«
    »Kann ich nicht. Das hat mir mein Vater gesagt.«
    »Und jetzt verrat mir mal, Meister, ob bei euch im Dorf Fremde leben.«
    »Meinst du die Männer des Statthalters?«
    »Kommen die denn hierher?«
    »Sie waren da, Anfang Frühling. Schöne Männer. Wichtige. Mit Pferden. Jetzt rechnen wir aber erst wieder Ende Herbst mit ihnen. Sonst leben hier nur unsere Leute. Und manchmal noch die Holzfäller.«
    »Die Holzfäller?«, hakte Bamuth nach.
    »Klar«, sagte Pork, der es sehr genoss, sich so ernsthaft mit den Männern zu unterhalten. »Die fällen Bäume, und dann bringen sie das Holz über den Fluss nach Alsgara. Aus unserem Holz kann man nämlich die besten Schiffe machen. Die gehen nicht unter. Jawoll!«
    »Und wo leben die Holzfäller?«
    »In Erdhütten, hinter dem Erdbeerbach. Aber nur jetzt. Die sind böse, die Holzfäller. Einmal haben sie mich sogar verprügelt und mein neues Hemd zerrissen. Danach hat mich mein Papa noch verbläut wegen dem Hemd. Jawoll. Im Herbst gehen die Holzfäller dann wieder weg. Die wollen nicht bei uns überwintern. Wenn die Straßen erst mal voller Schnee sind, sitzt man hier nämlich bis zum Anfang des Sommers fest.«
    »Ich habe ja gesagt, das ist das reinste Sumpfland«, bemerkte der Mürrische.
    »Nö, stimmt nicht. Wir haben auch Berge. Und die Burg der Sechs Türme ist auch nicht weit, aber da bin ich noch nie gewesen. Und bis zum Sumpf muss man erst mal ein paar Tage durch den Wald. Aber wenn du das machst, gehst du unter!«
    »Ich glaube nicht, dass unser Freund unter die Holzfäller gegangen ist«, bemerkte der vierte Mann, der bisher geschwiegen hatte und irgendwie an einen Iltis erinnerte.
    »Seh ich auch so. Sag mal, Meister, kennst du alle Leute im Dorf?«
    Misstrauisch runzelte Pork die Stirn. Was waren das bloß für merkwürdige Männer? Da erzählte er ihnen von den bösen Holzfällern, und die kamen wieder aufs Dorf zu sprechen. Und nach den Soldaten des Statthalters hatten sie auch gefragt.
    »Weißt du, wir suchen einen Freund. Er ist so alt wie er«, sagte Knuth und zeigte auf Bamuth. »Und hat blonde Haare und graue

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