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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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kümmert, die Kostümbildnerin, den Bühnenbildner, die Souffleuse und, und, und … Den Dramaturgen habt ihr mit Herrn Fernandez ja schon kennengelernt – noch ein wichtiger Beruf am Theater.«
    »Tja, und weil so viele Leute bei einem Theaterstück mitmachen, kann auch jeder von euch bei diesem Projekt einen Job übernehmen. Dann ist es auch wirklich euer eigenes Stück«, erklärt der Dramaturg.
    Sofort schießt Leonies Arm wieder nach oben. »Ich will Regisseurin sein!«
    »Du möchtest , Leonie«, korrigiert Frau Heinson sie sanft.
    »Okay, ich möchte Regisseurin werden«, schiebt Leonie schnell hinterher.
    Frau Heinson blickt in die Runde ihrer Schülerinnen und Schüler. »Gibt es noch andere Interessenten?«
    Schweigen. Kein Wunder. Die meisten hier haben vor der fiesen Leonie ein bisschen Angst. Das weiß ich von meinem kurzen Gastspiel als Schüler der 7c nur zu gut. »Okay, Leonie. Dann hast du den Job.«
    »Dann kommen wir mal zu den einzelnen Rollen«, fährt der Dramaturg fort. »Da wäre natürlich als Erstes der Gestiefelte Kater. Wer von euch denkt, dass er sich gut in eine Katze hineinversetzen kann? Und dabei noch gut singt? Schließlich hat der Kater so einige Solo-Stücke zu bewältigen. Viel Text hat er auch. Also, wer traut sich das zu?«
    Kira und Emilia melden sich gleichzeitig. Bei Kira wundert mich das überhaupt nicht – schließlich ist sie für die Rolle perfekt geeignet. Sie kann sich nicht nur in eine Katze hineinversetzen, sie war schon mal eine! Von Emilia bin ich allerdings überrascht. Sich in jemanden hineinversetzen, bedeutet doch wohl auch, ab und zu mal über andere nachzudenken. Ich glaube nicht, dass Emilia das schon mal gemacht hat. Sie ist genau so eine Ziege wie Leonie und der Rest ihrer Clique. Ich kann ein Lied davon singen! Wenn ich nur daran denke, was für eine linke Nummer diese Mädchen mit mir abgezogen haben, als ich noch Kira war … Ein T-Shirt sollte ich klauen, als angebliche Mutprobe . In Wirklichkeit wollten sie aber nur, dass ich richtig Ärger bekomme, und haben deshalb sogar den Kaufhausdetektiv auf mich aufmerksam gemacht. MAUNZ, bei meinen Schnurrhaaren – wer solche Schweinereien begeht, kann einfach kein edles Geschöpf wie eine Katze darstellen!
    »Noch mehr Bewerber?«, will Fernandez wissen. Nein. Niemand meldet sich mehr. Warum auch – mit Kira haben wir schon die ideale Besetzung gefunden. Wahrscheinlich haben das alle bis auf Emilia einfach gleich gemerkt. »Wenn es mehrere Bewerber für eine Rolle gibt, dann lässt der Regisseur sie normalerweise vorsprechen, um dann zu entscheiden. Nun seid ihr natürlich keine Schauspieler, die uns schon eine Rolle darstellen könnten. Deshalb stelle ich euch eine Frage: Warum denkt ihr, dass ihr ein guter Gestiefelter Kater wärt?« Er nickt Kira freundlich zu.
    »Also, ich singe schon sehr lange im Chor und spiele Klavier. Ich glaube also, dass ich musikalisch bin.« Ehrlich? Kira kann auch auf diesem Klavierdings spielen? Das wusste ich nicht. An unseren Flügel hat sie sich noch nicht gesetzt – worüber ich recht froh bin. Wie ich schon erwähnte, haben Menschen und Kater sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was schöne Musik ist. »Außerdem habe ich selbst einen Kater«, fährt Kira fort, »ich denke deswegen, dass ich schon viel über diese Figur weiß.«
    Fernandez und Heinson nicken einträchtig. Kira scheint sie überzeugt zu haben.
    Emilia räuspert sich. »Ich finde, ich bin eine tolle Schauspielerin. Ich habe zwar keine Katze. Aber das ist egal – ich will ja schließlich keine Katze werden, sondern sie nur spielen. Im Chor bin ich auch, ich bekomme außerdem sogar privat Gesangsunterricht. Klavierunterricht selbstverständlich auch. Ich glaube, es ist klar, wer hier die Bessere von uns beiden ist. Die Rolle ist einfach perfekt für mich.«
    Frau Heinson schüttelt unwillkürlich den Kopf und ich sehe, dass Tom und Pauli mit den Augen rollen. Sie scheinen dasselbe zu denken wie ich. Was für eine unsympathische Vorstellung. Ist doch wohl völlig klar, wer diese Rolle verdient!
    Aber zu meiner großen Überraschung zeigt Herr Fernandez nun auf Leonie. »Wir haben die beiden Bewerberinnen gehört. Nun ist es an der Regisseurin zu entscheiden. Wie im richtigen Leben.«
    WAS? Das ist doch nicht sein Ernst! DIE darf das entscheiden?
    Leonie grinst von einem Ohr zum anderen. »Emilia bekommt die Rolle.«
    Fernandez wiegt den Kopf hin und her. »Gut. So soll es sein. Glückwunsch,

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