Winterherzen 01 - Sarahs Geschichte
aber sie brachte vor Rührung kein einziges Wort he raus.
Er lächelte über ihre Reaktion und strich ihr das lange hellblonde Haar zurück. Er nahm ihr die Ohrringe ab, die sie trug, und steckte ihr die neuen an.
„Wie sehen sie aus?“, fragte sie gespannt, als sie endlich die Sprache wiederfand.
„Du siehst fantastisch aus. Ich möchte dich nackt sehen, mit offenen Haaren und den Diamanten in den Ohren.“
Sie sah Verlangen in seinen Augen aufblitzen, und ihr Körper wurde warm.
Zu ihrer Überraschung hob er sie auf die Arme. „Wohin gehen wir?“, fragte sie atemlos. Sie hatte erwartet, dass er sie auf dem Sofa lieben würde, wie er es schon so oft getan hatte.
„Ins Bett“, erwiderte er knapp.
Und nachher behielt er sie in seinem Bett, blieb auf ihr liegen, sodass sie nicht aufstehen und fortgehen konnte.
„Bin ich dir zu schwer?“, fragte er, als sie sich einige Zeit später unter ihm wand und nach einer bequemeren Position suchte.
„Nein.“ Sie schlang die Arme fester um seinen Rücken. Er zerdrückte sie fast, und sie konnte kaum atmen, aber das war nicht wichtig. Wichtig war nur, ihn zu spüren, seine Zufriedenheit zu spüren. So sollte es immer sein.
Draußen ging die kurze Winterdämmerung in den Abend über. Es wurde kühl im Raum. Rome deckte sie beide zu, legte den Kopf und eine Hand auf ihre Brust, seufzte leise und schlief ein.
Sarah strich über sein Haar, seine Schultern, seinen Rücken. Sie fühlte sich sicher und behütet, eingehüllt von seiner Körperwärme, und sie schlief ebenfalls ein.
Er weckte sie zu einem späten Dinner. Verschlafen und zufrieden musterte er sie. Mit dem wild zerzausten Haar, das ihr über den Rücken hinabfiel, den funkelnden Diamanten in den Ohren und in ihrer Nacktheit sah sie fantastisch aus. Seine Frau. Der Gedanke erfüllte ihn mit Besitzerstolz und Zufriedenheit.
Mitte Februar bekam Sarah eine Erkältung, die sich als ungewöhnlich hartnäckig erwies. Die verstopfte Nase raubte ihr den Schlafund machte sie launisch. Rome wollte sie überreden, zu Hause zu bleiben und sich auszukurieren, doch Erica konnte das Geschäft nicht offen halten, da ihre Kinder beide an Grippe erkrankt waren. Also musste Sarah arbeiten, obwohl sie sich lustlos und matt fühlte.
Rome musste eine weitere Geschäftsreise antreten, die leicht zwei Wochen dauern konnte. „Pass auf dich auf und halte dich warm“, sagte er ihr besorgt zum Abschied. „Ich rufe dich heute Abend an, um mich zu erkundigen, wie es dir geht.“
„Dann geht es mir bestimmt besser“, versicherte sie mit heiserer Stimme. „Küss mich nicht, sonst steckst du dich an.“
„Ich bin immun gegen deine Bazillen.“ Er schloss sie in die Arme und küsste sie. „Armer Liebling, ich würde gern bei dir bleiben.“
„Ich möchte auch, dass du bei mir bleibst“, gestand sie seufzend, was sie in gesundem Zustand nie gesagt hätte. „Aber es geht mir schon besser. Ich bin nicht ganz so müde.“
„Vielleicht hast du es endlich überwunden.“ Er musterte kritisch ihr blasses Gesicht. „Es wird auch Zeit. Wenn du dich morgen nicht besser fühlst, gehst du zum Arzt. Das ist ein Befehl.“
„Jawohl, Sir“, sagte sie gehorsam und erhielt einen Klaps auf den Po.
Am Abend rief er wie versprochen an. Sie hatte ein langes, heißes Bad genommen, und der Dampf hatte ihre Nase freier gemacht. Daher fühlte sie sich viel besser, und ihre Stimme klang fast wieder normal, als sie mit ihm sprach.
Am nächsten Morgen erwachte sie jedoch mit dröhnenden Kopfschmerzen, und jeder Knochen im Körper tat ihr weh. Ihr Hals war rau und ihr Magen rebellierte, wenn sie nur an Essen dachte. „Großartig“, sagte sie zu ihrem Spiegelbild, „du hast die Grippe.“
Sie versuchte etwas gegen das Fieber einzunehmen, aber jedes Mal streikte ihr Magen. Sie versuchte heißen Tee zu trinken, doch es klappte nicht. Sie versuchte kalte Limonade zu trinken, aber es war vergeblich. Sie versuchte Milch zu trinken, und daswar furchtbar. Sie versuchte Wackelpeter zu essen, aber nach dem zweiten Löffel musste sie würgen. Sie gab es auf, legte sich einen Eisbeutel auf den Kopf und nahm ein lauwarmes Bad, das ihrem überhitzten Körper kalt erschien.
Als sie plötzlich Schüttelfrost bekam, gab sie es auf und legte sich einfach ins Bett. Sie zog sich die Decke bis unters Kinn hoch, wenn sie gerade fror, und stieß sie von sich, wenn ihr heiß war. Ihr Kopf schmerzte heftig. Dennoch verfiel sie irgendwann in einen tiefen Schlaf
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