Winterwunder
nicht süß aus?«
»O ja. Und wenn die Musik dir deinen Einsatz gibt, denk dran, noch einen Augenblick stehen zu bleiben und bis fünf zu zählen, bis alle aufgestanden sind und dich richtig sehen können. Dann …«
»Keine Angst, Parker. Mein Vater steht unten an der Treppe, und er führt mich zum Altar.«
Macs grüne Augen waren jetzt ruhig und trocken, doch sie strahlten vor Freude.
»Du wirst mir vermutlich nie verraten, was du tun musstest, um ihn herzubekommen, und das ist auch okay. Er ist da, und das bedeutet mir mehr, als ich geahnt hatte – oder zugeben wollte. Aber wie du gestern gesagt hast, das Wichtigste von allem ist, dass Carter da unten ist. Ich habe weiche Knie, aber ich bin nicht nervös. Es ist eher vor Aufregung – vor, Mann, vor lauter Glück. Meinen Einsatz verpasse ich nicht.«
Oben an der Treppe rückten Parker, Emma und Laurel die Schleppe zurecht, reichten Mac den Strauß und blieben einen Augenblick stehen, wie damals als Kinder, um lächelnd den blauen Schmetterling anzuschauen.
»Mutter des Bräutigams wird hineingeleitet«, murmelte Parker.
»Hast du einen Knopf im Ohr?«, wollte Laurel wissen.
»Nein. Das weiß ich einfach. Carter und Bob stehen vor dem Kamin, und die Eltern des Bräutigams nehmen Platz. Linda wird hineingleitet. Ich weiß, dass es dir gutgeht, Mac, aber atme jetzt ganz tief durch – Yoga-Atmung. Die Brautmutter wird reingeführt.« Damit meinte sie Mrs Grady, und Mac drückte ihr die Hand.
»Und Musikwechsel. Der Ringträger, dann das Blumenmädchen, die beide total süß aussehen.« Parker reckte den Hals, um zu sehen, wie die Kinder auf Monicas Signal die Treppe hinuntergingen. »Echt total süß.«
»Karen fotografiert alles, oder?«
»Schsch. Hörst du wohl auf damit. Okay. Emma.«
»Auf geht’s.«
»Fünf, vier, drei, zwei. Und Laurel.«
»Schon unterwegs.«
Parker drückte Mac ein letztes Mal die Hand. »Das ist dein Hochzeitstag.« Damit machte sie sich auf den Weg nach unten.
Sie machte sich keine Sorgen mehr, als sie den Raum mit all den Gästen sah, mit den Blumen, mit Kerzen- und Feuerschein. Als sie Carter entdeckte, der aussah wie der glücklichste Mann der Welt. Sie schaute rasch zu Malcolm hinüber, wunderte sich kurz über seinen intensiven Blick, setzte sich dann zu ihren Freundinnen.
Musikwechsel, dachte sie, und alle erhoben sich.
Dort war Mac, strahlend, am Arm ihres Vaters. Sie schwebte förmlich herein. Und in den Diamanten von Parkers Mutter brach sich das Licht, dass sie nur so funkelten.
Mac küsste ihren Vater auf die Wange. Carter streckte ihr schon beide Hände entgegen. Sie ging auf ihn zu und ergriff sie. »Hi, Süßer.« Sie zog ihn an sich, küsste ihn leidenschaftlich.
»Ich konnte nicht mehr warten«, sagte sie so laut, dass es alle hören konnten.
Und so begann unter allgemeinem Gelächter ihre Hochzeit.
Er erwischte sie nicht allein, zumindest nicht allein genug. Es wurden Fotos gemacht, es gab Essen, und es waren jede Menge Leute da. Jeder wollte sich mit jedem unterhalten.
»Was ist los mit dir?« Unter dem Tisch versetzte seine Mutter ihm einen Tritt. »Du bist so hibbelig.«
»Gar nichts ist los. Ich will nur aus diesem dämlichen Anzug raus.«
»Zuerst wird gegessen«, befahl sie. Dann wandte sie sich – Gott sei Dank – Emmas Vater zu und ließ ihn in Ruhe.
Er versuchte, nach dem Essen an Parker heranzukommen, doch das Brautpaar mit seinem Gefolge wurde in eine Richtung gedrängt und alle Gäste in eine andere.
Im Ballsaal betraten Mac und Carter die Tanzfläche für ihren ersten Tanz. Während er ihnen zusah, wurde ihm klar, dass sein Timing daneben war. Ziemlich daneben. Heute standen diese beiden im Mittelpunkt, der Rest konnte warten.
Er holte sich ein Bier und versuchte, sich zu entspannen.
»Irre Party, was?« Jack ließ sich neben ihn plumpsen.
»Das haben sie einfach drauf, und offenbar haben sie es noch besser drauf, wenn eine von ihnen heiratet.« Malcolm stieß mit Jack an. »Du bist der Nächste, Kumpel.«
»Kann es kaum erwarten.«
Malcolm legte den Kopf schräg und sah Jack prüfend an. »Das meinst du ernst.«
»Jeden Tag mehr. Wer hätte das gedacht? Die große Party? Die wird der Hammer, aber was ich kaum erwarten kann, ist der Rest, der Rest meines Lebens. Emma ist … Sie ist Emma. Mehr braucht sie nicht zu sein. Jetzt suche ich sie mal und tanze mit ihr. Du solltest dir Parker schnappen.«
»Ja, sollte ich.«
Er blieb noch einen Moment sitzen, stand dann auf, um
Weitere Kostenlose Bücher