Wir ♥ Maya Banks
ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte.
Als sein Handy klingelte und er danach griff, hätte er es vor lauter Aufregung fast fallen gelassen, denn er hoffte, dass es Ashley war. Als er sah, dass der Anruf von seinem Freund Rafael kam, war er ein wenig enttäuscht. Seufzend ging er ran und murmelte ein düsteres Hallo ins Telefon.
„Es ist ein Mädchen!“, jubelte Rafael. „Ein wunderschönes, viertausend Gramm schweres Mädchen. Vor einer Stunde ist sie zur Welt gekommen.“
Devon schloss die Augen und schluckte seine Verbitterung hinunter. In diesem Moment beneidete er seinen Freund so sehr, dass er das Telefon am liebsten in die Ecke geschleudert hätte.
„Mann, das ist großartig. Wie geht’s Bryony?“
„Oh, wunderbar. Was für eine Kämpferin! Ich bin so verdammt stolz auf sie. Sie hat viel mehr Nerven bewiesen als ich. Als das Köpfchen der Kleinen endlich zu sehen war, wäre ich beinahe umgekippt. Aber, Junge, sie ist so bezaubernd. Sie sieht aus wie ihre Mama.“
„Grüße Bryony bitte von mir“, sagte Devon. „Ich freue mich für euch beide.“
„Alles in Ordnung, Dev? Du klingst nicht gerade, als wärst du in Hochstimmung, wenn ich das mal so sagen darf.“
Devon zögerte. Er wollte Rafael an seinem Freudentag nicht mit seinem Kummer belästigen. Doch er war mit den Nerven so am Ende, dass er einen Rat gut gebrauchen konnte.
„Nein, ist es nicht“, sagte er. „Ashley ist schwanger und hat mich verlassen.“
„Aua. Ach du meine Güte. Ich dachte, sie sei völlig verliebt in dich. Was um Himmels willen ist denn passiert? Gott, in welcher Woche ist sie denn?“
„Ich habe keine Ahnung“, sagte Devon düster. „Ich weiß überhaupt nichts mehr. Vor drei Tagen war sie in meinem Büro, um mir zu sagen, dass sie schwanger ist und mich verlassen wird.“
„Das tut mir echt leid. Kann ich irgendetwas für dich tun?“
Devon setzte sich in den Schreibtischsessel, drehte sich zum Fenster und sah dem Schneegestöber zu, das draußen tobte. „Ja, du könntest mir einen Rat geben. Ich muss sie zurückerobern, Rafe.“
Eine lange Stille folgte. Dann atmete Rafael hörbar ein und aus. „Okay, erste Frage. Liebst du sie? Oder ist es mehr so eine Sache von ‚du bist schwanger und deshalb sollten wir verheiratet bleiben‘?“
Devon meinte es absolut ernst. „Ich liebe sie. Ich hab’s vermasselt, aber ich liebe sie. Natürlich wird sie mir nicht glauben, denn ich habe wirklich viele Fehler gemacht, Rafe. Dagegen seid ihr, du und Ryan, die reinsten Chorknaben.“
„Junge, das klingt aber gar nicht gut.“
„Also, was soll ich jetzt tun?“
„Na ja, ich habe mich einmal der Frage stellen müssen, wie ich Bryony dazu bringen könnte, mir zu vergeben. Ein weiser Mann hat mir daraufhin geraten, alles zu geben. Oder einzupacken und zu gehen.“
„Und was, bitte schön, soll das heißen?“
„Das heißt, du musst die ganz großen Geschütze auffahren. Mach etwas Unglaubliches. Zeige ihr mit einer Geste, die sie nicht missverstehen kann, wie ernst du es meinst. Und dann sinkst du vor ihr auf die Knie. Glaub mir, das eine Mal auf den Knien tut’s noch weh. Aber wenn sie dich zurücknimmt, dann verbringst du den Rest deines Lebens sowieso damit, auf Knien herumzurutschen.“
„Vielen Dank für den Tipp“, murmelte Devon trocken. „Sag mal, hast du keine Tochter, um die du dich gerade kümmern musst?“
„Sie schläft. Trotzdem werde ich mal wieder zu meiner Familie zurückgehen. Das ist wirklich das beste Gefühl der Welt, Dev. Krieg deinen Hintern hoch und hol deine Familie dahin zurück, wo sie hingehört.“
„Das werde ich. Und danke, Rafe.“
„Kein Problem, Mann. Jederzeit.“
Devon ließ das Handy zurück in die Tasche gleiten und den Rat seines Freundes auf sich wirken. Gib alles oder pack ein und geh. Klang plausibel. Jetzt musste er nur noch herausfinden, wie groß sein Liebesbeweis sollte. Es gab absolut nichts, was er nicht tun würde, damit Ashley ihm noch eine Chance gab.
20. KAPITEL
Eingehüllt in eine Decke saß Ashley auf Pippas Couch, nippte an einem Kräutertee und sah nach draußen. Seit zwei Tagen fiel Schnee, der die Stadt mit einer feinen weißen Schicht bedeckte. Sie sehnte sich nach ihrem eigenen Apartment … besser gesagt nach Devons. Traurig dachte sie daran, dass es ja nie wirklich ihr Zuhause gewesen war. Trotzdem vermisste sie es. An Abenden wie diesem hätten Devon und sie es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht und sich einen Film
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