Wir ♥ Maya Banks
meinem Kopf ein schwarzes Loch ist.“
2. KAPITEL
Rafael sah, wie sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht wich und sie ins Schwanken geriet. Fluchend streckte er die Hände nach ihr aus, und dieses Mal wehrte sie sich nicht dagegen. Widerstandslos ließ sie sich von ihm zum Bett führen.
„Setz dich, bevor du mir umkippst“, forderte er sie auf.
Mit gequältem Gesichtsausdruck schaute sie zu ihm auf. „Du erwartest von mir, dass ich dir glaube, dass du unter Amnesie leidest? Mit etwas Besserem kannst du nicht aufwarten?“
Er zuckte zusammen, denn auch er fand den Gedanken an Amnesie absurd. Wenn all das, was sie gesagt hatte, der Wahrheit entsprach und ihre Rollen vertauscht wären, hätte er sie aus dem Zimmer gejagt.
„Ich frage das jetzt nicht, um dich noch wütender zu machen, aber kannst du mir sagen, wie du heißt? Ich fühle mich in der Hinsicht etwas benachteiligt.“
Sie seufzte und strich sich mit der Hand abwesend durch das dichte dunkle Haar. „Du meinst es wirklich ernst.“
Als er nur ungeduldig schnaubte, fuhr sie leise fort: „Ich heiße Bryony Morgan.“
Sie senkte den Kopf, und die schwarzen Locken fielen nach vorn und verhüllten ihr Profil. Rafael konnte nicht widerstehen und strich mit dem Finger über ihre Wange, um ihr das Haar hinters Ohr zu streichen.
„Okay, Bryony, wie es scheint, haben wir beide eine Menge zu bereden. Ich habe, wie du dir vielleicht vorstellen kannst, viele Fragen.“
Sie hob den Kopf. „Amnesie. Beharrst du wirklich weiterhin darauf, mir diesen Unsinn auftischen zu wollen?“
Rafael versuchte, daran zu denken, wie skeptisch er an ihrer Stelle wäre, doch die Tatsache, dass sie ihm überhaupt nicht glaubte, ärgerte ihn. Er war es nicht gewohnt, dass jemand sein Wort infrage stellte.
„Glaubst du, mir hat es gefallen, auf einer öffentlichen Veranstaltung von einer Frau geschlagen zu werden und zu erfahren, dass sie angeblich mit meinem Kind schwanger ist, obwohl es meines Wissens das erste Mal ist, dass wir uns treffen? Versetz dich doch mal in meine Lage. Wenn ein Mann, den du noch nie gesehen hast oder an den du dich nicht erinnern kannst, auf dich zukäme und dir die Dinge erzählen würde, die du mir erzählt hast, meinst du nicht, dass du auch ein bisschen misstrauisch wärst? Vermutlich hättest du schon längst die Polizei gerufen!“
„Das ist verrückt“, murmelte sie.
„Pass auf, ich kann das mit meinem Unfall beweisen. Ich kann dir die medizinischen Berichte zeigen. Ich erinnere mich nicht an dich, Bryony. Es tut mir leid, wenn das schmerzhaft ist, aber es ist eine Tatsache. Ich habe nur dein Wort, dass wir uns mal etwas bedeutet haben.“
Sie verzog den Mund. „Ja, wir dürfen ja nicht vergessen, dass ich nicht dein Typ bin.“
Autsch. Natürlich hatte sie sich diese Bemerkung gemerkt.
„Ich möchte, dass du mir alles erzählst, von Anfang an. Sag mir, wann und wo wir uns kennen gelernt haben. Vielleicht löst irgendetwas von dem, was du sagst, mein Erinnerungsvermögen wieder aus.“
Es klopfte an der Tür. „Erwartest du um diese Uhrzeit noch Besuch?“, fragte er grimmig.
Bryony stand auf. „Das ist der Zimmerservice. Ich bin halb verhungert, weil ich den ganzen Tag lang nichts gegessen habe.“
„Das kann nicht gut für das Baby sein.“
Ihr Blick verriet, dass sie auf diese Bemerkung hätte verzichten können. Sie ließ den Kellner herein, unterschrieb die Rechnung und bedankte sich mit einem halbherzigen Lächeln bei dem Mann, als er das Zimmer wieder verließ.
Anschließend schob sie den Wagen mit dem Essen zum Bett. „Tut mir leid, mit Gesellschaft hatte ich nicht gerechnet. Ich habe nur Essen für eine Person bestellt.“
Er hob eine Augenbraue, als sie anfing, die Deckel von den Gerichten zu heben. Es war genügend Essen da, um eine kleine Armee zu versorgen.
„Setz dich, entspann dich und iss. Unterdessen können wir reden.“
Während sie es sich gemütlich machte und nach einem Teller griff, musterte Rafael das Gesicht der Frau, die er vergessen hatte.
Sie war hübsch, das konnte er nicht leugnen. Nicht die Art von Frau, von der er sich normalerweise angezogen fühlte. Für seinen Geschmack war sie viel zu unverblümt. Er mochte es lieber, wenn Frauen nett waren und – jedenfalls behaupteten das seine engsten Freunde – unterwürfig.
Verdammt, das klang so, als wäre er ein Mistkerl. Aber er konnte nicht abstreiten, dass er seine Frauen lieber ein bisschen fügsam mochte. Er fand es faszinierend, dass
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