Wir ♥ Maya Banks
in den Augen zu ihm herum. „Ich habe von Anfang an klar gemacht, dass ich nur an dich verkaufen würde, wenn du versprichst, das Grundstück nicht in großem Umfang bebauen zu lassen. Natürlich kann ich nicht bestimmen, was der neue Eigentümer mit dem Land macht, aber ich hatte darauf gehofft, dass du etwas schaffen würdest, das dem Charakter dieser Insel entspricht. Du hast mir in die Augen geschaut und es mir versprochen. Das war eine Lüge, Rafael! Es war ganz offensichtlich eine Lüge, denn du hattest schon die Investoren, die in den Startlöchern standen, du hattest Bauzeichnungen und einen Zeitplan. Du hast selbst gerade zugegeben, dass nur dein Unfall den Baubeginn verzögert hat.“
Rafael fluchte, denn einer von ihnen log. „Verdammt, Bryony. Ich weigere mich, Schuldgefühle wegen etwas zu haben, an das ich mich nicht erinnere.“
„Wir sollten schlafen gehen“, sagte sie müde. „Es macht keinen Sinn zu streiten, wenn wir beide erschöpft und aufgeregt sind. Ich zeige dir das Gästezimmer.“
So einfach schickte sie ihn weg. Sie hatte sich von ihm zurückgezogen und war wieder die kühle, wütende Frau, die sie am ersten Abend in New York gewesen war, als sie ihn auf der Veranstaltung zur Rede gestellt hatte.
Rafael holte tief Luft und kam sich wie ein Idiot vor, als ihm klar wurde, was er jetzt sagen würde, doch es platzte aus ihm heraus, ehe er noch darüber nachdenken konnte, ob er den Verstand verloren hatte.
„Ich werde den Baubeginn vorerst stoppen. Morgen früh. Bis wir die Sache zwischen uns geklärt haben und ich mein Gedächtnis wiedergefunden habe, sollten die Bauarbeiten ruhen.“
Sie blinzelte überrascht. So wie es aussah, war es das Letzte, was sie von ihm erwartet hatte, und er war plötzlich froh über seine Entscheidung.
„Ehrlich?“
Er nickte. „Gleich morgen früh gehe ich hin und stelle sicher, dass nichts getan wird, ehe ich nicht mein Okay gebe.“
Noch einmal überraschte sie ihn, indem sie sich in seine Arme warf und ihn fest an sich drückte. „Jedes Mal, wenn ich denke, dass du mich enttäuschst, machst du etwas, was meine Meinung wieder auf den Kopf stellt“, flüsterte sie. „Jedes Mal, wenn ich denke, dass ich den Rafael, in den ich mich verliebt habe, verliere, tust du etwas, was mich erkennen lässt, dass es ihn noch immer gibt und ich ihn nur wiederfinden muss.“
Rafael war sich nicht sicher, ob ihm das gefiel. Das klang so, als wäre er eine Art Dr. Jekyll und Mr Hyde. Verdammt, vielleicht war er wirklich verrückt. Das war die einzige Erklärung für all das.
Ryan, Devon und Cam würden ihn umbringen.
12. KAPITEL
„Du hast was getan?“
Rafael nahm den Telefonhörer vom Ohr und zuckte zusammen, als eine Flut von Flüchen durch die Leitung drang.
„Ich komme runter. Wir kommen alle“, schimpfte Devon. „Das ist genau das, was ich befürchtet hatte. Du fährst auf die Insel, und sie hat dich am Haken. Der Bau muss sofort beginnen. Wir sind schon Monate im Verzug.“
Rafael marschierte auf dem kleinen Stück Steilküste hin und her, während Bryony im Wagen wartete. Der Bautrupp war nicht gerade erfreut über den Baustopp gewesen, bis Rafael den Männern versichert hatte, dass sie während der Unterbrechung den vollen Lohn erhalten würden. Er hatte betont, dass es sich um einen vorübergehenden Stopp handelte, und hoffte inständig, dass die Angelegenheit innerhalb weniger Tage geklärt wäre.
„Ihr bleibt gefälligst in New York!“, bestimmte Rafael. „Ich brauche weder dich noch Cam und Ryan als Babysitter. Es ist das Richtige, Devon. Solange ich nicht weiß, was zum Teufel ich ihr versprochen oder nicht versprochen habe, ist es das Beste, zu warten.“
„Seit wann kümmerst du dich darum, was das Richtige ist?“, fragte Devon ungläubig. „Du bist normalerweise ein knallharter Geschäftsmann, der sich nicht scheut, über die sprichwörtlichen Leichen zu gehen. Wirst du langsam alt und weich, oder hat sie dir so den Kopf verdreht, dass du nicht mehr weißt, wo oben und unten ist?“
Rafael brummte: „Du beschreibst mich so, als wäre ich ein absolutes Arschloch.“
„Na ja, das bist du ja auch. Warum sollte dich das jetzt auf einmal tangieren? Nur deshalb bist du so erfolgreich geworden. Komm mir jetzt nicht mit einem Gewissen.“
Rafael verzog das Gesicht. „Was weißt du über diesen Deal, Devon? Was verschweigst du mir?“
Es entstand eine lange Pause. Schließlich antwortete sein Freund: „Pass auf, ich weiß nicht,
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