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Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition)

Titel: Witch Boy: Stadt der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana Grimm
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klappte, doch danach mussten sie fast eine Viertelstunde ausharren, weil an den offenen Fenstern des Westflügels etliche Film- und Sicherheitsleute rauchten und mit ihren Handys herumspielten. Seth nutzte die erste Gelegenheit, die sich bot und kam nur deshalb ungeschoren davon, weil es zufällig sein Kumpel von der Sicherheit war, der ihn beim Herumschleichen ertappte und ihm unbesehen glaubte, dass einer von den Blackwoods sein Telef on versteckt hatte.
    „Das sind solche Pisser, Mann “, sagte Lamar, „aber was Stunts angeht, haben die es echt drauf. Ich hab‘ schon zweimal mit Randall getauscht, damit ich zugucken kann.“
    „James ist also zufrieden? “ Seth stand auf und klopfte seine Hosenbeine ab.
    „Ja, Mann, total. Die Staffel wird der absolute Knaller. Hab ‘ gehört, dass die Produzenten demnächst mal vorbeikommen. Vielleicht gibt’s ja noch eine vierte Staffel?“
    „Der Himmel steh uns bei. “
    Lamar lachte schallend. Sie verabschiedeten sich mit einem High-Five und Seth stahl sich mit Jos auf den Fersen zur Nordwand, wo sie so schnell wie möglich auch die letzte Rune anbrachten.
    „Ich brauch e eine Minute, aber du kannst schon zurück zum Tor gehen“, sagte Seth.
    „Uh, okay, wenn es dir nichts ausmacht? “
    „Nein, gar nicht. Ich komme gleich nach. “
    Jos runzelte die Stirn. „Lass dich nicht erwischen.“
    Als er fort war, schloss Seth die Augen und stellte sich vor, wie jede der unzähligen Runen im und am Haus zu leuchten begann und wie sich diese Lichtstrahlen miteinander verwoben, bis das ganze Gebäude von einer goldenen Membran umhüllt und durchdrungen war.
    „Bitte schütze die Schüler, Diane“, murmelte er. Ein warmer Hauch streifte seine Wange und er neigte den Kopf, um der Berührung des Windes nachzufühlen. „Lass die Geister nicht mehr hinein. Das geht nur mich und diese … Spinne was an.“
    Er gab den vier Himmelsrichtungen einen mentalen Handschlag, holte Jos bei den Fahrradständern ab und fuhr mit ihm ihre geplante Strecke für den Nachmittag ab. Unter der Woche war es viel schwieriger, Wohnhäuser und Grundstücke unauffällig mit Runen zu verzieren. In beinahe der Hälfte der Fälle mussten sie unverrichteter Dinge abziehen.
    „Ich würde ja nachts gehen, aber das kann ich nicht bringen. Meine Ma braucht mich nur einmal erwischen, und ich habe bis ans Ende aller Zeiten Hausarrest. “
    „Du pennst sowieso ständig im Unterricht ein “, entgegnete Jos. „Kann nicht jemand anders gehen?“
    „Claire tut, was sie kann, und die Blackwoods haben selbst gesagt, dass sie mit Magie nicht viel am Hut haben. “ Seth wischte sich über die verschwitzte Stirn. „Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.“
    „Was ist mit den Witch Girls ?“, fragte Jos ohne große Überzeugung. „Ich meine, ich weiß, dass sie nach den Dreharbeiten wahrscheinlich total müde sein werden, aber-“
    „-das ist brillant. Alter, du bist ein Genie!“ Erfüllt mit neuer Zuversicht klopfte Seth seinem Freund etwas zu fest auf die Schulter, sodass Jos wie ein Schilfrohr im Wind nach vorne wippte. Er sah auf sein Smartphone, fluchte leise wegen des verpassten Zapfenstreiches und stellte den Fuß auf das Pedal. „Ich muss nach Hause, aber wir quatschen morgen! Pass auf dich auf!“
    Jos hatte kaum Zeit, sich zu verabschieden, so eilig hatte Seth es mit einem Mal, fort zu kommen.
    Seine Mutter war noch nicht mit dem Essen fertig, deshalb bekam er wegen der Verspätung nur einen Rüffel und hatte sogar noch Zeit für eine kurze Dusche und eine SMS an Trisha. Kaum war diese im Äther unterwegs, meldete sich Clyde.
    -  Yo, was geht? Was willst du von der Gothic-Braut?
    „Nur Hilfe bei der Rettung der Menschheit. Wenn jemand uns Normalos noch helfen kann, dann sie! “ Fahrig sah sich Seth nach einem sauberen Paar Socken um. Clyde, der hilfsbereit sein konnte, wenn er wollte, ließ eine Socke in seine Richtung schweben. Die andere blieb jedoch verschollen. „Sehr witzig, Mr. Magic.“
    -   Ich bin tot, nicht allwissend , spöttelte Clyde. Was dagegen, wenn ich euch unten Gesellschaft leiste?
    „Wenn du dich zu Tode langweilen willst, nur zu. Autsch! “ Die zweite Socke traf Seth am Hinterkopf. Bevor Clyde sie ihm wieder wegnehmen konnte, packte er sie und zog sie zur Tür hüpfend an. „Hab dich nicht so. Den hast du doch aus einem Kilometer Entfernung kommen sehen.“
    -   Das heißt nicht, dass deine Sprüche GEISTreich sind!
    Seth feixte den ganzen Weg zur Küche hinunter.

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