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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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erwachte. Als sie sich erhob, wurde sein Körper von einer Woge der Erregung erfasst. Und auch die andere, die vertraute Macht erhob sich, unaufgefordert, und mischte sich mit der neuen. Jedes einzelne Haar seines Körpers stellte sich auf, als sich die beiden Mächte vereinten, und auf einmal war die Nacht nicht mehr dunkel, sondern fast schmerzhaft hell.
    Das war nicht Teil des Plans gewesen, aber er fühlte sich herrlich berauscht von dem Rhythmus, der ihn erfasste, wie das Lied des Mondes – nur dieses Mal rein körperlich. Und es war sein Lied. Nur seins. Es sang davon, dass er unbesiegbar war. Er wusste es ganz genau.
    Nicht dass die Mächte ihm Unverwundbarkeit schenkten oder die Hoffnung darauf. Er wusste, er könnte heute Nacht sterben. Sein Plan könnte nicht aufgehen. Er könnte scheitern. Aber weder sein Tod noch sein Scheitern wäre eine Niederlage für die Mächte.
    Er ging zu Alex. Die Luft war erfüllt mit seru , dem Geruch von Aggression und Dominanz. „Ich trete vor dich, Alex Thibodaux, als Thronfolger deines Clans, während der Rho handlungsunfähig ist, unfähig, den Clan zu führen. Ich befehle dir, mir zu folgen.“
    Er spürte Bradys Bewegung mehr, als dass er sie sah. Die beiden Männer, die neben ihm standen, hielten ihn zurück. Doch er beachtete sie nicht. Brady war in diesem Moment keine Bedrohung. Alles hing von Alex ab.
    Wenn der Thronfolger sich nicht gegen den stärksten ihrer Kämpfer durchsetzen kann, kann er nicht der Rho sein.
    Rule wollte nicht der Rho der Leidolf werden, aber dieser Mann musste ihm gehorchen, dann würden die anderen ihm folgen. Und Alex musste wissen, dass jemand ihm Befehle geben konnte. Rule sah Alex in die Augen und wartete.
    Alex war ein Alpha. Er gab nicht sofort nach, sondern stand steif vor ihm, die Hände geballt, den Blick starr auf ihn gerichtet. „Warum bist du gekommen, Nokolai?“, fragte er noch einmal.
    „Ich bin gekommen, weil die Feindin aller Lupi uns vernichten will und weil sie den ehemaligen Thronfolger der Leidolf getötet hat. Ich bin gekommen, um die Leidolf zur Jagd zu rufen. Du bist der Lu Nuncio. Du weißt, dass es notwendig ist. Du weißt, dass ich das Recht dazu habe. Ich werde die Jagd anführen, und du wirst es akzeptieren.“
    Einen Moment lang noch sah Alex ihm in die Augen, dann senkte er langsam den Blick. Langsam ließ er sich auf ein Knie nieder und zeigte Rule den Nacken. „Ich akzeptiere dich als Anführer … Thronfolger der Leidolf.“
    Brady ließ einen erstickten Laut hören. Rule sah ihn an, und auch Brady senkte den Blick. Dann sah er die anderen drei Männer an, einen nach dem anderen. Einer nach dem anderen senkte den Blick.
    Träger der zwei Mächte. Die Macht war berauschend … und ein bisschen beängstigend. Diese Männer gehörten nicht zu seinem Clan und wären normalerweise seine Feinde, und doch unterwarfen sie sich ihm, wenn er sie nur ansah.
    Er nahm sich fest vor, Cullen nach der Legende der Etorri zu fragen.
    Jetzt, da die anderen seine Dominanz anerkannt hatten, kamen die beiden Mächte in ihm langsam zur Ruhe. Aber sie flatterten weiterhin unruhig in seinem Inneren. Er beruhigte sie, so wie er sich vorstellte, dass ein Reiter sein rastloses Pferd besänftigte, berührte dann Alex’ bloßen Nacken und akzeptierte damit seine Unterwerfung. „Steh auf.“
    Alex richtete sich mit geschmeidigen Bewegungen auf. „Ich habe deine Waffen nachgeladen. Sie liegen im Kofferraum deines Wagens, wie du gesagt hast. Der Tank ist voll. Hennings hat seine Kletterausrüstung mitgebracht, und wir haben alle unsere eigenen Waffen dabei. Du hast gesagt, du hast eine Karte und einen Plan. Ich würde gern die Karte sehen und den Plan hören.“
    Sie erreichten den Treffpunkt zehn Minuten nach vier Uhr morgens: einen Pfad, der so ausgefahren und überwuchert war, dass man ihn kaum noch erkennen konnte. Der Ozean war ganz in der Nähe, und ihn zu hören und zu riechen ließ Rules Herz gleichmäßiger schlagen. Er dachte, dass auch Lily Trost in seinem zeitlosen Rhythmus finden würde. Selbst in der Hölle war sie froh gewesen, in der Nähe des Ozeans zu sein.
    Cullen hatte auf dem Weg nach Nutley geschlafen und war dann die letzte Etappe gefahren, damit Rule schlafen konnte. Vor einem Kampf abzuschalten fiel Rule nicht schwer, aber er hatte den Verdacht, dass Lily länger gebraucht hatte, um einzuschlafen. Immerhin hatte sie ein bisschen geschlafen; kurz bevor sie angekommen waren, hatte er sie geweckt.
    Der Suburban

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