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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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keinen Clan, nur einsame Wölfe und vereinzelte Rudel.“
    Lily runzelte die Stirn. „Rudel. Sind das nicht kleine Clans?“
    „Rudel sind instabil. Ohne Rho verwildern die meisten Lupi.“
    „Ihr habt doch sicher irgendein Verfahren, wie man in einem Notfall einen neuen Rho wählt.“
    „Rhos werden nicht gewählt“, sagte Rule geduldig. „Sie sind es einfach. In jedem Clan gibt es jemanden, der zwar nicht aus der direkten Linie stammt, der aber einen Gründer des Clans unter seinen Ahnen hat. Aber wenn der Rho und alle aus seiner Linie getötet werden, dann ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass die Clanmitglieder aus den Nebenlinien den Todesschock überleben.“
    „Den was ?“
    „Wir sind durch Blut aneinander gebunden“, sagte Cullen. „Hat Rule dir das nicht erklärt, als ich in den Clan der Nokolai aufgenommen worden bin?“ Du bist aufgerufen, dich durch Blut, Erde und Feuer an die Nokolai zu binden … Die rituellen Worte flackerten in Cullens Gedanken auf, und Erinnerungen und Gefühle kamen hoch, doch er wollte sich nichts anmerken lassen.
    Da war es einfacher, das Thema zu wechseln, und an Auswahl mangelte es nicht. „Glaubst du, das ist es, was die Oberschlampe vorhat?“, fragte er Rule. „So viele Thronfolger zu töten, dass die Clans geschwächt werden?“
    „Bisher ist kein Rho Ziel der Angriffe gewesen. Und du bist kein Thronfolger.“
    „Aber ich kann mich nützlich machen.“
    Belustigung blitzte in Rules Augen auf. „Das ist wahr. Isen glaubt, dass es Ihr Hauptziel ist, das Großtreffen der Clans zu verhindern, das er einberufen hat.“
    „Isen beurteilt immer alles im Hinblick auf seine eigenen Ziele. Das soll natürlich nicht heißen, dass er falsch liegt. Die Rhos werden wohl kaum ihr Volk in Gefahr bringen, indem sie so viele von uns an einem Ort versammeln, den Sie dann angreifen könnte.“
    Eine grimmige Stille legte sich über sie, und sie wurde erst durchbrochen, als Harry sich beschwerte, dass Cullen aufgehört hatte, ihn zu streicheln. Nach dieser Zurechtweisung rieb Cullen ihm den Unterkiefer, und Harry warf seine Kreissäge an.
    Rule hob die Augenbrauen. „Dieser Kater mag dich tatsächlich.“
    „Ich bin eben ein charmanter Typ.“
    Rule schüttelte den Kopf und setzte sich wieder neben Lily auf den Boden. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter, als sie sprach. „Aber es gibt immer noch einen spanischen Clan, richtig? Der, den du gerade kontaktiert hast. Der Ybirra-Clan.“
    Rule lehnte sich mit dem Rücken an ihren Sessel und legte eine Hand auf ihren Fuß. „Ybirra ist unser neuster Clan. Er wurde erst sehr lange nach der spanischen Diaspora anerkannt. Tomás Ybirra hat seinen Anspruch beim Großtreffen 1822 bewiesen.“
    Körperkontakt. Die beiden taten es immer wieder. Aber warum störte ihn das? Das tat es nicht, beschloss er und fuhr mit seiner Geschichtsstunde fort. „Tomás Ybirra wurde als Leidolf geboren. Er war ein hundertprozentiger Alpha, der oft anderer Meinung war als sein Rho, vor allem was die Notwendigkeit betraf, die Verlorenen zu sammeln. Anstatt ihn herauszufordern, wurde er ein einsamer Wolf, bis er genug Streuner um sich geschart hatte, um einen eigenen Clan zu gründen.“
    „Ein einsamer Wolf?“, fragte Lily überrascht. „Ich dachte …“
    „Wir werden nicht alle verrückt“, fuhr er sie an.
    „Du willst ein bisschen zu schnell meine Gedanken lesen. Darin bist du nicht gut. Ich wollte gerade sagen, dass ich nicht wusste, dass es auch Lupi gibt, die ihren Clan freiwillig verlassen.“
    „Es ist … ungewöhnlich“, sagte Rule ruhig. „Und freiwillig ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Aber es kommt vor.“
    Vielleicht einmal in hundert Jahren oder so, dachte Cullen. Und nein, freiwillig, würde er das nicht nennen, aber Tomás war vor die Wahl gestellt worden: sich dem Willen des Rho zu beugen, ihn herauszufordern oder ausgestoßen zu werden.
    So wie Cullen vor fünfunddreißig Jahren. „Kommen wir zurück zu unserer eigenen Zeit. Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass sie vielleicht gar keine weiteren Dämonen mehr schicken könnte?“
    „Das würde ich gerne glauben“, sagte Rule trocken. „Aber was sollte sie davon abhalten?“
    „Ihre Dämonen haben während oder direkt nach der Energiewelle zugeschlagen. Ich bin kein Experte in Beschwörungsritualen, aber ich denke, wir dürfen annehmen, dass sie den Extrasaft brauchten.“
    „Es wäre beruhigender“, sagte Lily, „wenn wir wüssten, dass der

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