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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Benennung von Seeungeheuern nicht besonders einfallsreich, sondern entscheiden sich meistens für irgendeine Namensvariante des Gewässers, in dem das Monster mutmaßlich lebt.
    Und noch etwas war typisch: Als ich mit meinen Kameras und Rekordern am Lake of the Woods eintraf, hatte sich das, was Rick gesehen zu haben glaubte, in Luft aufgelöst. Falls es überhaupt je da gewesen war.
    Meiner Vermutung nach steckte ein abartig großer Hecht und kein übernatürliches Seeungeheuer hinter der Geschichte, aber das hatte ich ebenso wenig beweisen können.
    „Ich habe einen Job für Sie“, verkündete Tallient nun.
    „Ich bin ganz Ohr.“
    Mir blieb gar keine andere Wahl. Meine Eltern waren zwar unglaublich reich, nur leider hielten sie mich für verrückt und hatten an dem Tag aufgehört, mit mir zu sprechen, als ich Simon heiratete.
    Dennwaskönnteeinattraktiver,brillanter,aufstrebenderZoologeausLiverpoolschließlichaneinernichtsosehrhübschen,vielzustämmigenErstsemester-Studentinfinden,wenndanichtdieMillionenihrerElternwären?EineGreencardbesaßerbereits.DassSimonihnenerklärthatte,wosiesichihrGeldhinschiebenkonnten,hattemeineLiebezuihmnurverstärkt.
    In Wahrheit hatte ich in Simons Welt besser gepasst als jemals in meine eigene. Ich maß barfuß einen Meter achtundsiebzig und wog an guten Tagen zweiundachtzig Kilo. Ich war gern an der frischen Luf t – hatte kein Problem mit Matsch oder Sonne, Wind oder Regen. Ich hatte mich den Pfadfinderinnen angeschlossen, nur um zelten gehen zu können. Und hatte so ziemlich alles getan, was mir einfiel, um mich von der Zu-reich-oder-zu-dünn-gibt-es-nicht-Mentalität meiner Mutter abzugrenzen.
    „Können Sie sich ins Internet einloggen?“, fragte Tallient.
    „Bleiben Sie dran.“ Ich schaltete meinen Laptop an, der wesentlich schneller aus seinem Schlummer erwachte, als ich das für gewöhnlich tat. „Okay.“
    Tallient nannte mir eine WWW-Adresse, und einen Augenblick später füllte ein Zeitungsartikel meinen Bildschirm.
    „Mann tot im Sumpf aufgefunden“, las ich. „Nicht gerade ungewöhnlich.“
    Sümpfe waren berüchtigte Entsorgungsorte für Leichen. Falls das Moor sie nicht verschluckte, besorgten das die Alligatoren.
    „Fahren Sie fort.“
    „Kehle zerfetzt. Verwilderte Hunde. Hmm.“ Ich nahm mir die nächste Seite vor. „Kind vermisst. Kojoten. Keine Leiche. Scheint eindeutig zu sein.“
    „Nicht wirklich.“
    Tallient gab mir eine zweite Adresse, und ich las weiter. „Wölfe gesichtet.“
    Mein Herzschlag beschleunigte sich. Wölfe waren Simons Spezialgebiet gewesen; sie hatten sich in seine Obsession verwandelt. Jetzt waren sie meine.
    „Wo war das?“, fragte ich.
    „New Orleans.“
    Falls das überhaupt möglich war, schlug mein Herz nun noch schneller. Früher hatten Mähnenwölfe den Südosten vom Atlantik bis zum Golf und in den texanischen Westen hinein durchstreift. Sie waren in nördlicher Richtung noch bis nach Missouri und Pennsylvania gesichtet worden. Doch 1980 war der Mähnenwolf als in freier Wildbahn ausgestorben deklariert worden. 1987 hatte man sie dann zwar wieder angesiedelt, allerdings nur in North Carolina. Als o …
    „Es gibt keine Wölfe in Louisiana“, erklärte ich.
    „Exakt.“
    „Andererseits kursiert da so eine Legend e … “ Ich versuchte krampfhaft, sie mir ins Gedächtnis zu rufen. „Über das Honey-Island-Sumpfmonster.“
    „Ich bezweifle, dass die vor dreißig Jahren entdeckten Bigfoot-artigen Fußabdrücke in irgendeinem Zusammenhang mit diesen Todes- und Vermisstenfällen oder verirrten Wölfen stehen.“
    Wahrscheinlich hatte er recht.
    „Es könnte sich um einen Fall von ABC handeln“, folgerte ich.
    Das Akronym stand für „Alien Big Cat “ – ein kryptozoologischer Begriff für die Sichtung von Großkatzen in für sie vollkommen untypischen Gegenden. Schwarze Panther in Wisconsin. Ein Jaguar in Maine. Kommt öfter vor, als man glauben würde.
    Meistens wurden ABC s einfach mit der lapidaren Erklärung abgetan, dass es sich dabei um exotische Tiere handele, die man im Wald ausgesetzt hatte, nachdem sie zu groß geworden waren, um sie in einer Wohnung zu halten. Das Komische daran war nur, dass sie anschließend nie aufgespürt wurden.
    Falls es sich um zahme Tiere handelte, sollten sie dann nicht leicht einzufangen sein? Würden nicht ihre Knochen oder sogar ihre Halsbänder auftauchen, nachdem sie einem echten Wildtier zum Opfer gefallen waren? Müsste es nicht wenigstens einen Bericht über ein

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