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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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aufpassen,
tu comprends
?“
    Und er hatte ihr alles versprochen, hatte geweint, und sie drückte ihn an ihre magere Brust und hielt ihn fest in den Armen, während er haltlos schluchzte.
    „Mein Gott!“ rief er laut aus, als ihn die Erinnerungen überwältigten.
    Einige Touristen sahen beunruhigt zu ihm hinüber. Pierce wurde sich wieder bewusst, wo er war, schüttelte den Kopf, wie um die Gedanken zu vertreiben, wandte sich um und ging durch die Hallen in den heißen Pariser Sonnenschein hinaus.
    Die vertrauten Geräusche einer lebhaften Millionenmetropole brachten ihn in die Gegenwart zurück. Krach und Luftverschmutzung in der Innenstadt hatten die Nerven der reizbaren Bevölkerung noch mehr angespannt, aber Pierce störten die Geräusche nicht. Er steckte die Hand in die Tasche und suchte nach seinem Feuerzeug. Dann blieb er auf den Stufen vor dem Louvre stehen und blickte auf das goldene, mit seinen Initialen versehene Feuerzeug. Margo hatte es ihm an ihrem zehnten Hochzeitstag geschenkt, und er trug es immer bei sich. Als er mit dem Daumen über die glatte Oberfläche strich, fühlte er wieder einen Stich in seinem Herzen.
    Er zündete die Zigarre an, sog daran, und der Rauch biss ihn kurz in die Nase. Leise hüstelte er und spürte dann die beruhigende Wirkung des Nikotins. Er atmete tief durch und blickte auf die vielen Touristen, die alle die Schätze des Louvre sehen wollten. Ja, sie genießen ihre Ferien, dachte er grimmig. Ihm war ganz elend vor Kummer, während sie lachten und sich amüsierten.
    Dann fiel ihm das junge Mädchen ein und das, was Brianne zu ihm gesagt hatte. Wie merkwürdig, dass diese Fremde einfach auf ihn zugegangen war und ihm einen Vortrag darüber gehalten hatte, wie man ein gebrochenes Herz heilte. Trotz seiner Befremdung musste er lächeln. Sie war ein nettes Ding. Er hätte nicht so kurz angebunden sein sollen. Jetzt erinnerte er sich wieder daran, dass ihre Mutter Brauer geheiratet hatte und ein Kind erwartete. Brianne hatte davon gesprochen, wie schmerzhaft der Verlust ihres Vaters für sie gewesen war und wie schwer sie daran trug, dass ihre Mutter so schnell wieder geheiratet hatte und schwanger geworden war. Sie wusste wirklich, was Schmerz war. Sie sei ihnen im Weg gewesen, hatte sie gesagt, und deshalb hätten sie sie hierher geschickt. Er schüttelte unwillkürlich den Kopf. Offenbar hatte jeder Mensch irgendwelche Probleme. Aber so war eben das Leben. Er blickte auf seine Rolex. In dreißig Minuten hatte er einen Termin mit irgendwelchen Kabinettsmitgliedern, und bei diesem Verkehr würde er im besten Fall eine halbe Stunde zu spät kommen. Er trat an die Kante des Bürgersteigs und winkte ein Taxi herbei.
    Brianne schlich sich in das Gebäude und den Flur hinunter bis in das Mathematik-Klassenzimmer. Sie verzog das Gesicht, als die hochnäsige Emily Jarvis sie erblickte und anfing, mit ihren Freundinnen zu flüstern. Emily war schon von Anfang an gegen sie gewesen. Glücklicherweise konnte Brianne in einem Monat die Schule beenden und anschließend hoffentlich aufs College gehen.
    Dann würde sie nicht mehr die Arroganz von ihren Mitschülerinnen in diesem exklusiven Internat für höhere Töchter ertragen müssen.
    Sie schlug das Mathebuch auf und hörte der Lehrerin aufmerksam zu, die sie über die Wunder der höheren Algebra aufklärte. Dieses Fach gefiel Brianne, und sie interessierte sich sehr viel mehr für komplizierte Gleichungen als für die Kunst des Nähens.
    Nach der Stunde stand Emily mit ihren beiden Busenfreundinnen im Flur. Sie stammte aus einem alten englischen Adelsgeschlecht, war blond und schön und trug nur teure Kleidung. Sie strahlte jedoch eine unheimliche Kälte aus.
    „Du hast die Schule geschwänzt“, sagte sie mit einem giftigen Lächeln, als Brianne näher gekommen war. „Und ich habe es Madame Dubonne gesagt.“
    „Ach, das macht nichts, Emily“, gab Brianne mit einem ebenso falschen Lächeln zurück. „Ich habe ihr erzählt, was du mit Dr. Mordeau nach dem Kunstunterricht am Dienstag hinter der spanischen Wand gemacht hast.“
    Emily öffnete schockiert den Mund, aber bevor sie etwas sagen konnte, nickte Brianne ihr noch einmal zu und ging dann schnell den Flur hinunter. Die anderen Schülerinnen sahen ihr sprachlos hinterher. Brianne wirkte immer so zart, beinahe zerbrechlich, und man konnte sich kaum vorstellen, dass sie so stark und mutig war und sich absolut nichts gefallen ließ. Etliche hatten versucht, sie zu ärgern, doch

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