WoW 03 - Im Stom der Dunkelheit
angreifenden Trolls abzutrennen.
Der Kampf war schnell entschieden. Der Elfenanführer trat vor einen der Toten und nickte. Er hatte schon früher gegen Waldtrolle gekämpft. Allerdings noch nie hier in Quel'Thalas. Und obwohl die Trolle an sich gute Jäger waren, konnten sie sich mit einem Elf nicht messen.
Sylvanas hatte die Patrouille als eine von vielen mit dem Befehl ausgeschickt, jeden Troll aufzuspüren und zu töten. Dies war die zweite Gruppe, die sie erwischt hatten. Und er fragte sich, wie viele mehr wohl noch im Wald herumliefen.
Er öffnete den Mund, um seine Männer zu rufen, als eine schlanke Gestalt auf die Lichtung stürmte. Ihr goldenes Haar flatterte im Wind.
Haidurons Ohren hatten sie erst Sekunden zuvor wahrgenommen. Und das auch nur, weil Alleria zugunsten von höherem Tempo bewusst auf Lautlosigkeit verzichtet hatte.
»Haiduron!«, rief sie, und blieb wenige Schritte von ihm entfernt stehen. »Gut, dass ich dich finde! Ich habe mit dem Oberkommandierenden der Allianz gesprochen und auch mit Sylvanas. Sie braucht uns alle an der südwestlichen Ecke des Waldes. Dort hat sich die Horde versammelt, und die Menschen können sie nicht mehr lange aufhalten.«
Haiduron Wolkenglanz nickte. »Ich werde Lor'themar informieren – seine Gruppe befindet sich ganz in der Nähe«, sagte er. »Er wird unseren Freunden zu Hilfe eilen. Ihr Kampf ist jetzt auch der unsere. Wir werden nicht zulassen, dass die Menschen diesen üblen Kreaturen zum Opfer fallen.« Er machte eine Pause und musterte sie genauer. »Geht es dir gut, Alleria? Du wirkst... verwirrt.«
Alleria schüttelte den Kopf, allerdings glitt ein Schatten über ihr Gesicht. »Mir geht es gut«, versicherte sie. »Jetzt aber los! Bring unsere Krieger zur Front! Ich kehre zu meiner Schwester und zur Allianz zurück und berichte ihnen, dass Hilfe kommt.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und verschwand zwischen den Bäumen.
Haiduron sah ihr kurz hinterher, dann schüttelte er sich. Er kannte Alleria Windläufer schon sehr lange und konnte beurteilen, wenn sie etwas störte oder beunruhigte.
In diesen Tagen waren sie alle beunruhigt, wenn merkwürdige Kreaturen durch die heiligen Wälder strichen.
Doch das würde nicht mehr lange so bleiben. Haiduron zog den Speer aus dem Troll und säuberte ihn an dem Leichnam, bevor er sich abwandte.
Später würde noch genug Zeit sein, sich um den Kadaver zu kümmern. Jetzt waren erst einmal die noch lebenden Feinde an der Reihe.
Für Turalyon schienen nur ein paar Minuten vergangen zu sein, seit Alleria ihn verlassen hatte... als sie auch schon wieder neben ihm auftauchte. Sie trug den Bogen jetzt auf dem Rücken und stattdessen das Schwert in der Hand, das sie soeben benutzte, um einen Orc niederzuschlagen, der versucht hatte, Turalyons Pferd ins Hinterteil zu stechen.
»Sie werden bald hier sein«, versicherte sie ihm mit glänzenden Augen, und Turalyon nickte. Er spürte Erleichterung – ob angesichts der zu erwartenden Unterstützung oder aufgrund der Tatsache, dass sie noch lebte, konnte er selbst nicht genau sagen.
Er furchte die Stirn. Solche Gedanken kannte er nicht und schob sie deshalb fürs erste beiseite. Zunächst einmal musste er sich um das Überleben seiner Soldaten kümmern.
Der Regen hatte schließlich aufgehört, obwohl die Wolken blieben, und das Schlachtfeld weiter verdunkelten. Als Turalyon sah, wie ein finsterer Umriss auftauchte, dachte er zuerst, es wäre der verzerrte Schemen eines Orc-Kriegers. Aber der Umriss wurde größer und gewann an Schärfe. Er betrachtete ihn fasziniert... und wurde deshalb beinahe von einem Orc aufgespießt.
»Konzentriere dich!«, warnte ihn Khadgar, der neben ihm ritt und den Orc wegtrat, bevor er noch einmal zuschlagen konnte. »Worauf starrst du denn da?«
»Darauf«, antwortete Turalyon und wies mit dem Hammer in die entsprechende Richtung, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem um ihn herum tobenden Kampf widmete.
Auch Khadgar schaute ungläubig. Der alt wirkende Zauberer fluchte ein paar Mal, als er die schwere Gestalt gewahrte, die jetzt vollständig zwischen den Bäumen am anderen Ende des Schlachtfelds hervortrat. Sie war doppelt so groß wie ein Orc, mit einer Hautfarbe wie altes Leder. Die Kreatur schwang einen riesigen Hammer, eigentlich eine Zweihandwaffe, die sie aber mit nur einer Hand hielt. Und sie trug eine merkwürdige Rüstung.
Turalyons Zähne knirschten, als er einen zweiten Blick riskierte und erkannte, dass die Panzerung
Weitere Kostenlose Bücher