WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
Drachen neigte respektvoll den Kopf. »Natürlich, meine Königin.«
»Er wird unter einigen Erinnerungslücken leiden«, unterbrach Krasus das Gespräch. Er schien sich in der Gesellschaft der Drachen wohlzufühlen. Malfurion musste sich ins Gedächtnis rufen, dass das nicht verwunderlich war, da er ja selbst zu den Drachen gehörte. »Diese Erinnerungen wird er nie zurück bekommen«, fügte der Magier hinzu.
»Das ist vielleicht gut so«, antwortete Alexstrasza und sah die winzige Gestalt voller Zuneigung an.
»Das denke ich auch.«
Krasus trat zurück, als die beiden Drachen – wahrscheinlich Alexstraszas andere Gefährten – Korialstrasz vorsichtig hochhoben. Der Aspekt wandte sich währenddessen dem Magier zu. Außer Zuneigung las Malfurion jetzt auch Ärger im Gesicht der Königin.
»Das war keine sonderlich nette Lüge, die du mir aufgetischt hast! Ysera hat mir sofort Bescheid gesagt, und obwohl ich es eigentlich nicht wollte, musste ich der Sache natürlich nachgehen … genau wie du es vorausgesehen hast.«
»Wenn ich Euch verärgert haben sollte«, antwortete Krasus mit einer tiefen Verbeugung, »akzeptiere ich Eure Verärgerung und Eure Strafe.«
Der große Drache zischte. »Du hast mich hierher gebracht, um mir davon zu berichten, in welche Hände die Dämonenseele gefallen ist. Also sag mir, was sich hier abgespielt hat.«
Der Magier erzählte seine Geschichte. Alexstraszas Gesichtsausdruck wechselte mehrmals, und ein Teil ihres Ärgers schwand. Als Krasus seinen Bericht beendete, wirkte sie vor allem ungläubig.
»Ihr wart in Neltharions innerster Kammer? Es ist ein Wunder, dass ihr noch lebt.« Sie legte den Kopf schräg und betrachtete Krasus. »Doch langsam gewöhne ich mich an deine Überraschungen. Schade nur, dass nach all diesen Anstrengungen die Scheibe in den Fängen von Kreaturen gelandet ist, die auf ihre Weise ebenso monströs sind wie der Erdwächter.«
»Ja, aber diese scheinbare Katastrophe verschafft uns die Möglichkeit, zumindest einen Teil Kalimdors zu retten, meine Königin. Ihr Ziel ist es, ihren Herrscher Sargeras in unsere Welt zu holen.«
»Und damit das gelingt, benötigen sie die Dämonenseele.«
»Genau … das bedeutet, dass sie die Scheibe für nichts anderes verwenden können, nur für diesen Versuch.« Krasus hielt ihren Blick fest. »Die Drachen müssen sie nicht mehr fürchten. Dies ist die Stunde, in der die Legion am schwächsten ist.«
»Aber die Scheibe …«
»Dies ist auch unsere einzige Chance, die Dämonenseele zurückzuholen«, erklärte er. »Selbst wenn du sie nicht zerstören kannst, lassen sich ihre Kräfte in einer Weise binden, die es Deathwing unmöglich machen wird, sie je wieder einzusetzen.«
»Deathwing«, knurrte sie. »Wie passend ist dieser Name. Es gibt Neltharion nicht mehr, der Erdwächter ist von uns gegangen. Nun ist er wahrlich Deathwing … und du hast Recht. Wir müssen die Gelegenheit nutzen, uns für immer von seiner schrecklichen Schöpfung zu befreien.«
Alexstrasza bemerkte nicht, dass sich Krasus' Gesichtsausdruck einen Augenblick lang verdunkelte, aber Malfurion fiel es sofort auf. Offenbar verschwieg der Magier seiner Königin etwas. Der Nachtelf sagte nichts. Er war sich sicher, dass Krasus sein Geheimnis aus gutem Grund wahrte.
»Malygos nützt uns im Moment leider nichts«, sagte die rote Königin nachdenklich. »Und der Zeitlose ist weiterhin verschwunden, auch wenn sein Clan sich uns angeschlossen hat. Yseras Drachen und meine eigenen stehen ebenfalls bereit …« Sie nickte. »Ja, es ist machbar. Du hast Recht. Ich werde mit ihr und den Gefährtinnen von Nozdormu sprechen. Wahrscheinlich werde ich sie überzeugen können.«
»Hoffentlich schnell.«
»Ich kann nur versprechen, dass ich es versuchen werde.« Sie breitete ihre Flügel aus, aber Krasus hielt sie zurück.
»Hast du noch mehr zu sagen?«, fragte Alexstrasza.
»Nur eines. Die Drei sind ebenfalls hinter der Scheibe her und versuchen die Legion zu manipulieren.«
Ihre Augen weiteten sich so stark, dass Malfurion erschrocken zurückwich. Alexstrasza rang um ihre Fassung, dann fragte sie: »Dessen bist du dir sicher?«
»Es gibt noch Unklarheiten, aber ja, das bin ich.«
»Dann ist es umso wichtiger, dass es mir gelingt, die anderen zu überzeugen. Ist das alles – oder gibt es noch mehr Überraschungen?«
Krasus schüttelte den Kopf. »Wir müssen jetzt dringend zur Streitmacht zurückkehren. Ihr Kommandant muss sich unbedingt mit den
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