WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen
schluckte und rang um Worte.
Rhonin sah sich um. Hinter ihm zeigten die Soldaten, die Tauren, Irdenen und Furbolgs den gleichen staunenden Gesichtsausdruck. Die meisten wussten, dass die Wesen, die vor ihnen standen, uralt und mächtig waren … und nun wussten sie außerdem, dass sie Jarod als ihren Kommandanten anerkannten.
Cenarius erhob sich. Er sah den Nachtelf wie ein gleichberechtigtes Wesen an. »Wir erwarten deine Befehle.«
Der ehemalige Captain straffte sich und antwortete: »Ich danke euch. Eure Stärke ist uns willkommen. Mit etwas Glück wird es uns jetzt gelingen, diesen Kampf zu überleben.«
Der Herr des Waldes nickte. Sein Blick glitt über die sterblichen Kämpfer. Sein bärtiges Gesicht verriet Entschlossenheit. »Ja, du hast Recht, Lord Shadowsong … mit etwas Glück …«
Zwölf
Als Malfurion aus der Bewusstlosigkeit erwachte, tobten starke Schmerzen durch seinen Körper. Beinahe wäre sein Geist zurück in die Dunkelheit gerutscht, doch ein Gefühl von Dringlichkeit hielt ihn davon ab. Langsam begann der Druide, Geräusche wahrzunehmen, beziehungsweise das Fehlen von solchen.
Er öffnete die Augen und blickte in die weichen Schatten der Nacht. Malfurion war froh, dass ihn das Tageslicht nicht blendete. Vorsichtig setzte er sich auf und sah sich um.
Erschrocken stieß er die Luft aus.
Einige Schritte entfernt lag Korialstrasz reglos in einem Krater, den er wahrscheinlich durch den Aufprall selbst geschaffen hatte.
»Er … lebt«, sagte eine verschmutzte Gestalt, die sich aus den Schatten erhob. »Das … das kann ich dir versichern.«
»Krasus?«
Der Magier taumelte ihm entgegen. Er wirkte blasser und hagerer als jemals zuvor. »Nicht gerade die Um … Umstände, die ich mir für unser Wiedersehen … gewünscht hätte.«
Malfurion ergriff den Arm des Drachenmagiers und führte ihn zu einem abgeflachten Stein, auf den er sich setzen konnte.
»Was ist passiert? Wieso bist du hier?«
Krasus holte tief Luft, dann berichtete er von der Verfolgungsjagd des schwarzen Drachens und wie er versucht hatte, Zeit für den Nachtelf und den Orc zu gewinnen. Während er redete, schien ein Großteil seiner Stärke zurückzukehren. Der Nachtelf nahm an, dass dies mit den Gaben seines Volkes zusammenhing.
Doch dann erinnerte sich Malfurion an einen weiteren Gefährten. »Brox«, stieß er hervor und sah sich um. »Ist er …«
»Der Orc lebt. Ich glaube, seine Haut und sein Schädel sind härter als die eines Drachen. Er kam zu mir, als ich das Bewusstsein wiedererlangte. Ich glaube, er sucht gerade nach Nahrung und Wasser. Unsere Vorräte wurden bei dem Absturz ja vernichtet.« Krasus schüttelte den Kopf, bevor er fortfuhr: »Wir können uns auch bei Korialstrasz für unsere relativ gute Gesundheit bedanken. Er hat getan, was er konnte, um uns zu schützen, inklusive eines hastig gewobenen Zaubers. An sich selbst hat er nicht gedacht.« Der Magier sagte dies voller Stolz.
»Soll ich versuchen, ihn zu heilen, so wie damals?«
»Nein … damals konntest du deine Stärke aus einem gesunden Land ziehen. Hier würdest du zu viel von deiner eigenen Kraft verlieren. Er würde das nicht wollen. Außerdem gibt es einen anderen Weg.«
Krasus ging jedoch nicht näher darauf ein, sondern sagte statt dessen: »Korialstrasz und ich fanden einander – beziehungsweise, er fand mich, als ich mich nach einer sehr knappen Flucht vor dem Schwarzen ausruhte. Er hatte einen von Deathwings Wächtern getötet und zu Recht befürchtet, dass unser Plan, die Scheibe zu stehlen, schiefgegangen ist.«
Krasus war auf Korialstrasz' Rücken gestiegen. Gemeinsam hatten sie einen Umweg gewählt, um Deathwing und seinen anderen Wächtern zu entgehen. Dann waren sie den magischen Spuren gefolgt, die die Dämonenseele hinterließ. Leider hatten sie ihre Gefährten erst gefunden, nachdem sie gefangen genommen worden waren und die Scheibe verloren hatten.
»Das war dein Bruder, nicht wahr, Malfurion?«
Der Druide ließ den Kopf hängen. »Ja. Er … ich weiß nicht, was ich sagen soll, Krasus.«
»Illidan wurde von ihnen korrumpiert«, sagte der Magier deutlich. »Das solltest du niemals vergessen.« Etwas in seinem Tonfall deutete daraufhin, dass er mehr über Malfurions Zwilling wusste. Doch er ließ sich nicht mehr entlocken.
»Was machen wir jetzt? Holen wir uns die Dämonenseele?«
»Ich sehe keine andere Möglichkeit. Aber zuerst musst du mir erzählen, was vor meiner Ankunft geschehen ist.«
Malfurion
Weitere Kostenlose Bücher