WoW 13 - Sturmgrimm
wertlosen Diener verließ. Obwohl er sich darüber wunderte, wagte der Erzdruide es nicht, seinen Angriff gegen Xavius abzuschwächen. Er wusste nur zu gut, sollte nur irgendein Funke von ihm zurückbleiben, würde Xavius erneut auferstehen... in einer Gestalt, die wahrscheinlich noch schrecklicher war. Die ganze fürchterliche Tortur würde von Neuem beginnen.
Thura traf den Schatten ein zweites Mal, und seine Gestalt begann zu schwinden. Malfurion setzte seinen Angriff auf den realen Baum mit Blitzen fort, die ein Inferno auslösten. Xavius schleuderte diese Flammen auf seine Feinde zurück. Gleichzeitig gab Tyrande ihr Bestes, um Malfurion zu schützen, dennoch wurde ihm die Haut versengt.
Thura traf ein drittes Mal. Die magische Axt drang so tief in den Schattenbaum ein, dass die Klinge vollständig darin verschwand.
Und dann... als sie die Waffe wieder herauszog... verschwand der Schattenbaum und löste sich in Nichts auf.
Der Albtraumlord kreischte.
Auf Azeroth bebte der wahre Baum. Er begann schnell zu vertrocknen. Die Äste fielen ab. Die großen Wurzeln ringelten sich und verkümmerten.
Die bittere, wütende Stimme des Albtraumlords dröhnte in den Gedanken des Erzdruiden. Malfurion Sturmgrimm! Ich werde dich niemals verlassen! Ich werde immer dein Albtraum bleiben! Ich...
Die Krone des schrecklichen Baumes krachte in sich zusammen. Schwarze Asche zeugte von seinem Tod. Die unteren Äste brachen ab, zerfielen zu Staub, als sie auf dem harten Boden auftrafen. Selbst der Stamm kollabierte, große Stücke brachen aus ihm heraus und verteilten sich über die Landschaft. Malfurion wehrte alles ab, was ihn oder Tyrande hätte treffen können. Die geschwärzte Borke verrottete schnell.
Am Ende blieb nur ein toter Stumpf übrig - der bereits mehrere Jahrhunderte alt zu sein schien -, als der Staub sich gelegt hatte.
Xavius, einst Berater von Königin Azshara, einst der Oberste Satyr, einst der Albtraumlord... war schließlich nicht mehr.
Malfurion schwelgte nicht in seinem Sieg. Stattdessen machte er weiter, zerstörte, was vom Albtraum noch übrig war, wollte ihn völlig vernichten.
Die Verwandlung von Xavius' Baum, die von Fandral in Teldrassil eingebracht worden war, hatte Xavius eine Verbindung in beide Reiche ermöglicht und erlaubte es dem Bösen hinter dem Albtraumlord, Azeroth und den Smaragdgrünen Traum gleichzeitig zu besudeln. Doch Xavius' physische Gestalt war auf Azeroth am stärksten gewesen, und ohne den Baum, der die Verbindung aufrechterhielt, konnte sich der Überrest des Albtraums nicht mehr halten.
Als Azeroth von der Verderbnis befreit war, konzentrierten sich Malfurion und Tyrande völlig auf den Smaragdgrünen Traum. Sie waren fest entschlossen, auch ihn zu reinigen. Der Albtraum schwand, ging immer weiter zurück...
Doch in einem kleinen Winkel des Smaragdgrünen Traums, in einem tiefen Spalt, den die Druiden als Spalt von Aln kannten, der der Legende nach am Ausgangspunkt des magischen Reiches lag, konnten selbst die vereinten Kräfte des Erzdruiden und der Hohepriesterin den Kampf nicht völlig beenden.
Der Albtraum hielt sich hartnäckig an diesem Ort, von dem die Druiden annahmen, dass er bis in den Wirbelnden Nether und das Dunkle Jenseits hineinreichte.
Malfurion blickte hinein und sah nur einen bodenlosen Spalt, der die urzeitlichen Energien ausstrahlte, die selbst er nicht zu untersuchen wagte. Der Spalt an sich schien halb ein Traum zu sein. Eine surreale Aura umgab ihn, und der Erzdruide meinte, immer wieder eine Verschiebung zu erahnen, als wollte er schwinden oder sich zumindest verwandeln.
Merkwürdigerweise spürte Malfurion erst da, dass das uralte Böse aus den Tiefen von Azeroths Ozeanen heraus agierte. Auch ohne Xavius' Verbindung zum Traumreich war es noch mächtig genug, diesen Ort unter seiner schrecklichen Herrschaft zu halten.
Schließlich wurde klar, dass es sonst nichts mehr zu tun gab. Malfurion versiegelte die Umgebung um den Spalt. Er traf ein stilles Abkommen mit Tyrande. Sie hatten die Welt gerettet... und dieser andere Krieg würde auf andere, bessere Zeiten warten müssen.
Nachdem die akute Gefahr vorbei war, spürte der Nachtelf, wie ihm die unglaublichen Energien wieder entglitten. Eigentlich störte es ihn nicht, doch er hatte noch einige Dinge zu erledigen, bevor sie völlig verschwanden. Er eilte über beide Reiche und suchte nach überlebenden Korrumpierten. Es waren nur wenige, und davon konnte er nur eine Handvoll erlösen. Knorre
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