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Wüstensand, Wolkenkratzer und der ganz normale Wahnsinn - 50 Geschichten aus Dubai (German Edition)

Wüstensand, Wolkenkratzer und der ganz normale Wahnsinn - 50 Geschichten aus Dubai (German Edition)

Titel: Wüstensand, Wolkenkratzer und der ganz normale Wahnsinn - 50 Geschichten aus Dubai (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Harenberg
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etwa doch? In den Emiraten zumindest sind viele von der Existenz
der bösen Mächte überzeugt. Die Maid einer Freundin war zum Beispiel glaubte so
felsenfest, dass das Haus ihrer Arbeitgeber von bösen Geistern besessen war,
dass sie gekündigt hat. Solche Geschichten hört man in Dubai öfter, besonders
von den philippinischen Maids , die an so ziemlich
alles glauben. Hauptsache: schön unwirklich.

 
    Es gab auch schon Geschichten über
Geister-Bäume, die auf einer Stelle standen, unter der vor über 100 Jahren der
Körper eines Kameltreibers begraben wurde – dieser Tage eine begrünte
Verkehrsinsel. Ängstliche Bewohner der umliegenden Straßen brachten immer
wieder Opfergaben, um den guten Willen des angeblich nicht ruhenden Geistes zu
erbitten.
    Schließlich wollte das Verkehrsamt
dem „fürchterlichen“ Treiben ein Ende setzen, was sich allerdings als schwierig
erwies. Die eigenen Mitarbeiter weigerten sich, die Bäume zu fällen, da –
nochmal angeblich - der Fahrer eines Baggers auf der Stelle starb, als er sich
den Bäumen auch nur näherte.

 
    Und dann gibt es noch den „ Haunted Palace“ in Ras Al Khaimah (RAK). Alle Geschichten über den Palast beginnen mit den Worten: "Wenn du
den Palast suchst, brauchst du keine Wegbeschreibung, er findet dich.“

 
    Jeder der jemals da war, bestätigt
dies – was wohl daran liegt, das Ras Al Khaimah klein und der Palast riesig ist. 500 Millionen Dirhams (rund 100 Millionen
Euro) hat der Bau des bescheidenen Eigenheims seine Besitzer – Mitglieder
der RAK-Königsfamilie - vor knapp 25 Jahren gekostet. Viel Freude hatten sie an
den eigenen 4000 Wänden allerdings nicht, sie zogen nach ein paar Monaten
wieder aus. Angeblich war der Palast von bösen Geistern besessen, die nachts
Möbel durch die Gegend warfen. Außerdem, so klagten die Palastbewohner, war die
Privatsphäre gestört, da in der nächtlichen Finsternis immer mal wieder
Kindergesichter durch die Palastfenster geschaut hätten. Dies alles passierte
vor über 20 Jahren.

 
    Seitdem steht der Palast verlassen
in der Gegend herum. Leer ist das Haus aber deswegen noch lange nicht - so
berichten zumindest die Anwohner der benachbarten Häuser. Gleich ein ganzer
Stamm von bösartigen „ Jinns “ – arabischen
Dämonen oder Genies, die Menschengestalt annehmen können – soll auf dem
Gelände und im Haus wohnen. Sobald es dunkel wird, schreit Mama Jinn sich die Seele aus dem Leib und die Kinder- Jinns schmeißen die Möbel, die die Besitzer auf ihrer „Flucht“ zurückgelassen haben, durch die Gegend. Mal eine
ganz andere Art von Miet-Nomaden.

 
    Ziemlich real sind allerdings die
zahlreichen Besucher, die jedes Jahr den „ Haunted Palace“ besichtigen. Es sind vorwiegend Expats auf
der Suche nach dem Besonderen, die dem vereinsamten Sicherheitsbeamten am
Eingang 20 Dirhams in die Hand drücken und einen Gang durch die Hallen wagen.
Nach Aussagen von Besuchern leben die „ Jinns “ nicht
schlecht: Wände und Decken sind aufwendig verziert, die Möbel zwar über den
ganzen Palast verstreut, aber dennoch gut in Schuss, und Platz genug gibt es
auch.

 
    Sehen würde ich den Palast auch
gerne mal, aber ich glaube, ich spare mir den Besuch auf, bis meine Kinder das
erste Mal einen Horrorfilm sehen möchten – danach sind wir mit dem Thema
bestimmt durch.

27. ) Der
Schulhamster – oder warum man niemals voreilige Versprechungen machensollte

 
    Sommerferien. Eine nette
Einrichtung, wenn sie in Dubai – wegen der unglaublichen Hitze im Sommer
– nicht zwischen 11 und 12 Wochen lang wären. Spätestens am Abend des
ersten Tages gehen meine Kinder mir auf die Nerven und ich verstehe, warum die
Lehrer der Schule jedes Jahr am letzten Schultag eine große Party für alle veranstalten.

 
    Diese Party ist immer sehr nett und
man lässt sich gerne von der guten Laune der Lehrer und Schüler anstecken. Ich
auch. Mit schlimmen Konsequenzen. Schon bei anderen Gelegenheiten habe ich
feststellen müssen, dass „ausgelassen“ und „fröhlich“ nicht gut für mich sind.
Ich neige dann dazu, dumme Entscheidungen zu treffen. Sehr dumme
Entscheidungen.

 
    Bei der Party am letzten Schultag
war es nicht anders. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, als ich
zugestimmt habe, den Klassenhamster meiner älteren Tochter für vier Wochen zu
betreuen. Wie blöd kann man sein? Ich mag nicht mal Hamster.

 
    Mr. Chumpy - der Name des Klassenhamsters - hat dazu noch eine lange

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