www.traummann-gesucht.komm!
du, es ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt?“
Sie sah mich an und gab keine Antwort.
„Ich hab das Gefühl, das könnte was werden. Scheint so, als passt bei dem alles zusammen“, sagte ich. Sehr überzeugend klang es nicht.
„Nur zu; tu, was du nicht lassen kannst.“
„Du hast es faustdick hinter den Ohren“, beschied ich ihr. Sie lächelte hoheitsvoll.
In der Woche zuvor war mir eingefallen, dass sich mein Geburtstag mit Riesenschritten näherte. Schlappe drei Wochen, dann würde ich dreißig sein und, sofern ich nicht rasch handelte, voraussichtlich nach wie vor Single. Vor einem Monat noch hatte mein Plan zur Partnersuche so simpel und erfolgversprechend ausgesehen, doch irgendwie war die Zeit verronnen und ich heute keinen Schritt weiter als zuvor.
Es sei denn, ich bezog Scott mit ein.
Freilich, dass ich mich anfangs nichts so recht zu ihm hingezogen fühlte, konnte daran liegen, dass zwischen uns die Chemie nicht richtig stimmte. Vielleicht bedeutete es, dass bei aller Sympathie nur deshalb diese gegenseitige Affinität bestand, weil wir uns so gut kannten und immer füreinander da waren.
Hätte ich ihn jedoch als Unbekannten kennen gelernt, nicht als Louises Exlover – was hätte ich dann gedacht?
Oh, Darling, komm zu Mami!
Genau das hätte ich gedacht.
Bevor ich jedoch diesbezüglich etwas unternahm, musste ich mich zunächst vergewissern, dass nicht hinter der nächsten Ecke bereits mein Mr. Jackpot auf mich wartete. Ich wollte keinesfalls meinen Idealpartner verpassen, nur weil ich zu früh die Flinte ins Korn warf und mich an einen Mann band, der vorher mein Kumpel gewesen war. Noch wollte ich mich mit der gegenwärtigen Situation nicht abfinden.
Also hatte ich eine Kontaktanzeigen-Großoffensive gestartet, sowohl in den althergebrachten Printmedien als auch im Internet. Im „Oregonean“, in der „Willamette Week“, unter Yahoo, AOL, Match.com , Matchmaker.com . Was es auch an Partnerinseraten dort gab – ich filterte sie durch und antwortete jedem einzelnen Bewerber, vorausgesetzt, er war in der gewünschten Altersklasse, Hochschulabsolvent, Nichtraucher und kein ausgemachter Idiot.
Diese Kategorie bot allerdings bei weitem nicht so viele Kandidaten wie erwartet. Und da dieser Personenkreis offenbar nach dem letzten Strohhalm griff, fand sich derselbe Herr häufig auf zwei oder drei Internetseiten.
Nicht etwa, dass
ich
sämtliche Zeitungs- und Internetseiten nun mit dem gleichen Mute der Verzweiflung durchsiebte. Organisiert. Effizient. Praktisch. So ging ich vor.
„Wie stehts denn mit deinem Projekt zur öffentlichen Demütigung von Fremdgehern?“ fragte ich, um per Themenwechsel von meiner entweder klugen oder törichten Männer-Mobilmachung abzulenken.
Cassie hatte Jack, den doppelten Lover, zwei Tage nach Aufdeckung seiner Schurkerei gestellt und, wie sie berichtete, die Beziehung in herzlichem Einvernehmen beendet, die Vorgänge an sich jedoch haarklein allen auf die Nase gebunden, die ihr über den Weg liefen, egal, ob die Betreffenden Jack kannten oder nicht. Sie ging davon aus, dass es sich als heilsam erwiese und sie nunmehr eine völlig neue Vorstellung von Gesprächstherapie habe.
Wie ein solcher Behandlungsplan wohl von Louise bewertet worden wäre?
„Dem steht schon der Verfolgungswahn in den Augen“, sagte sie. „Wird ganz rappelig, wenn ihn einer anguckt, besonders dann, wenn derjenige sich gerade mit jemandem unterhält. Ich hege die Hoffnung, dass sich mit der Zeit ein nervöser Tick herausbildet.“
„Wundert mich, dass er’s in seinem Job hier noch aushält.“
„Ich hatte erwogen, sein Voodoo-Püppchen im Pausenraum aufzuhängen, aber da wirds womöglich vom echten Jack geklaut“, sagte sie. „Im Übrigen ballere ich ganz gern drauf.“
Das war mir nicht neu. Ich hatte Voodoo-Jack zwar erst vor einigen Tagen fertig gestellt, aber seitdem hörte man zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten das gedämpfte „Zäng!“ der Gummibandpistole sowie dazu Cassies Imitation von Jacks Schmerzensschreien.
„Trotzdem, ich wünschte, ich hätte ‘ne echte Zwille gefunden“, sagte ich. „Die Kügelchen, die hätten so richtig geklatscht.“
„Sind schon okay, die Gummibänder. Zumindest muss ich nicht befürchten, dass die Fensterscheiben ‘nen Sprung kriegen. Allerdings verbrenne ich ihn wahrscheinlich, wenn ich mit ihm durch bin. Was dagegen?“
„Bitte sehr! Von mir aus!“
Es war ein Katzensprung bis zum Stadtteil Irvington, wo ich
Weitere Kostenlose Bücher