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Wyrm

Wyrm

Titel: Wyrm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einer Woche?« Buchanan klang regelrecht entsetzt, sodass Coppelstone rasch und beruhigend die Hände hob.
    »Es ist keineswegs vonnöten, dass Mister Morrison seine Farm bis dahin bereits verlassen hat«, sagte er. »Bis die Arbeiter und die Maschinen kommen, werden sicher noch drei Monate vergehen. Aber ich kann nicht riskieren, dass meine Leute in Gefahr geraten. Der Mann hat ein Gewehr.«
    »Das hat hier jeder«, antwortete Buchanan lächelnd. »Aber Sie haben natürlich recht: Morrison ist vollkommen verrückt. Möglicherweise sogar gefährlich.«
    »Aus diesem Grunde bin ich hier, Sheriff «, antwortete Coppelstone, wobei er das Wort Sheriff so übermäßig betonte, dass jede andere Erklärung überflüssig wurde. Buchanan verstand die Anspielung auch sehr genau, denn seine Miene verdüsterte sich schlagartig, und als er weitersprach, klang seine Stimme um mehrere Grade kühler.
    »Und was sollte ich jetzt tun, Ihrer Meinung nach?«, fragte er.
    »Ich habe alle notwendigen Papiere dabei«, antwortete Coppelstone. »Fahren Sie zu Morrison hinaus und treiben Sie die rückständigen Steuern ein. Und wenn er nicht zahlen kann, versteigern Sie seine Farm.«
    »Jemand anders könnte sie kaufen«, gab Buchanan zu bedenken, aber Coppelstone schüttelte nur den Kopf. Auf dieses Argument war er vorbereitet.
    »Der Staat hat ein Vorkaufsrecht auf jedes Stück Land, das zum Verkauf ansteht«, sagte er. »Selbstverständlich werden wir davon Gebrauch machen.«
    Buchanan schüttelte seufzend den Kopf. »Wie stellen Sie sich das vor, Mister Coppelstone? Sie haben Morrison gesehen. Der Mann wird nicht einfach gehen. Seine Familie lebt seit vier Generationen auf diesem Land. Er wird eher sterben, ehe er seine Farm aufgibt. Was soll ich tun? Männer mit Waffen hinausschicken, die ihn gewaltsam vertreiben?« Er beugte sich vor, und seine Stimme wurde eindringlicher. »Ich kann Ihnen sagen, was geschehen wird: Er wird ein paar von uns erschießen, und am Schluss werden wir ihn erschießen. Ist es das, was Sie wollen – und alles nur wegen einer Straße? «
    »Auf wessen Seite stehen Sie eigentlich, Sheriff?«, fragte Coppelstone zornig. Buchanans Worte prallten nicht ganz so leicht an ihm ab, wie er es gerne gehabt hätte; vielleicht, weil sie einen größeren Anteil an Wahrheit enthielten, als er zugeben wollte. Wenn er Buchanan zwang, nach seinen Vorstellungen vorzugehen, und wenn es dabei zu einem Unglück kam, dann trug ganz allein er die Verantwortung dafür. Trotzdem fuhr er fort: »Ich dachte eigentlich, Sie würden dafür bezahlt, Recht und Ordnung in dieser Gegend aufrechtzuerhalten.«
    »Ich werde vielleicht vom Staat bezahlt, Mister Coppelstone«, antwortete Buchanan kühl. »Aber gewählt haben mich die Leute in dieser Gegend hier. Sie haben mich gewählt, damit ich sie beschütze – auch vor Leuten wie Ihnen, Mister Coppelstone.« Er stand auf. »Ich werde jetzt zu Morrison hinausfahren und mit ihm reden. Vielleicht finden wir ja eine Lösung.«
    Es lag Coppelstone auf der Zunge zu sagen, dass die Lösung vor Buchanan auf dem Tisch lag, aber er schluckte die Bemerkung im letzten Moment hinunter. Stattdessen erhob er sich und deutete mit einer fragenden Geste zur Tür.
    »Ich werde mich währenddessen um meinen Wagen kümmern«, sagte er. »Gibt es eine Werkstatt hier in Magotty?«
    »Einen Schmied«, antwortete Buchanan. »Aber keine Sorge – Karlsson ist ein Allroundgenie. Er repariert alles, was mit Technik zu tun hat, so zuverlässig wie jeder Ingenieur. Er ist bereits unterwegs, um Ihren Wagen zu holen. Es ist doch der schwarze Ford Modell T, nicht wahr?«
    »Das … stimmt«, antwortete Coppelstone verblüfft. »Aber woher …?«
    »Wir leben hier in einer kleinen Stadt, Mister Coppelstone«, sagte Buchanan. »Hier kommen selten Fremde her, und Neuigkeiten sprechen sich schnell herum. Keine Sorge – Karlsson wird Ihren Wagen in Ordnung bringen.«
    Diese Erklärung stellte Coppelstone ganz und gar nicht zufrieden. Sie klang so, als könnte sie es, aber im Grunde bestand sie aus nichts anderem als jener ganz speziellen Art von Worten, wie sie vor allem Politiker und Diplomaten so gerne benutzten: Sie klangen überzeugend, beinhalteten aber rein gar nichts.
    »Wo finde ich diesen … Karlsson?«, fragte er zögernd.
    »Schräg gegenüber, auf der anderen Straßenseite.« Buchanan lächelte flüchtig. »Bei uns hier in Magotty ist alles schräg gegenüber, auf der anderen Straßenseite.«
    Coppelstone

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