X 7 antwortet nicht
Innern.
Der Birnenkopf sagte was. Es war
unverständlich.
„Bitte, nicht!“ flehte Ute Fläming mit
schriller Stimme.
Um Himmels willen! dachte Tarzan. Der
hat die Frau in seiner Gewalt. Wo sind die andern?
Sie kamen in diesem Moment: zwei dunkle
Gestalten.
Tarzan linste am Kofferraum vorbei und
erkannte Katzmeier und Gerlach. Katzmeier schleppte eine ziemlich große Tasche.
Augenblicklich kurbelte Ute das Fenster
auf.
„Robert!“ Angst klirrte in ihrer
Stimme. „Bitte, bleib stehen. Keinen Schritt weiter! Du auch, Fritz! Ich...
Dieser Mann sitzt neben mir. Er hat ein Messer. Bitte, bleibt stehen. Sonst
schneidet er mir den Hals ab!“
Die beiden stoppten, als wären sie
gegen eine unsichtbare Wand gestoßen.
„Was ist los?“ Katzmeiers Stimme klang
schneidend.
„Er will das Geld“, wimmerte Ute.
„Fritz soll seine Pistole auf den Boden werfen und herkommen. Mit der Tasche.
Er soll sie durchs Fenster reinreichen. Dann fahren wir ab. Er nimmt mich als
Geisel. Aber sobald wir ein Stück weg sind, läßt er mich raus.“
Katzmeier lachte. „Und du glaubst, ich
opfere eine Million für dich? Hör mal, Birnen-Paule! — so nennt man dich doch,
wie wir gerade von deinen Komplizen erfahren haben — die Frau ist mir schnuppe.
Mich interessiert nur das Geld.“
„Robert!“ schrie Ute.
„Das... das... kannst du nicht machen“,
ließ Gerlach sich vernehmen.
Tarzan enthielt sich jeglicher
Äußerung, obwohl er vor Empörung kochte.
Auf den Boden gepreßt, glitt er auf der
abgewandten Seite nach vorn. Bis zur rechten Tür. Vorsichtig richtete er sich
auf. Über den Rand des hinteren Fensters riskierte er einen Blick.
Birnen-Paule hielt zwar sein Messer in
der Hand. Aber die Hand lag auf dem Schenkel.
Also, gut! dachte Tarzan. Der Kerl hat
mit Mord gedroht. Und der meint es ernst. Der muß ausgeschaltet sein, bevor er
zur Besinnung kommt.
Seine Muskeln spannten sich. Er wußte,
was er zu tun hatte. In ungezählten Judokämpfen hatte er sich bewährt. Fairneß
und Rücksicht wären jetzt schlimme Fehler gewesen.
Er schnellte hoch, riß die Tür auf und
landete einen brettharten Karateschlag auf Paules Halsschlagader — alles in
weniger als einer Sekunde.
Bewußtlos sackte der Verbrecher
zusammen.
„Wer ist denn das?“ brüllte Katzmeier.
Er rannte herbei und um den Wagen
herum. Als er sich einem Jungen gegenübersah, griff er nicht zur Pistole. Er
wollte die Fäuste gebrauchen. Im nächsten Moment wurde er durch die Luft
gewirbelt. Hart krachte er auf den Asphalt. Sein Kopf sackte zur Seite. Er
blieb liegen.
In der Ferne erklang Sirenengeheul.
„Das ist das Überfallkommando“, sagte
Tarzan. „Rühren Sie sich nicht von der Stelle, Gerlach! Das Spiel ist verloren.
Es hat sich nicht gelohnt — trotz des hohen Einsatzes von einer Million.“
„Mein Gott!“ flüsterte Ute Fläming. „Es
ist dieser Junge.“
Zwei Polizeifahrzeuge preschten heran.
Blaulicht flackerte. Aber die Sirenen verstummten. Uniformierte sprangen
heraus.
Dann ging alles sehr rasch. Während
Tarzan dem Leiter der Einsatzgruppe berichtete, wurden Paule, Katzmeier und
Gerlach mit Handschellen gefesselt — desgleichen Benno und Franz, die bewußtlos
in der umgebauten Garage lagen. Mit dem Pistolenkolben hatte Katzmeier sie
betäubt.
Ute Fläming heulte ununterbrochen. Sie
bereute bitter. Aber für Reue war es leider zu spät.
Hechelnd kamen Klößchen und Karl an.
Und der Einsatzleiter sagte immer
wieder: „Es ist nicht zu fassen. Wir fischen im trüben. Und drei Jungs klären
den Fall in weniger als zwölf Stunden.“
„Ein Mädchen gehört auch dazu“, sagte
Tarzan. „Gaby, die Tochter von Kommissar Glöckner. Nur bei dieser nächtlichen
Aktion wollten wir sie nicht mitnehmen. Denn das ist Männersache, nicht wahr?“
*
So endete der Fall mit dem Geldraub —
wieder ein echter Fall für den TKKG. Allerdings — ganz war die Angelegenheit
für die vier Freunde noch nicht abgeschlossen. Denn mit Ballerina, der hübschen
Pudelhündin, kam ein Problem auf sie zu.
Katzmeier, Gerlach, Benno Tippel,
Birnen-Paule und Franz Knautschauge — alle erhielten empfindliche
Gefängnisstrafen. Auch Ute Fläming mußte ihr Verbrechen sühnen und sich von
Ballerina trennen. Denn im Gefängnis sind Hunde generell (allgemeingültig) nicht erlaubt.
Für kurze Zeit wurde Ballerina ins
Tierheim gebracht. Dann fanden die vier Freunde einen guten Platz für sie bei
einer Klassenkameradin, die für ihre Tierliebe
Weitere Kostenlose Bücher